Wenn du einen Dalmatiner hast, dann hast du vielleicht schon einmal gehört, dass gerade unter den Dalmatinern viele Hunde an Taubheit leiden.
Einen tauben Hund erkennt man häufig daran, dass er auf Rufe oder heranfahrende Autos nicht zu hören scheint. Diese Hunde sind häufig sehr schreckhaft, vor allem, wenn sie am schlafen sind und abrupt durch Bewegungen geweckt werden.
Auch wenn gerade Dalmatiner häufiger von Taubheit betroffen sind, so können natürlich auch andere Hunde taub sein. Vielleicht hast du bei deinem Hund ein auffälliges oder anderes Verhalten beobachtet und fragst dich, ob dein Hund auch auf einem oder beiden Ohren taub ist und falls ja, woran du es merkst?
In diesem Artikel reden wir über Anzeichen die zeigen, dass dein Hund taub ist. Selbst wenn ein Hund taub ist heißt es nicht, dass er keine Lebensfreude mehr haben kann oder ein „normales“ Hundeleben nicht mehr möglich ist. Ganz im Gegenteil. Hunde leben im Hier und Jetzt und machen immer das Beste aus jeder Situation. Allerdings gibt es natürlich Dinge, die man bei tauben Hunden anders machen kann bzw. muss.
Hund reagiert nicht auf Rufe
Eines der ersten Anzeichen, dass dein Hund taub sein könnte ist, wenn er nicht oder nicht mehr auf das Rufen reagiert. Hier muss man vorsichtig sein und schauen, ob er nicht auf dein Rufen reagiert, weil er gerade etwas anders interessanter findet oder weil er vielleicht wirklich taub ist.
Wenn die Taubheit angeboren ist, wie z.B. bei vielen Dalmatinern, dann merkt man schon im Welpenalter, dass der Welpe nicht auf das Gesagte reagiert. Egal was man sagt und in welcher Tonlage man es sagt, man merkt keine Reaktion vom Welpen.
Wenn die Ursache der Taubheit altersbedingt ist, dann macht sich das meist schleichend über viele Jahre bemerkbar. Plötzlich muss man dreimal, anstatt einmal rufen bis der Hund hört und auch bei vorbeifahrenden Autos merkt man, dass der Hund diese später wahrnimmt als früher.
Alles das sind Anzeichen dafür, dass dein Hund nicht mehr so gut hört. Dabei kann es sein, dass primär nur ein Ohr betroffen ist oder aber beide Ohren. Wenn es sich um eine altersbedingte Taubheit handelt, dann sind meist beide Ohren davon betroffen. Allerdings kann es auch hier so sein, dass ein Ohr etwas stärker von der Taubheit betroffen ist als das andere.
Tauber Hund – Training, Tipps, Einschränkungen
Wie geht man am besten mit einem tauben Hund um? Erfahre es in unserem Artikel.
Hund reagiert nicht auf Autos
Auch anhand der Reaktion auf Autos kann man Anhaltspunkte dafür bekommen, ob ein Hund taub ist oder nicht. Wenn dein Hund taub geboren wurde, dann wirst du schon vom Welpenalter an merken, dass er kaum Reaktionen bezüglich Autos zeigt.
Die meisten Hunde, vor allem wenn sie das erste Mal in der Nähe einer befahrenden Straße entlanglaufen, sind sehr aufgeregt. Die Ohren sausen hin und her und alle Geräusche wollen wahrgenommen werden. Das ist gerade für Welpen zu Beginn häufig sehr stressig und teilweise auch überfordernd.
Wenn dein Welpe taub geboren wurde, dann wirst du diese stressige Situation nicht ganz so stark beobachten. Es kann trotzdem sein, dass die ganzen Gerüche und ggf. auch visuellen Reize zu Beginn für deinen Welpen stark sind, aber du wirst nicht so starke Reaktionen im Bereich der Ohren sehen. Also zum Beispiel kein stressiges und permanentes Hin-und Herbewegen der Ohren.
Handelt es sich um eine altersbedingte Taubheit, wirst du auch hier Unterschiede zu früher erkennen. Es kann z.B. sein, dass ihr an der Straße steht und ein lauter LKW fährt vorbei. Früher wäre dein Hund vielleicht zurückgezuckt, etwas zurückgegangen oder du hättest zumindest anderweitig (vor allem an seinen Ohren) gemerkt, dass er diese Geräuschkulisse definitiv wahrnimmt.
Im Alter kann es aber sein, dass dein Hund plötzlich seelenruhig neben dir an der Straße steht und nicht mehr so beeindruckt von den lauten Geräuschen zu sein scheint. Vielleicht merkst du auch, dass er über die Straße gehen möchte, obwohl sich gerade ein Auto nähert.
Bei der altersbedingten Taubheit sind es zu Beginn meist unauffällige Verhaltensmuster. Am besten erkennt man so etwas immer im Vergleich zum früheren Verhalten. Es gibt natürlich auch Hunde, die nicht taub sind und trotzdem seelenruhig an der Straße stehen oder trotz Autos auf die Straße laufen würden. Hier bist du als Halter gefragt. Du kennst deinen Vierbeiner am besten und kannst ein verändertes Verhalten immer am besten beurteilen.
Hund erschreckt sich schnell
Ein typisches Zeichen eines tauben Hundes ist die Schreckhaftigkeit. Hunde haben nicht nur einen guten Geruchssinn, sondern auch ein sehr gutes Gehör. Diese beiden Sinnesorgane ermöglichen es dem Hund Dinge wahrzunehmen, die für uns erst erkennbar sind, wenn sie sich kurz vor uns befinden.
Wenn eines dieser Sinnesorgane wegfällt, muss das andere Sinnesorgan einige dieser Aufgaben mitübernehmen, das ist aber nur teilweise möglich. Obwohl der Geruchssinn bei tauben Hunden sich noch stärker ausprägt, so kann der Geruchssinn den Gehörsinn nicht vollständig ersetzen.
Wenn zum Beispiel Kinder im Garten mit einem Ball spielen und der Ball rollt von hinten auf deinen tauben Hund zu, dann kann er das rollende Geräusch des Balles nicht hören und wird sich erschrecken, sobald der Ball ihn berührt.
Allgemein wird dein Hund sich immer erschrecken, sobald ihn etwas sehr plötzlich und ohne dass er es vorher hätte bemerken können berührt oder nahe kommt. Achte deshalb darauf, dass du deinen tauben Hund so wenig „erschreckenden“ Situationen aussetzt, wie möglich.
Sollten noch Kinder im Haushalt leben, dann bringe auch deinen Kindern bei, wie man am besten mit tauben Hunden umgehen sollte. Wenn man Kindern das gut erklärt, haben sie meist sehr großes Verständnis und werden alles dafür tun, dass sie deinen Hund nicht mehr aus Versehen erschrecken.
Bemerkt andere Hunde erst spät
Ein weiteres Indiz dafür, dass dein Hund taub sein könnte ist, wenn er Hunde erst spät bemerkt. Vor allem taube Hunde besitzen einen noch besseren Geruchssinn, als Hunde das sowieso schon tun. Dennoch kann es sein, dass dein Hund gerade draußen etwas schnüffelt und herankommende Hunde durch das fehlende Gehör nicht wahrnimmt.
Warum sind Dalmatiner oft taub ?
Gerade unter den Dalmatinern findet man viele taube Hunde. Die Gründe dafür beleuchten wir in diesem Artikel.
Sind andere Hunde auf einmal neben einem tauben Hund passiert es häufig, dass der Hund sich erschreckt und man merkt, dass er die anderen Hunde gar nicht bemerkt hat. Am aussagekräftigsten ist das immer erst dann, wenn du dieses Phänomen häufiger bei deinem Hund beobachtest. Auch Hunde die hören, können manchmal so vertieft in einer Fährte sein, dass sie andere Hunde trotz gutem Gehör erst wahrnehmen, wenn sie neben ihm stehen.
Dieses Verhalten kann etwas riskant sein. Denn es kann passieren, dass die anderen Hunde das ängstliche und erschreckende Verhalten deines Hundes als negativ einstufen und ihm gegenüber ein aggressives Verhalten zeigen.
Hund schnappt, wenn man ihn weckt
Diesen Punkt haben wir extra so drastisch formuliert. Denn wir möchten dir gerne zeigen, dass manche Verhaltensmuster gar nichts mit Aggressivität zu tun haben. Häufig handelt es sich einfach um ein Missverständnis zwischen Mensch und Tier. Genau so etwas kann bei tauben Hunden passieren.
Wenn ein Hund taub ist, dann hört er nichts, in den meisten Fällen rein gar nichts. Oft schlafen Hunde sowieso tief und fest. Ist ein Hund dann noch taub, dann hört er es nicht, wenn du zu seinem Bettchen kommst und vielleicht auch mit ihm redest.
Das Erste was er bemerken wird, ist deine Berührung an seinem Körper und je nachdem wie fest oder schnell du diese Berührung ausführst, desto eher kann und wird sich dein Hund erschrecken.
Er wird aus seinen schönen Träumen, aus einem starken Tiefschlaf abrupt geweckt, sodass das für einen Hund angsteinflößend sein kann. Jeder kennt das, wird man von jetzt auf gleich aus dem Schlaf gerissen, dann muss man zu Beginn erst einmal realisieren, wo man sich überhaupt befindet.
Genau so geht es auch deinem Hund, wenn er taub ist. Bei manchen Hunden kann dieses abrupte Aufwecken dazu führen, dass sie kurz um sich beißen, weil sie einfach nicht realisieren, was gerade passiert.
Es kann zum Beispiel sein, dass deinem Hund zuerst gar nicht bewusst ist, dass er wach ist sondern noch denkt, er sei am schlafen bzw. in seinem Traum.
Test, ob dein Hund taub ist
Du kannst auch selber einen Test machen und schauen, ob dein Hund taub ist oder nicht. Beachte bitte, dass es sich hierbei nicht um einen 100%ig aussagekräftigen Test handelt. Dieser Test ist sehr fehleranfällig und wenn man ihn nicht korrekt ausführt bzw. seinen Hund nicht gut einschätzen kann, dann kann er eine falsche Aussage geben.
Dennoch ist es ein guter Test um zumindest einen Anhaltspunkt zu bekommen und zu schauen, ob der eigene Hund vielleicht taub sein könnte oder nicht.
Ausführung: Sinn dieses Tests ist es zu schauen, ob dein Hund noch Geräusche wahrnehmen kann oder nicht. Damit dieser Test so aussagekräftig wie nur möglich ist, solltest du dich einige Meter von deinem Hund entfernt befinden. Auch solltest du darauf achten, dass dein Hund dich nicht sieht bzw. mit dem Rücken zu dir gewandt ist, damit er deine Bewegungen nicht sieht.
Sobald die Aufmerksamkeit deines Hundes nicht mehr auf dir liegt, klatscht du mehrmals in die Hände. Gleichzeitig schaust du, ob dein Hund irgendwelche Reaktionen zeigt. Selbst, wenn er gerade mit etwas anderem beschäftigt ist, so sieht man bei hörfähigen Hunden, dass die Ohren sich in Richtung des Geräusches bewegen.
Wenn dein Hund keine Regungen zeigt und auch die Ohren sich nicht in deine Richtung bewegen, dann kann es tatsächlich sein, dass dein Hund taub ist.
Wie entsteht eine Taubheit bei Hunden?
Hunde können auf ganz unterschiedliche Arten taub werden. Insgesamt gibt es zwei unterschiedliche Arten der Taubheit. Einmal die angeborene Taubheit, wie sie bei vielen Dalmatinern auftritt und einmal die erworbene Taubheit. Zu der erworbenen Taubheit gehört z.B. die altersbedingte Taubheit bei Hunden.
Die altersbedingte Taubheit finden wir, wir der Name schon sagt, vor allem bei älteren Hunden. Hierbei handelt es sich um eine erworbene Taubheit, wie sie auch bei und Menschen im Alter auftreten kann.
Doch es gibt auch noch andere Ursachen. Zum Beispiel können Entzündungen im Bereich des Innenohrs zu einer Taubheit führen. Wasseransammlungen, Haare, Sand o.Ä. welches ins Ohr gelangen aber nicht wieder hinauskommen, können zu Entzündungen im Bereich des Ohres führen.
Je eher solche Entzündungen entdeckt und behandelt werden, desto höher ist die Chance, dass das Ohr nicht für immer geschädigt ist und die Hörfähigkeit wieder eintritt.
In seltenen Fällen können auch Erkrankungen wie Tumore, Polypen o.Ä. zu einer Taubheit führen. Solltest du den Verdacht haben, dass dein Hund mit der Zeit taub geworden ist, solltest du es am besten einmal vom Tierarzt abklären lassen.
In den meisten Fällen handelt es sich einfach um eine altersbedingte Taubheit. Doch es können auch andere Erkrankungen dahinterstecken, weshalb es immer sinniger ist, lieber einmal einen Tierarzt draufschauen zu lassen.
Der Tierarzt – der sicherste Weg
Um eine 100%ige Gewissheit darüber zu bekommen, ob dein Hund taub ist oder nicht, hilft nur der Gang zum Tierarzt. Durch spezielle Tests kann der Tierarzt sehr schnell erkennen, wie stark dein Hund von der Taubheit betroffen ist. So kann er dir auch Auskunft darüber geben, ob sich die Taubheit nur auf einem oder auf beiden Ohren befindet.
Falls dein Hund noch ein Welpe sein und noch nicht so viel Erfahrung mit Tierärzten haben sollte, dann solltest du ihn vorher unbedingt auf den Tierarztbesuch vorbereiten. Je eher du deinen Hund auf den Tierarztbesuch vorbereitest, desto besser wird er damit klarkommen.
Wichtig ist, dass der Tierarzt deinen Hund überall anfassen kann, ohne gebissen zu werden. Häufig sind die Pfoten und das Maul die Bereiche, wo Hunde fremde Menschen nicht gerne heranlassen. Hier solltest du also unbedingt mit deinem Hund üben, damit der Tierarztbesuch nicht zu einem Trauma wird.
Das Üben kannst du übrigens machen, egal wie alt dein Hund ist. Hunde sind sehr lernfähig und je konsequenter du beim Training bist, desto schneller wirst du auch Erfolge sehen. Ganz egal, wie alt dein Hund ist und wie oft er schon beim Tierarzt war (zugegeben, je früher man damit anfängt, desto einfacher ist es natürlich).