Mit ihren strahlend blauen Augen ist es für Huskys ein Leichtes uns in ihren Bann zu ziehen. Allein durch ihre Schönheit spielen viele Nicht-Hundehalter mit dem Gedanken sich einen Husky zu holen.
Für Anfänger eignen sich Huskys nicht. Huskys brauchen täglich mind. 3-5 Stunden Bewegung, regelmäßige Fellpflege und müssen konsequent erzogen werden. Bei Hundeanfängern kann es schnell passieren, dass ein Husky unterfordert ist und verhaltensauffällig wird.
Ein Husky ist nicht wie andere Hunde. Für die Haltung eines Huskys müssen besondere Gegebenheiten vorliegen. Dinge, die Hundeanfänger meist überfordern.
Huskys müssen konsequent erzogen werden
Als Hundeanfänger hat man keine Erfahrung in der Hundeerziehung und macht deshalb häufig Fehler. Das ist ganz normal. Wenn man etwas Neues erlernt, macht man Fehler und wird dadurch immer besser.
Es gibt Hunde, die von Natur aus einen sanften Charakter haben und ihrem Halter Fehler nicht gleich übel nehme. Huskys sind da ganz anders.
Huskys sind zwar soziale Hunde und haben eine hohe Beißschwelle (es dauert lange, bis ein Husky beißt), doch er verzeiht keine Erziehungsfehler. Wird ein Husky nicht konsequent erzogen und bekommt Regeln aufgestellt, dann wird er jedem Halter auf der Nase herumtanzen.
Das große Problem für Hundeanfänger und auch für viele erfahrende Hundehalter ist, dass Huskys immer diskutieren. Ein Husky wird so gut wie nie ein Kommando, eine Regel etc. einfach so akzeptieren. Stattdessen wird er immer versuchen zu diskutieren und zu zeigen, dass er etwas nicht machen möchte.
Diese Diskussionsbereitschaft kann für Hundeanfänger sehr schwer sein. Wird ein Husky zusätzlich nicht stark ausgelastet, führt es dazu, dass die Huskys verhaltensauffällig werden.
Nicht selten führt es dann dazu, dass die Huskys ihre Halter von Ort zu Ort ziehen, also nicht leinenführig sind, Zuhause Dinge kaputt machen oder im schlimmsten Falle nach ihrem Halter schnappen.
Der einzige Moment, an dem man wirklich merkt dass ein Husky mit Feuer und Flamme dabei ist ist, wenn es ums Spielen und allgemein um die körperliche Auslastung geht. Gerade Kommandos, die im Zusammenhang mit Schlitten oder sonstigen Zugsportarten stehen, lernen Huskys sehr begierig und schnell, denn hierfür schlägt ihr Herz.
Darf man Huskys scheren?
Gerade Huskys kann im Sommer schnell zu warm werden, warum einige ihre Huskys einfach scheren. Doch ist es wirklich gut seinen Husky zu scheren?
Huskys brauchen viel Auslauf
Als Hundeanfänger ist alles neu. Plötzlich muss man mehrmals am Tag bei Wind und Wetter raus, Regeln müssen aufgestellt werden und zusätzlich muss man darauf achten, den süßen Augen eines Huskys nicht zu verfallen.
Wohingegen man es durch Hören oder vielleicht durch Bekannte kennen mag, dass man 3-4 mal am Tag mit seinem Hund Gassi geht, trifft man bei einem Husky auf ein ganz anderes Pensum.
Huskys wurden ursprünglich für das Ziehen von Schlitten in kalten Schneegebieten eingesetzt. Um beladene Schlitten über viele Kilometer hinweg ziehen zu können, muss ein großes Energiepensum vorhanden sein.
Dieses Energiepensum besitzt so gut wie jeder Husky. Deshalb reichen einem Husky keine einfachen Gassirunden aus. Ein Husky muss jeden Tag über 3-4 Stunden ausgepowert werden. Aktivitäten, die mit Rennen zu tun haben, werden von einem Husky meist bevorzugt.
Dieses hohe Maß an Energie muss jeden Tag ein Ventil haben um abgebaut zu werden. Anderenfalls staut sich die Energie an, die Hunde wissen nicht mehr wohin mit sich und fangen an Dinge kaputt zu beißen, aus dem Garten zu flüchten oder im schlimmsten Falle dem Menschen gegenüber aggressiv zu werden.
Das ist der Grund, warum es unabdingbar ist seinen Husky jeden Tag konsequent auszulasten. Einfache Gassirunden, wie man es von einem Labrador oder Golden Retriever kennt, reichen bei einem Husky nicht aus.
Huskys benötigen viel Fellpflege
Da Huskys viel wärmende und isolierende Unterwolle besitzen, ist es unabdingbar, dass diese alle paar Wochen entfernt wird. Da Hunde mit Unterwolle nicht geschoren werden dürfen, muss das Fell manuell über eine Bürste herausgebürstet werden.
Eine komplette Entfernung der Unterwolle kann bei Geübten zwischen 60-90 Minuten dauern. Macht man das zum ersten Mal, kann es entsprechend länger dauern.
Diese aufwendige Fellpflege findet man nicht bei vielen Hunden, weshalb es gerade für Anfänger sehr anstrengend und ggf. auch überfordernd sein kann, so viel Arbeit in die Fellpflege eines Huskys zu stecken.
Gerade zu den Sommermonaten ist es unabdingbar, dass die wärmende Unterwolle komplett entfernt wird, da sich die Wärme unterm Fell staut und ein Husky sonst einen Hitzeschock erleiden kann.
Huskys besitzen einen ausgeprägten Jagdtrieb
Ein weiterer Grund, warum sich Huskys nicht für Anfänger eignen ist, dass Huskys einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb haben. Leider zeigt sich dieser Jagdtrieb häufig noch nicht im Welpenalter.
Deshalb lassen viele Halter, nicht nur Hundeanfänger, ihren Husky im Welpenalter frei herumlaufen und wundern sich, dass mit ca. 6 Monaten der Husky plötzlich nicht mehr hört, wenn er ohne Leine läuft und anfängt, Dingen hinterher zu jagen.
Leider haben Huskys einen stark ausgeprägten Jagdinstinkt. Das bedeutet, läuft ein Husky ohne Leine und wurde zudem nicht gut erzogen, dann werden die meisten Huskys Kaninchen oder anderen kleinen Tieren hinterherrennen und diese jagen.
Im schlimmsten Falle kommt es dann dazu, dass Huskys auf die Straße laufen und von einem Auto überfahren werden. Zudem gibt es in jedem Bundesland andere Gesetze, was das Freilaufen von Hunden in Wäldern betrifft.
In manchen Bundesländern dürfen freilaufende Hunde im Wald erschossen werden, wenn sie Wildtieren zu nahe kommen. Wenn du mehr darüber wissen willst, dann lies‘ dir unseren Artikel zu diesem Thema durch: Dürfen Hunde im Wald ohne Leine laufen?
Huskys sollten nicht lange alleine bleiben
Huskys kommen den Wölfen nicht nur durch ihr Aussehen, sondern auch durch ihren Charakter am nächsten. Wölfe leben in der freien Wildbahn nie alleine, sondern immer im Rudel.
Genau so verhält es sich auch mit den Huskys. Huskys lieben es im Rudel zu sein, am liebsten mit mehreren Huskys zusammen.
Gibt es zu dem Husky keinen Zweithund, ist der Mensch das einzige Rudel, was er hat. Das bedeutet, dass der Husky am liebsten 24/7 in der Nähe seiner Halters oder seiner Familie sein möchte.
Das ist aufgrund von Arbeit, Freizeit etc. allerdings nicht immer möglich und stellt den Halter vor weiteren Herausforderungen. Wer schon einmal Hunde hatte weiß, dass die Hundehaltung Veränderungen und Kompromisse mit sichbringt.
Bei Hundeanfängern kann es schnell zu Überforderung führen und im schlimmsten Falle, wird der Husky alleine gehalten, was nicht huskygerecht ist.
Kuscheln Huskys gerne?
Huskys sind bekannt für ihre Liebe zu ihrem Rudel. Doch bedeutet das auch, dass sie gerne kuscheln?
Huskys eignen sich nicht für Vollzeitberufstätige
Huskys und eigentlich jede Hunderasse eignen sich nicht für Vollzeitberufstätige. Es sei denn, es gibt die Möglichkeit die Hunde mit auf die Arbeit zu nehmen und vor Ort mit ihnen Gassi zu gehen.
Im Durchschnitt können Huskys 4-5 Stunden am Stück alleine Zuhause gelassen werden. Danach sollten sie die Möglichkeit haben sich zu erleichtern und vor allen Dingen bewegt zu werden. Für Huskys ist eine tägliche Bewegung unabdingbar.
Leider lässt sich diese Bewegungslust mit einem Vollzeitjob nur selten vereinbaren. Gerade in den Wintermonaten, in denen es sehr schnell dunkel wird haben viele Leute nach ihrem 8-Stundentag keine Lust mehr, noch für 3-4 Stunden an die frische Luft zu gehen und sich ausgiebig mit ihrem Husky zu beschäftigen.
Doch genau das ist es, was ein Husky braucht. Diese Art der Aufwendung ist für viele Menschen eine Herausforderung. Doch Hunde-Neubesitzer, die vorher noch nie so viel Verantwortung für ein anderes Wesen hatten, kommen hier noch schneller an ihre Grenzen.
Für wen eignen sich Huskys?
Nach dem wir darauf eingegangen sind, warum Huskys sich nicht für Anfänger eignen, kommen wir jetzt zu den Anforderungen, die einen perfekten Huskyhalter ausmachen. Genau wie die Hunderasse besonders sind, sind auch die perfekten Huskyhalter eine besondere Art von Menschen.
Die perfekten Huskyhalter sind diejenigen, die sich gerne jeden Tag sportlich bewegen, sich jeden Tag ausgiebig mit ihrem Husky beschäftigen, ihn auslasten, ihm Grenzen setzen und natürlich artgerecht füttern.
Vor allem die Lust zur Bewegung und zur sportlichen Betätigung sticht bei diesen Menschen heraus. Eine Eigenschaft, die leider bei vielen von uns zu kurz kommt, weshalb gerade diese Menschen aus der Masse herausstechen.
Huskys lieben bewegungsfreudige Menschen
Die perfekten Huskyhalter sind die Menschen, die mit ihrem Sport verliebt sind und nicht mehr ohne diesen Leben können. Hierbei reden wir nicht von Indoor-Sportarten, sondern vor allem von den Sportarten, die man draußen macht.
Die Vielfalt ist hierbei sehr groß. Egal, ob es sich um Jogger, Fahrrad-oder Mountainbikefahrer, Inlineskater etc. handelt. Bei allen diesen Sportarten kann der Husky dabei sein und auf diese Weise ausgelastet werden.
Noch besser sind Sportarten bzw. Bewegungsmöglichkeiten, die auf die Herkunft eines Huskys angepasst sind. Dazu gehören verständlicherweise vor allem die Schlittensportarten.
Huskys kommen aus den nördlichen Ländern, in denen fast das ganze Jahr über kalte Temperaturen mit viel Frost und Schnee herrschen. Hier werden sie gerne als Ziehhunde eingesetzt, die über viele Kilometer Schlitten mit Personen oder schweren Gegenständen ziehen.
Auch hier in den wärmeren Gebieten kann man Huskys mit Schlitten beschäftigen. Für die Monate, in denen kein Schnee liegt gibt es spezielle Sommerschlitten, mit denen die Huskys auch in den wärmeren Monaten ohne Schnee Gewicht ziehen und auf diese Weise ausgelastet werden können.
Brauchen Huskys einen Garten?
Bewegung und Husky gehen Hand in Hand. Bedeutet das gleichzeitig auch, dass man einen Garten braucht, um einen Husky halten zu können?
Kreativität und Liebe zum Hund
Doch man muss nicht unbedingt ein Sportler sein, um ein perfekter Huskyhalter zu sein. Es reicht auch aus, seinen Hund zu lieben und nur das Beste für ihn zu wollen. Denn wenn dass das Ziel ist, dann kann man mit Kreativität einen Husky auslasten, auch wenn man selber nicht gerade ein Sportfan ist.
Hierzu gehört zum Beispiel das Schlittenfahren oder allgemein die Möglichkeit, dass die Hunde vor etwas geschnallt werden und es ziehen. Man selber kann wie in einer Kutsche sitzen und die Huskys alleine haben die körperliche Betätigung.
Genau hier kommt die Kreativität zum Einsatz. Ein spezieller Sommerschlitten kostet einiges an Geld, welches man nicht unbedingt ausgeben muss, wenn man die Huskys nicht für Wettrennen oder Ähnliches hält.
Man kann z.B. auch einfach eine Seifenkiste nehmen, die Hunde mit einem speziellen Geschirr davor schnallen und sich so, im wahrsten Sinne des Wortes, durch die Welt kutschieren lassen :o)
Wie du deinen Husky beschäftigst bleibt ganz deiner Kreativität überlassen. Wichtig ist zu wissen, dass der Hund beschäftigt werden muss. Man selber muss dafür keine Sportskanone sein.
Jemand, der viel Zeit investiert
Huskys sind Rudeltiere und wollen Mitglied im Rudel sein. Einfach irgendwo „abgestellt“ oder alleine draußen in einem Zwinger gehalten zu werden, entspricht nicht der Natur eines Huskys. Wird ein Husky so gehalten, kann auch dies zu Veränderungen im Gemüt erzeugen und im schlimmsten Falle führt es dazu, dass ein Husky aggressiv und abgegeben wird.
Deshalb nimmt sich der perfekte Huskyhalter jeden Tag Zeit, sich intensiv mit seinem Hund zu beschäftigen. Es ist die Gemeinsamkeit, die ein Husky liebt und worin er aufblüht, gepaart mit viel körperlicher Bewegung ist es das Paradies für einen Husky.
Fazit: Huskys sind nicht ideal für Anfänger
Huskys sind Arbeitshunde, die ein hohes Pensum an Energie haben und das jeden Tag. Das bedeutet gleichzeitig, dass jeden Tag dafür gesorgt werden muss, dass diese Energie abgebaut werden kann.
Doch auch charakterlich brauchen Huskys selbstbewusste Halter. Einem Husky geht es nicht darum zu gefallen. Er möchte gerne sein Ding durchsetzen und vor allem sich bewegen.
Wer nicht weiß wie man Hunden Grenzen setzt, dem wird ein Husky irgendwann auf der Nase herumtanzen und auch hier können Verhaltensänderungen und im schlimmsten Falle Bisse die Folge sein.
Aus diesem Grund sollten Hunde-Neuanfänger als Ersthund lieber zu sanfteren Gemütern greifen, die auch Fehler verzeihen und mit denen man Erfahrungen in der Hundeerziehung sammeln kann. Sehr gut eignen sich z.B. Golden Retriever oder auch Labradore.