Das Huskys eine besondere Hunderasse sind ist vielen bewusst. Allein der große Drang nach Bewegung ist bei fast keiner Hunderasse so stark ausgeprägt wie beim Husky. Hat dieser Bewegungsdrang auch Einfluss auf die Erziehung eines Huskys?
Huskys gehören zu den schwer erziehbaren Hunden. Vor allem der ausgeprägte Jagdinstinkt erschwert die Erziehung. Je früher ein Husky erzogen wird, desto eher wird er auch im Alter auf seinen Halter hören. Dies erfordert Zeit und sehr viel Geduld.
Huskys sind auf vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Was die Erziehung bei diesen schönen Hunden so besonders macht und worauf man achten sollte zeigen wir dir jetzt.
Warum sind Huskys schwer zu erziehen?
Huskys sind schwer zu erziehen, da sie einen starken Willen besitzen und ungerne Kommandos befolgen. Der stark ausgeprägte Jagdinstinkt führt dazu, dass Kommandos teilweise vergessen oder ignoriert werden. Wer keine Hunde-Erfahrung hat, wird Huskys als schwer erziehbar empfinden.
Als Halter eines Huskys muss man deshalb konsequent in der Erziehung sein. Erfahrene Hundehalter, die Geduld haben und in der Lage sind Huskys klare Regeln aufzustellen, werden keine Probleme mit der Huskyerziehung haben.
Ursprünglich wird diese Hunderasse unter sehr schweren Bedingungen gehalten, in Gebieten, in denen ein sehr raues und kaltes Klima herrscht. Der Siberian Husky zum Beispiel kommt, wie der Name schon sagt, aus Nord-Sibirien. Sibirien ist dafür bekannt, dass der Winter bis zu 9 Monate hält mit Temperaturen von bis zu -50C° oder mehr.
Dort ist es wichtig, dass das Rudel gut funktioniert und jeder weiß, wo er in der Rangordnung steht. Jeder Hund merkt es, wenn der Halter unsicher ist und kein „Potential“ zeigt, ein Rudel führen zu können.
Doch Huskys scheinen dies bezüglich einen noch feineren Sinn zu haben und übernehmen sofort die Leitung wenn sie das Gefühl haben, dass das Herrchen nicht selbstbewusst, nicht konsequent oder anderweitig nicht in der Lage zu sein scheint, ein Rudel anzuführen ( aus der Sicht des Huskys gesehen).
Sobald ein Husky die Anführung des Rudels übernommen hat, wird er noch weniger bis gar keine Kommandos mehr von seinem Herrchen annehmen. Er fängt also an, seinem Herrchen auf der Nase herumzutanzen.
Das ist einer der Gründe, warum Huskys sich auch nicht für Hundeanfänger eignen. Der ausgeprägte Wille und die Sturheit eines Huskys, machen es gerade für Anfänger schwierig was dazu führt, dass diese frustriert werden und immer mehr Huskys im Tierheim landen.
Darf man Huskys scheren?
Viele Halter lassen ihre Hunde im Sommer scheren, um ihnen das Leben leichter zu machen. Doch ist das bei einem Husky die richtige Entscheidung oder macht man alles schlimmer?
Huskys besitzen einen ausgeprägten Jagdinstinkt
Ein weiterer Punkt, der die Erziehung von Huskys schwierig gestaltet, ist der sehr ausgeprägte Jagdinstinkt. Selbst gut erzogene Huskies haben Probleme Kommandos zu befolgen, sobald sie ein Beutetier aufgespürt haben.
Dieser Jagdinstinkt gestaltet vor allem das Hören und Beachten von Kommandos im Freien als sehr schwierig. Bemerkt ein Husky ein Beutetier scheint es so, als ob sich ein Knopf umlegt und plötzlich werden alle vorher gelernten Kommandos ignoriert und nur noch das Jagen der Beute zählt.
Deshalb sollten Huskys schon ab dem Welpenalter erzogen werden. Das Training und die Erziehung sollten dann im weiteren Verlauf unbedingt auch auf die Außenwelt bezogen werden.
Nur dann hat man Chancen, dass der Husky auch draußen im Freien abrufbar ist, auf die Kommandos hört und vor allem den Halter respektiert.
Macht man das nicht, kann der Jagdinstinkt einem einen Strich durch die Rechnung machen und der Husky zieht an der Leine, jault viel herum oder befreit sich von der Leine und läuft der Beute hinterher.
Huskys brauchen eine konsequente Erziehung
Huskys sind treue, anhängliche und soziale Tiere, die ihr Rudel (also ihre Familie) über alles lieben. Möchte man friedlich mit einem Husky zusammenleben, dann spielt eine konsequente Erziehung, neben einem hohen Maß an Bewegung, die Hauptrolle im Leben eines Huskys.
Konsequent bedeutet nicht, dass der Hund bestraft wird, wenn er etwas falsch gemacht hat. Eine konsequente Erziehung bedeutet, dass der Halter klare Regeln aufstellt und auch strikt dabei bleibt. Es gibt also keine Ausnahmen, dass ein Husky manchmal mit einem bestimmten Verhalten durchkommt und manchmal nicht.
Erscheint den Meisten auf dem ersten Blick logisch. Doch wie viele halten sich wirklich daran? Wie oft werden Hunde doch am Tisch gefüttert, obwohl es vorher immer hieß, man darf dem Hund nichts am und vom Essenstisch geben?
Es handelt sich hierbei nur um Kleinigkeiten, aber ein Husky merkt sich das. Jedes Mal, bei denen ein Halter auch bei solchen Kleinigkeiten nicht konsequent bleibt merkt ein Husky, dass er mit seinem Verhalten durchkommt und der Halter nicht wirklich ernst zu nehmen ist.
Das bedeutet, sei dir von Vornherein über deine Regeln klar und was du von deinem Husky verlangst. Hast du dir die Regeln für dich bewusst gemacht, dann achte darauf, dass du sie jedes Mal durchsetzt und zwar mit Geduld.
Huskys diskutieren gerne und es kann auch mal eine zeitlang dauern, bis sich ein Husky dazu erbarmt auf dein Kommando zu hören und z.B. irgendwo Sitz zu machen. Doch genau in diesen Situationen ist es wichtig, dass du konsequent bleibst, auf dein Kommando bestehst und nicht eher aufgibst, bis das Kommando auch ausgeführt wurde.
Alle müssen an einem Strang ziehen
Bei der Husykerziehung ist es wichtig, dass alle Familienmitglieder am selben Strang ziehen. Es darf also nicht sein, dass ein Familienmitglied gewisse Dinge durchgehen lässt, während ein anderes Familienmitglied streng ist.
Aus diesem Grund sollte man sich von vornherein Gedanken machen, wie man den Husky erziehen möchte, sodass alle Familienmitglieder Bescheid wissen und dabei helfen, dass diese Regeln auch umgesetzt werden.
Wie viel haaren Huskys?
Die wenigsten von uns haben Lust jeden Tag zu putzen. Bei viel haarenden Hunden muss man das leider. Gehört auch der Husky dazu?
Huskys verzeihen keine Fehler
Das Tückische hierbei ist, dass ein Husky keine Fehler verzeiht. Fängt man einmal an ein Kommando nicht einzufordern oder dem Husky nachzugeben, merkt dieser sich das und weiß sofort, dass das Herrchen oder Frauchen kein Rudel anführen kann.
In diesem Falle wird der Husky das Familienrudel anführen wollen und wird dementsprechend jetzt erst recht keine Kommandos mehr von seinem Halter befolgen wollen.
Eine konsequente Erziehung bildet die Basis für ein friedliches Zusammenleben, sodass man von den schönen Charaktereigenschaften eines Huskies profitieren kann :o)
Huskys sind sehr schlaue Tiere und spüren es sofort, ob ein Halter selbstbewusst ist und hinter dem steht was er sagt oder ob er unsicher ist und immer mal wieder nachgibt.
Huskys sollten als Welpen erzogen werden
Die besten Chancen einen gut erzogenen und abrufbaren Husky zu bekommen hat man, wenn man seinen Husky vom Welpenalter an hat und sofort mit dem Training beginnt. Natürlich hält sich das Training im Welpenalter noch in Grenzen und wird über den ganzen Tag verteilt.
Dennoch darf man auf die Erziehung im Welpenalter nicht verzichten. Sie bildet die Basis für die spätere Erziehung. Gerade im Jugendhalter versuchen sich Hunde zu beweisen und testen ihre Grenzen aus.
Hat man schon im Welpenalter eine gute Basis geschaffen, kann man Huskies auch in den schwierigen Phasen besser wieder auf den Boden bringen ohne, dass sie einem auf der Nase herumtanzen.
Husky von der Straße – Erziehung noch möglich?
Nicht immer hat man das Glück, einen Husky schon vom Welpenalter an zu besitzen. Manche Menschen haben ein Herz und achten darauf, ihren Husky aus dem Tierheim oder dem Tierschutz zu holen. Leider weiß man bei diesen Hunden nie genau, was sie in ihrem Leben schon alles erlebt haben, ob und wenn ja auf welche Art und Weise sie erzogen wurden.
Da die Erziehung bei Huskys so wichtig ist und wir immer predigen, dass die Erziehung so früh wie möglich erfolgen sollte stellen sich zurecht einige die Frage, wie es denn bei älteren Huskys aussieht.
Kann man Huskys noch erziehen, wenn sie z.B. schon 4 oder 8 Jahre alt sind und vorher vielleicht noch nie erzogen wurden?
Huskys können zu jeder Zeit erzogen werden. Bei älteren Hunden muss man ggf. mehr Geduld und Zeit investieren, bis der Husky die Kommandos umsetzt. Wichtig ist, dass man den Husky konsequent trainiert und mit viel Geduld an die Sache herangeht.
Husky in Deutschland – Tierquälerei?
Stimmt es, dass das Halten von Huskys in Deutschland Tierquälerei ist? Oder ist es doch nur ein Vorurteil? Die Antwort wird dich überraschen!
Können Huskys ohne Leine laufen?
Eine weitere Frage, die sich viele Neu-Huskyhalter stellen ist, ob man Huskys jemals ohne Leine z.B. im Wald oder in Parks frei herumlaufen lassen kann.
Die meisten Huskys besitzen einen ausgeprägten Jagdinstinkt, weshalb viele Huskys nicht ohne Leine laufen können. Doch es muss nicht immer so sein. Welche Punkte erfüllt sein müssen, damit ein Husky ggf. doch ohne Leine laufen kann, verraten wir dir in diesem Artikel: Können Huskys ohne Leine laufen?
Hier muss man allerdings als Halter auch wirklich ehrlich zu sich selber sein. Unsere Dackeldame konnten wir früher auch nicht ohne Leine laufen lassen, egal, wie sehr wir es uns auch gewünscht haben.
Hört der Husky in der Wohnung und im Freien (ohne Beute gesichtet zu haben) gut, kann man als Halter schnell dem Glauben verfallen, dass der Husky die ganze Zeit über so gut hört. Wie gut die Kommandos abrufbar sind weiß man allerdings erst, wenn ein Hund mit Jagdinstinkt mit Beute konfrontiert wird.
Ist er an der Leine und man merkt, wie er stark in Richtung Beute zieht und plötzlich auch an der Leine nicht mehr auf Kommandos hört, dann weiß man, dass man entweder noch mehr trainieren muss oder aber, dass man seinen Husky nicht ohne Leine laufen lassen sollte.
Selbst wenn man seinen Husky nicht ganz ohne Leine frei laufen lassen kann, so gibt es Schleppleinen unterschiedlicher Länge. Mit Hilfe dieser Schleppleinen bekommt ein Hund einen größeren Freilaufradius, man kann ihn aber jederzeit zu sich holen, wenn er sich weiter entfernen möchte oder in irgendeiner Form Gefahr droht.
Fazit: Huskys brauchen konstantes Training
Huskys sind eigenwillige Hunde und das Hören auf Kommandos entspricht nicht wirklich ihrer Natur. Sie lieben ihre Freiheit und zeigen das ihrem Halter auch gerne.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Huskies konsequent erzogen werden und man seinen Regeln treu bleibt. Auch wenn der Husky versucht zu diskutieren (und das wird er tun) muss man standhaft bleiben und darf nicht eher aufgeben als der Husky.
Hundeanfänger oder Hundehalter, die bis jetzt sanfte Hunderassen als Haustier hatten, können den Husky aufgrund seines starken Willens und seiner Sturheit als schwer erziehbar empfinden.
Erfahrene Hundehalter, die es gewohnt sind ihre Hunde konsequent und mit viel Geduld zu erziehen, werden den Husky als nicht ganz so schwierig zu erziehen sehen und wissen, dass es definitiv machbar ist.
Die goldene Regel bei der Hundeerziehung ist immer die Geduld und die Kontinuität im Hundetraining :o)