Farbratten draußen halten? Der richtige Käfigstandort

Ratten sind neugierige Tiere und als Halter versucht man immer wieder neue Stimulationen für die kleinen Nager zu finden. Hat man einen Garten oder einen großen Balkon stellt sich der eine oder andere die Frage, ob man Farbratten nicht auch draußen halten kann.

Von Kaninchen ist man es gewohnt, dass sie an das Leben draußen im Garten gewöhnt werden können, doch geht das auch bei unseren Farbratten?

Anfänger sollten Ratten nie draußen halten, sondern nur innerhalb der Wohnung. Ratten sind sehr anfällig gerade für Atemwegserkrankungen, weshalb die Nager sich bei unsachgemäßer Außenhaltung erkälten und sogar erfrieren können.

Gerade als Rattenanfänger muss man auf Nummer Sicher gehen und sich mit den Rattis vertraut machen. Allein in der Wohnungshaltung gibt es so viele verschiedene Dinge zu beachten, gerade auch was die Temperaturen angeht, dass man sich erst einmal darauf konzentrieren sollte.

Bei welcher Temperatur sollte man Ratten halten?

Die optimale Wohlfühltemperatur für Ratten liegt bei 18-22°C. Ist es kühler, dann können Ratten sich erkälten. Warme Temperaturen halten sie bis ca. 30°C aus, danach müssen sie Kühlmöglichkeiten zur Verfügung gestellt bekommen.

Mit wärmeren Temperaturen kommen Ratten besser klar, als mit kühlen Temperaturen. Bei höheren Temperaturen ab ca. 30°C müssen sie unbedingt Abkühlungsmöglichkeiten zur Verfügung haben.

Zum Beispiel Schälchen mit kaltem Wasser, eingepackte Kühlpacks (diese müssen in Maschendraht und anschließend noch in Handtücher eingepackt werden, damit die kleinen Nager die Kühlpacks oder Kühlakkus nicht annagen können) oder ähnliche Dinge.

Im Winter muss man darauf achten, dass die Raumluft aufgrund der Heizung nicht zu trocken wird. Ist die Raumluft zu trocken, können die Schleimhäute trocken werden und auch das kann zu Atemwegserkrankungen führen.

Die ideale Raumfeuchtigkeit sollte bei 50-55% liegen.

Zumal trockene Nasenschleimhäute auch sehr schmerzhaft sind, da diese einreißen und einbluten können und wirklich nicht angenehm sind.

Darf man Ratten draußen halten?

Zu dieser Frage wird man verschiedene Aussagen erhalten. Viele Rattenhalter wissen, dass Ratten sehr sensibel sind und gerade für Atemwegserkrankungen sehr empfindlich sind. Trotzdem hört man immer wieder von Rattenhaltern, die ihre Ratten trotzdem draußen halten, teilweise auch den ganzen Winter über und mit großem Erfolg.

Ratten sind sehr empfindliche Tiere, die sich schnell erkälten können. Deshalb sollte man Ratten nur draußen halten, wenn man wirklich sehr viel Erfahrung hat. Denn mit viel Erfahrung und dem nötigen Know-How über Isolierung und den richtigen Käfigstandort kann eine Außenhaltung möglich sein.

Es gibt einige Rattenhalter, die ihre Ratten auf dem Balkon oder in Volieren im Garten halten und davon berichten, dass ihre Ratten glänzenderes Fell, mehr Energie im Alter und auch ein besseres Immunsystem besitzen.

Für Anfänger raten wir davon ab, Ratten draußen zu halten. Selbst den richtigen Standort in der Wohnung, mit der richtigen Größe zu finden, gestaltet sich für viele schon schwierig, weshalb der Hauptfokus auf einer artgerechten Haltung innerhalb der Wohnung liegen sollte.

Welche Einstreu für Ratten?

Einstreu ist nicht gleich Einstreu und einige Einstreusorten können sogar Erkrankungen begünstigen. Welche sich am besten für Ratten eignet, erfährst du hier.

Rattenkäfig – Der richtige Standort

Es stimmt, dass Ratten sensible Wesen sind und man gewisse Dinge beachten muss, damit sie nicht krank werden. Gerade Erkältungen und Allergien können schnell entstehen, wenn gewisse Punkte nicht beachtet werden.

Jetzt gehen wir auf die einzelnen Punkte ein, die wichtig sind zu beachten, wenn man einen Standort für den Rattenkäfig sucht.

Käfig darf nicht im Durchzug stehen

Gerade für Atemwegserkrankungen sind Ratten sehr empfänglich und viele von ihnen bilden im Laufe der Zeit unterschiedliche Formen von Atemwegserkrankungen aus. Steht der Käfig an einer falschen Stelle, dann kann die Entstehung von solchen Erkrankungen gefördert werden.

Zu diesen Punkten gehört auch der Durchzug. Wenn Ratten eins nicht mögen, dann Durchzug. Deshalb ist es sehr wichtig, dass man den Käfig an einen Ort stellt, an dem es keinen Durchzug gibt.

Da Ratten sensibler sind als wir, kann man auch gerne mit Hilfe von einer Kerze testen, ob sich am Bereich des Käfigs Durchzug befinden. Wenn die Kerzenflamme hin-und herflackert, dann gibt es an dem Ort tatsächlich noch zu viel Durchzug und man sollte den Käfig an einen anderen Ort stellen.

Keine direkte Sonne auf Rattenkäfig

Neben dem Durchzug sollte auch die direkte Sonne vermieden werden und nicht auf den Käfig scheinen. Das gilt nicht nur für die Außenhaltung, sondern auch für die Innenhaltung.

Auch innerhalb der Wohnung können direkte Sonnenstrahlen schnell den Käfig aufheizen und sehr unangenehm für die Ratten werden. Scheint die Sonne direkt auf den Käfig, versuchen die meisten Ratten sich von den direkten Strahlen zu schützen und weichen aus.

Das hat allerdings zur Folge, dass der benutzte Käfigraum kleiner wird, da sie versuchen den Sonnenstrahlen auszuweichen. Deshalb muss man unbedingt darauf achten, dass kein direktes Sonnenlicht auf den Käfig fällt.

Trotzdem sollte der Raum, in dem der Käfig steht hell sein.

Raum sollte ruhig sein

Ratten sind zwar sehr neugierige Wesen und lieben die Abwechslung, dennoch sind sie sehr scheue und vorsichtige Nager. Das ist auch wichtig, denn in der freien Natur sind sie Beutetiere. Ein vorsichtiges Verhalten erhöht draußen die Chance zu überleben.

Damit man seine Nager nicht überfordert und sie auch genug Möglichkeiten haben sich zurück zu ziehen sollte man darauf achten, dass der Rattenkäfig in einem ruhigen Raum steht.

Sind Kinder im Haus oder in der Wohnung und noch sehr klein, sollten sie am besten nicht unbefugt ins Rattenzimmer gehen können. Auch starker Lärm durch Musik, Kinder etc. sollten vermieden werden, damit die Nager sich nicht zu sehr erschrecken.

Rattenohren sind wesentlich besser als unsere, weshalb laute Geräusche für die Nager sehr unangenehm sind.

Raum sollte nicht auf der Südseite stehen

Möchte man Ratten halten, dann ist es immer ratsam in die Zukunft zu schauen. Mit Wärme kommen Ratten zwar besser klar als mit Kälte, dennoch sollte auch hier die Raumtemperatur 30°C nicht überschreiten und am besten unterhalb 30°C bleiben.

Sucht man einen geeigneten Standtort für den Rattenkäfig, dann sollte man sich einen Raum aussuchen, der nicht auf der Südseite steht.

Knallt die Sonne im Sommer stark auf den Raum, ist man gezwungen alles abzudunkeln und nimmt den Nagern somit das Tageslicht. Gleichzeitig wird man auch durch das Abdunkeln alleine es meist nicht schaffen, die Raumtemperatur niedrig genug zu halten.

Aus diesem Grund ist es ratsam, den Rattenkäfig von Anfang an in einen Raum zu stellen, wo es am besten nur die Morgensonne gibt und es tagsüber zwar hell ist, aber keine direkten Sonnenstrahlen gibt.

Ab wann sind Ratten geschlechtsreif?

Ratten kommen schon sehr früh in die Geschlechtsreife und können sich fortpflanzen. Ab wann es beginnt, erfährst du hier.

Rattenkäfig sollte nicht im Schlafzimmer stehen

Einen weiteren Punkt den man beachten sollte ist das Aktivitätsverhalten von Ratten. Ratten sind nachtaktiv und deshalb vor allem nachts laut. In den frühen Abenstunden bis in die Nacht hinein spielen die Nager, rennen herum und genießen einfach ihr Leben. Das geht meist mit Geräuschen einher, die je nach Käfig und Spielart auch mal etwas lauter ausfallen können.

Aus diesem Grund sollte man den Rattenkäfig nicht in den Raum stellen, in dem man auch schlafen möchte. Bist du sowieso die ganze Nacht über wach, weil du vielleicht Gamer oder Ähnliches bist, dann ist es natürlich kein Problem, den Käfig im Schlafzimmer stehen zu haben.

Je länger die Ratten bei dir wohnen, desto mehr wirst du einen veränderten Aktivitätsrhythmus bei den Nagern feststellen. In der Regel passen sich die Nager dem Rhythmus ihrer Halter an und sind tagsüber aktiver als in der Nacht.

Dennoch haben Ratten immer auch nachts aktive Zeiten in denen sie herumtollen und spielen, weshalb ein anderer Raum außer dem Schlafzimmer oft die bessere Wahl ist.

Fazit: Ratten sollten nicht draußen gehalten werden

Farbratten, also die Ratten die wir als Haustiere halten, wurden über viele Jahre im Labor gezüchtet und haben sich dementsprechend den menschlichen Umgebungen angepasst. Aus diesem Grund vertragen Farbratten keine kühlen Temperaturen.

Allgemein sind sie sehr anfällig für Atemwegserkrankungen, weshalb gerade bei dem Standort für den Rattenkäfig auf einige Punkte geachtet werden muss. Ganz oben steht die Vermeidung von Durchzug.

Ich selber habe meine Ratten immer in der Wohnung gehalten. Es scheint allerdings Rattenhalter zu geben, die ihre Ratten in sehr geschützten und warmen Bedingungen draußen halten.

Dies ist allerdings nicht empfehlenswert für Rattenanfänger, sondern sollte wenn überhaupt nur von erfahrenen Rattenhaltern durchgeführt werden!