Wie bringt man Hund das Ziehen bei? Step-by-Step Anleitung

Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten seinen Hund zu trainieren und ihn auszulasten. Doch je nach Energielevel können einige Aktivitäten wie Ballspielen, lange Spaziergänge etc. einfach zu wenig sein.

Deshalb sind in den letzten Jahren Hundezugsportarten wie z.B. das CaniCross immer beliebter geworden. Doch nicht jeder Hund zieht eine Person oder ein Fahrrad hinter sich her, sobald er ein Geschirr umgelegt bekommt.

Diesen Hunden muss das kontrollierte Ziehen erst einmal beigebracht werden, womit sich dieser Artikel befasst.

Welche Zughundesportarten gibt es?

Es gibt mittlerweile einige unterschiedliche Zughundesportarten, sodass für jeden etwas dabei ist.

Beim CaniCross wird ein Hund über ein Zuggeschirr an seinen Halter befestigt. Mensch und Hund joggen also gemeinsam.

Beim Bikejöring ist der Hund nicht am Halter selber, sondern an einem Fahrrad befestigt. Bikejöring eignet sich für Menschen, die gerne Fahrrad fahren und vielleicht auch gerne etwas mehr Geschwindigkeit aufbauen wollen, als es beim Joggen mit Hund der Fall ist.

Beim Dogscooting zieht der Hund einen Scooter hinter sich her. Den kannst du dir wirklich wie einen etwas größeren Scooter vorstellen.

Das Mushing ist das Ziehen von Schlitten und findet vor allen Dingen im Winter oder allgemein in kälteren Gebieten große Anerkennung.

Welche Hunde eignen sich für Zughundesport?

Für den Zughundesport eignen sich allgemein alle gesunden Hunde. Wichtig ist, dass der Hund Spaß am Ziehen hat. Verbringt ein Hund seinen Tag lieber im Körbchen oder liegen ihm gemütliche Spaziergänge eher, dann ist der Zughundesport nichts für ihn.

Neben der Leidenschaft zu ziehen ist es genau so wichtig, dass der Hund gesund ist. Dazu gehört vor allem auch die Fähigkeit gut atmen zu können. Hunderassen mit sehr kurzer/flacher Nase, wie z.B. dem Mops, sind nicht sehr gut für diesen Sport geeignet, da sie im normalen Leben schon Probleme mit der Atmung haben.

Dann ist es natürlich auch noch wichtig, dass man das Gewichtsverhältnis von Halter zu Hund beachtet. Ein 20kg Hund kann es noch schaffen einen 60kg Halter zu ziehen. Wiegt der Halter allerdings schon 80kg oder mehr, dann sollte ein 20kg Hund den Halter nicht mehr alleine ziehen.

Möchtest du anfangen dich ernsthaft mit dem Thema Hundezugsport auseinander zu setzen, dann ist es immer ratsam in der Nähe nach Zughundesportvereinen zu suchen. Diese können dich am besten beraten, denn Pauschalantworten auf einem Blog könnten die Gesundheit eines Hundes gefährden, was wir auf keinen Fall wollen.

Ab wann schlitten ziehen huskys?

Ab wann dürfen Huskys ziehen? Wichtig zu wissen

Wenn man eine Hunderasse mit dem Zugsport verbindet, dann sind es Huskys. Doch auch Huskys müssen ein bestimmtes Alter haben, bevor sie Dogscooter etc. ziehen dürfen.

Hund soll nicht an Gassileine ziehen

Möchte man seinem Hund das Ziehen beibringen, hat man die schwierige Aufgabe, ihm das Ziehen kontrolliert beizubringen. Doch was bedeutet das?

Kontrolliertes Ziehen bedeutet, dass ein Hund nur dann zieht, wenn es von ihm gewünscht wird. Geht ihr zusammen locker draußen spazieren, dann soll er NICHT ziehen. Sondern nur, wenn ihr euch im Trainingsmodus befindet.

Ein Hund muss unterscheiden können, ob er sich im Trainings-Zieh-Modus befindet oder ihr locker spazieren geht.

Damit ein Hund diesen Unterschied erkennen kann, ist es von Vorteil, wenn man für beide Aktivitäten unterschiedliches Equipment benutzt. Das ist zum Glück sehr einfach, denn gerade für den Zughundesport muss man spezielle Zuggeschirre verwenden.

Deshalb ist es wichtig, von Anfang an Zuggeschirre zu verwenden auch dann, wenn du deinem Hund erst das Ziehen beibringst. Für die normalen Spaziergänge verwendest du am besten ein normales Halsband.

Auf diese Weise hat er die Möglichkeit unterscheiden zu können, wann er aktiv ziehen darf und wann nicht.

Hund Ziehen beibringen – Step by Step

Kommen wir nun zum eigentlichen Inhalt dieses Artikels und zwar zu den Möglichkeiten, wie du deinem Hund das Ziehen beibringen kannst. Während all der Übungen bist du über ein spezielles Zuggeschirr an deinem Hund befestigt.

Ziel ist es also, dass dein Hund dich zieht, wobei du in diesem Fall natürlich mitrennst, sobald dein Hund auf Kommando losflitzt. Wir werden dir zur jeder Option kurz Vor-und Nachteile aufzeigen.

Du kannst dann selber entscheiden, welche Technik sich für dich und deinen Hund am besten eignet oder welche du gerne ausprobieren möchtest.

1.) Die Leckerli-Variante

Möglichkeit 1 ist, dass du deinem Hund das Ziehen mit Hilfe von Leckerlis beibringst. Lasse deinen Hund sitzen. Dann lege ein paar Meter vor ihm entfernt Leckerlis auf den Boden. Wichtig ist, dass er sieht und riecht, dass sich die Leckerlis dort befinden.

Dann gehst du wieder zurück zu deinem Hund, rufst z.B. „Lauf“ und animierst deinen Hund dazu, zu den Leckerlis zu laufen.

Zu Beginn wird er verunsichert sein und wahrscheinlich nicht sofort wissen, dass du möchtest dass er rennt. Versuche mit Gesten und vielleicht ein kurzes „Vorrennen“ ihn dazu zu ermutigen loszulaufen.

Sobald er rennt, rufst du nochmal „Laufen“ (oder irgendein anderes Kommando, dass du als „Lauf-Kommando“ benutzen möchtest) und rennst ihm hinterher. Anschließend kannst du ihm ein Leckerli geben und wiederholst die Übung.

Vorteil dieser Technik:

Der Vorteil dieser Verfahrensweise liegt darin, dass man mit den richtigen Leckerlis so gut wie jeden Hund dazu animieren kann loszurennen.

Nachteile dieser Technik:

Der Nachteil ist, dass alles auf das Vorhandensein von Leckerlis basiert und es manchmal schwer sein kann zu sehen, ob der Hund wirklich Spaß am Laufen hat oder die Liebe zu Leckerlis dominiert.

Gleichzeitig muss man die Leckerlis aus der normalen Nahrung herausrechnen, damit ein Hund nicht zunimmt.

2.) Die Ball-/Wurf-Technik

Anstatt Leckerlis kann man auch die Wurf-Technik verwenden. Diese eignet sich besonders gut für die Hunde, die es lieben Bällen, Frisbees oder Ähnlichem hinterher zu rennen.

Die Ausführung ist genau wie bei der Technik davor auch. Der einzige Unterschied ist, dass du bei deinem Hund bleibst, den z.B. Ball wirst, das Kommando zum laufen rufst und gemeinsam mit ihm zum Ball rennst.

Achte darauf, dass der Hund erst mit dem Kommando losrennt.

Wichtig ist, dass dein Hund erst mit dem Kommando losrennt. Ansonsten verbindet er das jeweilige Kommando nicht damit loszurennen. Zu Beginn muss man das Kommando meist etwas schneller sagen, damit der Hund noch den Anreiz hat seinem Spielzeug hinterher zu laufen.

Vorteil:

Der Vorteil ist, dass man sich nicht von Leckerlis abhängig macht und der Hund auch nicht Gefahr läuft dick zu werden.

Nachteil:

Diese Technik funktioniert nur bei den Hunden, die es lieben Dingen hinterher zu rennen.

3.) Die Anlock-Technik

Für diese Technik brauchst du eine zweite Person, die deinen Hund lockt. Du befindest dich wie gewohnt mit einem Zuggeschirr hinter dem Hund. Eine zweite Person zu der dein Hund Vertrauen hat, stellt sich einige Meter entfernt vor dich und deinem Hund hin.

Sind alle auf Position ruft die zweite Person deinen Hund und versucht ihn zu sich zu locken. Du gibst das Startkommando zum Laufen und im besten Fall rennt ihr beide zu der Person.

Sobald ihr bei der anderen Person angekommen seid, gilt es wie immer deinen Hund zu loben und darin zu bestätigen, dass er das gut gemacht hat. Entweder macht ihr das durch Streicheleinheiten, eine kurze Spieleinheit oder aber durch Leckerlis.

In manchen Fällen funktioniert das nicht sofort und man muss einen Zwischenschritt einlegen und diese Technik etwas umwandeln.

4.) Anlock-Technik die 2.

Sollte dein Hund auf Entfernung nicht zu der anderen Person hinrennen wollen, dann kannst du diese Technik etwas umwandeln. Dieses Mal befindet sich die zweite Person nur 1-2 Meter vor deinem Hund, rennt rückwärts und versucht deinen Hund zu sich zu locken.

Du befindest dich hinter dem Hund und läufst mit. Gleichzeitig kannst du deinen Hund über Worte ebenfalls animieren zu laufen.

Bei dieser Technik musst du darauf achten, irgendwann den Sprung zum expliziten Lauf-Kommando hinzubekommen. Denn wenn ihr beide den Hund animiert zu laufen, liegt der Fokus erstmal auf das Laufen selbst.

Mit der Zeit soll der Hund allerdings lernen, ein bestimmtes Lauf-Kommando zu erkennen und mit dem Loslaufen zu verbinden.

Vorteil:

Diese Technik ist besonders gut, wenn ihr zwei Halter eines Hundes seid. Auf diese Weise arbeitet ihr beide als Team, verbringt beide Zeit mit eurem Hund und bringt ihm gemeinsam etwas bei.

Nachteil:

Der Nachteil liegt darin, dass man eine zweite Person braucht. Bist du der einzige Halter, musst du jemanden suchen, zu dem dein Hund Vertrauen und Nähe hat. Einen gemeinsam Zeitraum zu finden, kann ggf. ebenfalls ein Problem darstellen.

5.) Die Zweithund-Technik

Unsere letzte Möglichkeit einen Hund zum Laufen zu animieren ist der Einsatz eines Zweithundes. Je nach Charakter laufen einige Hunde lieber, wenn sie einen zweiten Hund vor sich haben und diesem hinterherrennen.

In diesem Fall befindet sich eine zweite Person mit Hund vor dir. Du gibst das Lauf-Kommando und dann solltet ihr beide dem anderen Hund hinterherrennen.

Einige Hunde entwickeln ihre Lauflust nur, wenn sie quasi im Rudel von anderen Hunden umgeben sind. Bei manchen Hunden ist es deshalb wichtig, dass ein anderer Hund als „gutes“ Beispiel vorangeht und vor ihm läuft.

Vorteil:

Durch das Vorlaufen wird ein Hund an das Laufen im Rudel gewöhnt. Es eignet sich sehr gut für diejenigen, die gerne mit Freunden und Hunden unterwegs sind oder gar mehrere Hunde besitzen. Da Hunde Rudeltiere sind, stärkt das den Zusammenhalt und gibt dem Hund das Gefühl in einem richtigen Rudel zu leben.

Nachteil:

Der große Nachteil liegt darin, dass man eine zweite Person mit Hund benötigt, dabei sollten sich die Hunde untereinander kennen und mögen. Sollte der eigene Hund nur dann Laufen wollen, wenn ein anderer Hund vor ihm läuft, man aber nur einen Hund haben, dann kann das problematisch werden.

In diesem Fall kannst du schauen, ob du z.B. bei Facebook Hunde-Lauf-Gruppen in deiner Nähe findest. Es gibt immer mehr Gruppen, in denen die Halter gerne gemeinsam in einer Gruppe mit ihren Hunden durch Wälder etc. laufen. Vielleicht kann dir das Unterstützung bieten :o)

Fazit: Kreativität ist gefragt

Die Voraussetzung, um einem Hund das Ziehen beizubringen ist, dass er Spaß am Laufen hat. Ist diese Basis erfüllt, gilt es jetzt den Hund zu animieren unter bestimmten Umständen bewusst zu ziehen.

Hierfür sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt (solange sie dir oder dem Hund nicht schaden). Am besten ist es, wenn man von Anfang an ein spezielles Hundezuggeschirr verwendet.

Richtige Hundezuggeschirre vermindern die Gefahr von Verletzungen. Gleichzeitig lernt ein Hund durch den Einsatz von unterschiedlichen Geschirren zu unterscheiden, wann er ziehen darf und wann nicht. Was wir nicht wollen ist, dass er an der Leine zieht, wenn wir nur gemütlich mit ihm spazieren gehen wollen.