Ab welchem Alter sollte man eine Katze kastrieren?

Das Thema Kastration hat gerade bei Katzen eine große Relevanz, sorgt aber bei vielen Katzenhaltern auch für Unsicherheiten. Bei einer Kastration handelt es sich um eine OP und einen Eingriff in die Natur.

Als Katzenhalter ist es deshalb sehr wichtig, sich ausgiebig über die Vor-aber auch die Nachteile einer Kastration zu informieren.

In diesem Artikel gehen wir ausführlich auf dieses Thema ein. Wir zeigen dir die Vor-und Nachteile, etwaige Kosten und gehen auch darauf ein, welche gesundheitlichen Folgen eine Kastration bei Katzen haben kann.

Ab welchem Alter sollte man eine Katze kastrieren ?

Katzen, egal ob weibliche Katze oder Kater, sollte man spätestens mit Beginn der Geschlechtsreife kastrieren lassen. Abhängig von der Rasse tritt die Geschlechtsreife zwischen dem 4.-12. Monat auf. Da es keinen festen Zeitraum gibt, muss man auf die Zeichen der Geschlechtsreife achten.

Auch wenn es je nach Rasse ein paar Unterschiede gibt, wann eine Katze in die Geschlechtsreife kommt, so kann man sagen, dass die meisten Katzen ab dem 6. Monat geschlechtsreif sind.

Rassenunterschiede gibt es deshalb, da man beobachten konnte, dass einige Katzenrassen eher früher, andere eher später geschlechtsreif werden, aus diesem Grund sollte man seine Katze genau beobachten, ob sie in die Geschlechtsreife gekommen ist.

Daran erkennst du, dass deine Katze geschlechtsreif ist

Um zu wissen, wann eine Katze paarungsbereit ist und Katzenbabys zeugen oder bekommen kann, muss man die Anzeichen kennen. Genau das ist das Thema unseres heutigen Artikels.

Katze nach Rolligkeit kastrieren lassen?

In den meisten Fällen wartet man bei weiblichen Katzen mit der Kastration, bis die erste Rolligkeit vorbei ist. Ist die Rolligkeit abgeklungen, werden die weiblichen Katzen kastriert, meist zwischen dem 4.-8. Lebensmonat.

Man wartet meist die erste Rolligkeit ab, da man anhand dessen erkennen kann, dass eine weibliche Katze geschlechtsreif ist. Gleichzeitig kann man sich dann sicher sein, dass alle wichtigen hormonellen Veränderungen (auch bezüglich des Wachstums) stattgefunden haben.

In manchen Fällen greifen Tierärzte auch zu einer Frühkastration, dass ist bei Wohnungskatzen aber meist nicht von Bedeutung.

Muss man seine Katze kastrieren lassen?

Mittlerweile gibt es viele Städte in Deutschland, in denen für Katzen eine Kastrationspflicht besteht. Derzeit bezieht sich diese Regelung nur auf Freigängerkatzen. Für Wohnungskatzen ist es in diesen Städten keine Pflicht, ihre Katze kastrieren zu lassen.

Dies ist die derzeitige Gesetzeslage (Stand März,2022), aber damit ist die eigentliche Frage nicht beantwortet. Denn das Gesetz ist nur die halbe Miete. Die wichtigere Frage ist die moralische Komponente.

Der Hauptgrund für eine Kastration liegt ganz klar darin, um eine Weitervermehrung von Katzen zu vermeiden. Katzen können in der Regel zweimal im Jahr einen Wurf bekommen. Pro Wurf können zwei bis acht Katzenbabys zur Welt kommen. Diese Katzenbabys hält man als Katzenhalter meist nicht selber, sondern man versucht für sie (im besten Falle) ein zu Hause zu finden.

Wie wir alle wissen sind die Tierheime überfüllt und es gibt auch viele Freigängerkatzen ohne Zuhause. Damit so etwas verhindert wird, sollten Katzen kastriert werden.

Doch das ist nicht der einzige Grund. Ein für die Katze selber wesentlich wichtigerer Punkt ist das Stresslevel. Kommen Katzen in die Rolligkeit, dreht sich alles nur noch um die Fortpflanzung und andere Dinge wie Nahrungsaufnahme etc. rücken völlig in den Hintergrund.

Wird eine Katze nicht befruchtet, kommt sie nach kurzer Zeit wieder in die Rolligkeit. Dieser Zyklus spielt sich entweder so lange ab, bis die Katze gedeckt wird oder aber es entsteht eine Dauerrolligkeit.

Rollige Katze: Anzeichen, Wie oft & Was tun?

In diesem Artikel befassen wir uns mit dem Thema “Rolligkeit”. Wir besprechen die Anzeichen einer Rolligkeit, wie oft eine Katze rollig wird und welche negativen Nachteile eine Rolligkeit haben kann.

Müssen Katzen vor einer Kastration geworfen haben?

Immer wieder laufen Gerüchte umher die sagen, eine Katze sollte vor der Kastration einmal geworfen haben, bevor man sie kastriert. Dies muss aber nicht sein.

Eine Katze muss vor der Kastration nicht geworfen haben. Eine Trächtigkeit vor der Kastration hat für eine Katze keine gesundheitlichen Vorteile, sondern bringt eher Nachteile mit sich. Der beste Zeitpunkt für eine Kastration ist ca. 1 Woche nach der ersten Rolligkeit.

Für die meisten Katzenhalter liegt der Hauptgrund einer Kastration darin, dass die Fortpflanzungsmöglichkeit verhindert werden soll. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit gibt es Millionen von Katzen die auf der Straße leben.

Dadurch, dass Katzen pro Wurf zwischen 2-8 Katzenbabys zur Welt bringen können, haben wir eine sehr große und schnelle Wachstumsrate der Katzenpopulation. Mit Hilfe einer Kastration soll das dementsprechend verhindert werden.

Eine Trächtigkeit vor der Kastration hat keine gesundheitlichen Vorteile für eine Katze, sondern kann eher Nachteile bzw. Gefahren mit sich bringen. Jede Schwangerschaft und Geburt stellt auch für die Katzenmama immer ein Risiko dar.

Gleichzeitig bedeutet eine Schwangerschaft immer auch hormonelle Umstellungen, welche mit Stress verbunden sind. Auch das Vermitteln der meist vielen Katzenbabys kann für die Katzenhalter eine Herausforderung darstellen.

Was ist eine Frühkastration bei Katzen?

Von einer Frühkastration spricht man, wenn eine Katze vor Beginn der Geschlechtsreife kastriert wird. Meist findet die Kastration vor dem 4. Lebensmonat statt. Dieses Verfahren wird kontrovers diskutiert und ist in Deutschland keine gängige Methode.

Eine Frühkastration ist in Deutschland eher selten und wird in der Regel kaum von Tierärzten durchgeführt, es sei denn, es würde einen wichtigen Grund dafür geben.

Eine Frühkastration bringt, ausser dass eine Katze nicht mehr geschlechtsreif ist, keine weiteren Vorteile mit sich, kann aber hingegen zu einer regulären Kastration nach der Geschlechtsreife, Nachteile mit sich bringen.

So wurde beobachtet, dass gerade Kater nach einer Frühkastration häufig vom Verhalten dem eines Jungkaters ähneln und quasi nicht richtig erwachsen werden. Auch sind diese Kater häufig etwas kleiner, als die meisten ihrer Verwandten, welche erst nach Beginn der Geschlechtsreife kastriert wurden.

Wann macht eine Frühkastration Sinn?

Der Hauptgrund für eine Frühkastration liegt vor allem darin, dass man die Vermehrungsfähigkeit einer Katze unter allen Umständen verhindern möchte. Das ist vor allem bei Katzen der Fall, die kein zu Hause haben und komplett auf der Straße leben.

Für unsere Hauskatzen macht eine Frühkastration in der Regel keinen Sinn. Vor allem deshalb, da es keine weiteren Vorteile außer der Verhinderung einer Vermehrung gibt.

Lediglich bei Straßenkatzen muss dafür gesorgt werden, dass Katzen sich nicht immer weiter und unkontrolliert vermehren.

Kann man eine Katze zu spät kastrieren ?

Prinzipiell kann man eine Katze nicht zu spät kastrieren. Haben sich vor der Kastration gewisse Verhaltensweisen etabliert, wie z.B. das Markieren innerhalb der Wohnung kann es passieren, dass dieses Verhalten trotz einer Kastration erhalten bleibt.

Das Markieren innerhalb der Wohnung beobachtet man vor allem bei Katern. Das ist auch eines der Zeichen, welches man als Maßstab nimmt um zu sehen, dass ein Kater in die Geschlechtsreife gekommen ist.

Je länger die Gewohnheit da ist die Wohnung mit Urin zu markieren, desto wahrscheinlicher ist es, dass auch nach einer Kastration das Markieren innerhalb der Wohnung nicht ausbleibt.

Solltest du noch einen jungen Kater haben und über eine Kastration nachdenken, dann achte darauf, wann dein Kater anfängt in der Wohnung zu urinieren und zu markieren. Sobald er das tut befindet er sich in der Geschlechtsreife und könnte ab diesem Zeitpunkt kastriert werden.

Fazit: Die Geschlechtsreife als Indikator

Wie du gesehen hast, gibt es hauptsächlich zwei unterschiedliche Möglichkeiten oder Kastrationstypen, wenn man vom Zeitpunkt spricht.

Die gängigste Methode ist die Kastration nach Beginn der Geschlechtsreife, welche meist zwischen dem 4.-12. Monat auftritt. Dieser relativ lange Zeitraum kommt dadurch zustande, dass es unterschiede innerhalb der Katzenrassen gibt. Einige Katzen kommen eher in die Geschlechtsreife, anderer erst etwas später.

Auch eine Frühkastration wird bei einigen Katzen durchgeführt. Hierbei erfolgt die Kastration vor Beginn der Geschlechtsreife, also meist vor dem 4. Lebensmonat. Diese Kastration ist besonders in den Gebieten wichtig, in denen es viele Straßenkatzen gibt.

Welches Kastrationsmodell für deine Katze am besten ist, solltest du immer mit dem entsprechenden Tierarzt besprechen. In der Regel erfolgt die Kastration hier in Deutschland mit Beginn der Geschlechtsreife.

FAQs zur Kastration

Müssen Hauskatzen kastriert werden?

Für Hauskatzen ist es in Deutschland keine Pflicht, dass sie kastriert werden. Für Freigängerkatzen ist es in vielen deutschen Städten mittlerweile gesetzlich Pflicht, dass sie kastriert werden müssen.

Allerdings sollte man hier nicht nur auf das Gesetz schauen, sondern an die Pflicht des Halters denken dafür zu sorgen, dass es den Katzen gut geht. Gerade Hauskatzen laufen Gefahr, irgendwann an einer Dauerrolligkeit zu erkranken. Aufgrund dessen sollte man auch Hauskatzen kastrieren lassen.

Sollen Kater kastriert werden?

Auch Kater sollten kastriert werden, egal ob sie nur in der Wohnung leben oder Freigänger sind. Als Freigänger können sie potentiell mehrere Katzen an nur einem einzigen Tag decken und so dafür sorgen, dass die Katzenpopulation immer weiter ansteigt und es immer mehr Katzen gibt, die kein Zuhause finden.

Nicht-kastrierte Kater haben die Eigenschaft ihr Revier mit stark riechendem Urin zu markieren. Die Wohnung ist davon nicht ausgenommen.

Werden die Kater allerdings kastriert, dann hört das Markieren in den allermeisten Fällen auf und man kann seinen Kater problemlos (bzw. geruchslos) in der Wohnung halten.

Kann eine kastrierte Katze noch rollig werden?

Eine kastrierte Katze kann nur dann rollig werden, wenn nicht das ganze Eierstockgewebe komplett entfernt wurde. Dann spricht man vom sog. Overrest-Syndrom.

Bleibt noch Eierstockgewebe übrig, können weiterhin Hormone produziert werden und eine Rolligkeit tritt auf. Ist das der Fall, muss die Katze noch einmal operiert werden, damit auch das übriggebliebene Eierstockgewebe restlos entfernt werden kann.

Markieren Kater nach der Kastration noch?

Das Verlangen das Revier zu markieren besitzen Kater vor allem dann, wenn ihr Instinkt auf die Fortpflanzung konzentriert ist.

Nach einer Kastration werden kaum noch Sexualhormone produziert, weshalb auch der Drang nach Fortpflanzung vollständig aufhört. Im Zuge dessen hört in den meisten Fällen auch das Markieren auf.

Manche Kater hören allerdings auch nach der Kastration nicht damit auf ihr Revier, also vor allem die Wohnung, zu markieren. Das ist vor allem dann der Fall, wenn ein Kater erst mit einigen Jahren und nicht schon ab Beginn der Geschlechtsreife kastriert wurde.

Je länger ein Kater daran gewöhnt war sein Revier zu markieren, bevor er kastriert wurde, desto wahrscheinlicher ist es, dass das Markieren nach einer Kastration weitergeführt wird.