Wie lange leben Ratten als Haustier? 5 Alterungszeichen

Klein, süß und intelligent erfreuen sich immer mehr Menschen an Ratten als Haustiere. Wer sich in Ratten verliebt hat, möchte so lange wie möglich mit ihnen zusammensein. Auch hier merkt man, wie jede Ratte einen eigenen Charakter hat und ein Unikat ist. Doch wie alt werden Ratten eigentlich?

Farbratten, welche als Haustiere gehalten werden, werden in der Regel nur 1 bis max. 3 Jahre alt. Grund ist hierfür häufig Überzüchtungen und die Ausbildung von Tumoren oder ähnlichen Erkrankungen, die die Lebensspanne drastisch verkürzen.

Es gibt unterschiedliche Merkmale, anhand derer man erkennt, dass eine Ratte bereits alt ist. Beachtet man gewisse Punkte, dann kann man seine Ratten positiv unterstützen und ggf. sogar den Alterungsprozess verlangsamen, sodass eine Ratte es doch schafft drei Jahre alt zu werden.

Warum werden Ratten nicht so alt?

Wer sich mit Ratten auskennt weiß, dass die Lebensspanne nur bei ca. 1-3 Jahren liegt. Im Vergleich zu Hunden, die 8-13 Jahre alt werden oder Katzen, die 13-20 Jahre alt werden können, ist das ein großer Unterschied. Doch warum werden Ratten nicht so alt?

Wie alt eine Ratte wird ist vor allem von ihren Genen abhängig. Je hochwertiger die Zucht, aus der eine Ratte stammt, desto höher die Wahrscheinlichkeit dass sie an die 3 Jahre alt werden kann.

Aufgrund von nicht-professionellen Züchtungen, bei denen nicht auf den Gesundheitsstatus der Elterntiere geachtet wurde, entwickeln die meisten Ratten im Laufe ihres Lebens Tumore, Atemwegserkrankungen oder sonstige Erkrankungen, weshalb Farbratten meist nicht älter als 3 Jahre alt werden.

Man muss aber bedenken, dass Ratten in freier Natur meist nicht älter als ein Jahr alt werden. Grund hierfür ist zum einen, dass Ratten Beutetiere sind und viel gejagt werden, aber auch die höhere Wahrscheinlichkeit sich mit Parasiten oder anderen Dingen zu infizieren, ist in der Natur deutlich höher.

Das Leben bei Menschen sorgt dafür, dass Ratten die Chance haben viel älter zu werden, als in freier Wildbahn. Wer dann noch einige weitere Punkte beachtet, kann seine Ratten dabei unterstützen, so lange und so gesund wie möglich zu leben.

Kann man das Alter von Ratten beeinflussen?

Auch wenn die Gene eine sehr große und wahrscheinlich die größte Rolle dabei spielen, wie alt eine Ratte wird, so kann man dennoch auch als Halter einen kleinen Einfluss auf die Lebenserwartung haben.

Je artgerechter eine Ratte gehalten wird, desto höher ist auch die Chance, dass sie lange lebt.

Im Folgenden werden wir dir unterschiedliche Wege zeigen, wie du deine Ratten unterstützen und dabei helfen kannst, dass sie so lange und gesund wie möglich leben.

Gesundes Futter

Für eine möglichst lange Gesundheit ist es auch immer wichtig, was die Ratten zu sich nehmen. Je gesünder die Ernährung, desto besser funktioniert der ganze Stoffwechsel und desto besser können die ganzen Körperfunktionen arbeiten.

Als Halter ist es immer wichtig zu wissen, dass Fertigprodukte, Leckerlis o.Ä. oft nicht gut für den Rattenkörper sind. Viele dieser Produkte basieren auf nicht-natürlichen Rohstoffen und beinhalten viele Dinge, die der Rattenkörper nicht verträgt.

Ein Beispiel, das wir gerne nennen ist Zucker. Industriezucker hat in Rattenfutter und allgemein in Tierfutter nichts zu suchen und gehört nicht zu einer gesunden und artgerechten Ernährung.

Viel Abwechslung

Ratten sind sehr neugierige Tiere, die die Abwechslung lieben und immer wieder offen für neue Dinge sind. Genau diese Neugierde sollte so lange wie möglich befriedigt werden.

In dem Ratten immer wieder neue Dinge entdecken, wird der Lebensdrang aufrecht erhalten, gleichzeitig wird das Gehirn immer wieder neu gefordert und die Gehirnzellen müssen benutzt werden.

Alles das kann möglicherweise dazu beitragen, dass Ratten glücklicher sind, ihr Immunsystem besser arbeitet und der Alterungsprozess ggf. verlangsamt werden kann.

Wir reden extra in einer Möglichkeitsform, da es unseres Wissens nach bislang noch keine Studie dazu gibt, die ausführliche Informationen dazu gibt.

Bekannt ist, dass gerade oxidativer Stress bei uns Menschen dazu führt, dass die Telomere an den Chromosomen schneller abgebaut werden und ein Mensch schneller altert. Wir vermutet, dass das selbe auch bei Ratten passiert.

Hat eine Ratte Spaß am Leben, wird immer wieder mit neuen Dingen konfrontiert, dann könnte der oxidative Stress durch die Ausschüttung von Endorphinen und einem gut funktionierendem Immunsystem reduziert werden, was letztendlich das Altern verlangsamt.

Viel Bewegung

Leben ist Bewegung und ohne Bewegung findet Leben nicht statt.” Dieses Zitat stammt von Moshe Feldenkrais. Auch für Ratten ist es wichtig, dass sie sich regelmäßig und ausgiebig bewegen.

Durch die Bewegung werden Muskeln, Ligamente, Faszien und einfach das ganze Gewebe im Körper besser durchblutet. Eine bessere Durchblutung führt dazu, dass der Sauerstoffaustausch und der Abtransport von Schlacken besser funktioniert, weshalb das Risiko einer Stase im Gewebe geringer wird.

Bei einer Stase findet keine ausreichende Durchblutung mehr in einem Gewebe statt. Als Folge kann sich das Gewebe verhärten, Wirbel können in Fehlstellungen kommen und der Rattenkörper kann nicht mehr die gewohnten Bewegungen vollziehen.

Deshalb ist es wichtig, dass Ratten täglich ein paar Stunden Auslauf in der Wohnung oder einem Zimmer bekommen. Hierdurch haben sie viel mehr Bewegungsmöglichkeiten und sie können mehr herumrennen und herumtollen.

Gute Einstreu

Je besser angepasst der Käfig und das Umwelt der Ratte auf die Bedürfnisse von Ratten ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man das Älterwerden einer Ratte in die Länge ziehen kann.

Am ausschlaggebendsten ist die Genetik. Manchmal können auch die besten Anpassungen die Lebenserwartung einer Ratte nicht verlängern.

Farbratten sind dafür bekannt, dass sie im Laufe ihres Lebens Atemwegserkrankungen ausbilden. Zusätzlich entwickeln die meisten Ratten im Laufe ihres Lebens eine Allergie gegen Einstreu.

In dem man die richtige Einstreu wählt, kann man Ratten dabei unterstützen, dass die Entwicklung von Atemwegserkrankungen minimiert wird.

Für Ratten ist die beste Einstreu diese, welche nicht staubt.

Da Ratten ein sehr sensibles Näschen haben, eignet sich staubende Einstreu nicht für die Haltung von Ratten. Der Staub verstopft die Rattennäschen und sorgt zusätzlich für eine Reizung der Atemwege.

Hierdurch können Atemwegserkrankungen gefördert werden, welche sich wiederum negativ auf die Lebenserwartung auswirken können.

Leider bekommt man immer noch sehr häufig Einstreu im Tierhandel verkauft, die stark staubt und sich nicht gut für Ratten eignet.

Wenn du mehr zu der richtigen Einstreu erfahren möchtest, dann lies’ dir unseren Artikel durch. Wir zeigen dir hier, welche Einstreu sich für die Rattenhaltung eignet und welche nicht.

Welche ist die richtige Einstreu für Ratten?

Die richtige Einstreu hat einen großen Einfluss auf die Gesundheit dieser kleinen Nagern.

Woran erkennt man dass eine Ratte alt wird?

Holt man sich ein Haustier, muss man sich automatisch irgendwann auch mit dem Älterwerden beschäftigen. Das ist bei jedem Tier der Fall, bei den einen geht es etwas schneller, bei den anderen dauert es etwas länger.

Da Ratten eine kurze Lebenserwartung haben, wird man bei ihnen schon sehr früh, spätestens nach 1 -2 Jahren, mit unterschiedlichen Erscheinungen des Älterwerdens konfrontiert.

Im Folgenden möchten wir dir ein paar Punkte vorstellen, an Hand derer du erkennen kannst, dass deine Ratten langsam älter werden.

Das Erkennen von ersten Alterserscheinungen ist wichtig, um den Käfig entsprechend altersgerecht umzubauen.

Wird eine Ratte älter steigt das Risiko von Unfällen im Gehege.

Ratte wird ruhiger

Eines der ersten und auffälligsten Merkmale, dass eine Ratte langsam älter wird ist, dass sie ruhiger wird. Normalerweise sind Ratten dafür bekannt, dass sie wahre Energiebündel sind.

Sie schauen einen mit offenen und neugierigen Augen an und lieben es, ihre Umwelt zu erkunden. Mit ca. einem Jahr, manchmal auch erst mit 1,5 Jahren bemerkt man, dass eine Ratte nicht mehr ganz so energiegeladen ist.

Sie hat zwar immer noch Spaß daran zu spielen und ihre Umwelt zu erkunden, aber man merkt, dass das Energiepensum nicht mehr ganz so hoch sind. Oft schlafen die Tiere vermehrt und ziehen sich auch aus sehr groben Spielen mit ihren jüngeren Artgenossen heraus.

Oft werden ältere Ratten anhänglicher und möchten vermehrt schmusen.

Ratten putzen sich nicht mehr so oft

Ein weiteres auffälliges Zeichen, dass eine Ratte älter wird ist, dass sie sich nicht mehr so häufig putzt und ihr Fell sauber hält.

Man mag es nicht glauben, aber Ratten gehören zu den sehr sauberen Tieren. Einen Großteil des Tages verbringen sie damit, ihren Körper ausgiebig zu reinigen und alles sauber zu halten.

Je älter eine Ratte wird, desto weniger häufig wird man sehen, dass sie sich putzt. Stattdessen kann man eher beobachten, dass die älteren Ratten von den jüngeren Ratten geputzt und bei der Fellpflege unterstützt werden.

Wie schlau sind Ratten?

Ratten sind dafür bekannt sehr intelligente Tiere zu sein. Doch wie schlau sind sie wirklich?

Ratte bekommt struppiges Fell

Ältere Ratten leiden vermehrt an einem struppigen Fell. Das Fell, was vorher weich und glänzend war, entwickelt sich im Alter meist zu einem trockenen, nicht mehr glänzenden und manchmal etwas struppigen Fell.

Die Ursache hierfür liegt bei zwei großen Faktoren. Zum einen sind die Ratten aufgrund von Wirbeldegenerationen etc. nicht mehr in der Lage ihre Fellpflege durchzuführen. Auf der anderen Seite essen die Ratten im Alter meist weniger, was zu einer geringeren Nährstoffversorgung führt, was die Ausbildung eines struppigen Fells ebenfalls fördert.

Ähnlich wie bei uns, finden wir auch bei Ratten im Alter einen langsameren und veränderten Stoffwechsel, der ebenfalls ursächlich dafür sein kann, dass das Fell mit dem Alter immer trockener und glanzloser wird.

Ratte zeigt Veränderungen im Körperbau

Wie auch bei uns Menschen kann man auch bei Ratten im Alter eine Veränderung im Körperbau und der Statik beobachten.

Während junge Ratten agil und flexibel sind und sich überall hindurchquetschen können, finden wir bei Ratten im Alter immer mehr Steifig-und Festigkeit. Häufig leiden Ratten unter Gelenksveränderungen wie z.B. Gelenksarthrose o.Ä. was dazu führt, dass ihre Wirbelsäule an Flexibilität verliert.

Dieser Verlust der Beweglichkeit zeigt sich darin, dass die Fellpflege nicht mehr so häufig oder so gut stattfinden kann. Manchmal sieht man, wie eine Ratte krampfhaft versucht an eine bestimme Stelle zu kommen um sich dort zu putzen, aber sie schafft es nicht.

Deshalb sollte man bei älteren Ratten auch immer den Genitalbereich untersuchen und schauen, ob sie dort sauber sind.

Meist helfen die jüngeren Ratten den älteren bei der Fellpflege. Dennoch können gewisse Bereiche übersehen werden, weshalb es wichtig für Halter ist, gerade den Intimbereich zu untersuchen. Ist es dort nicht ganz so sauber empfiehlt es sich, einfach mit einem feuchten Tuch oder einem feuchten Waschlappen den Bereich zu säubern.

Sichtbare Veränderungen im Bereich des Auges

Auch die Sinne bleiben vom Älterwerden nicht verschont. So funktionieren im Alter der sehr gute Geruchs-und Gehörsinn nicht mehr so gut. Auch die Augen nehmen immer mehr an Leistung ab.

In manchen Fällen kann man deshalb Veränderungen im Bereich der Rattenaugen sehen. Gesunde und junge Rattenaugen sind immer sehr klar und glänzend. Bei älteren Ratten kann man eher einen dumpfen Schleier erkennen und auch der Glanz der Augen lässt nach.

Krallen und Zähne werden lang

Ältere Ratten neigen dazu weniger zu essen. Das Fressen ist allerdings wichtig, damit die Zähne durch das Kauen gekürzt und nicht zu lang werden.

Auch die Krallen werden durch häufige Klettermanöver oder Buddeleinheiten auf natürliche Weise gekürzt.

Kann eine Ratte ihre Pfoten nicht mehr so gut schließen, dann kann sie automatisch weniger gut klettern und vermeidet solche Bewegungen. Auch Buddeleinheiten werden in vielen Fällen immer weniger, weshalb hier die Gefahr besteht, dass die Krallen zu lang werden und ins Fleisch einwachsen.

Zu lange Krallen oder Zähne sind deshalb ein Indiz dafür, dass eine Ratte schon mitten im Alterungsprozess ist und müssen deshalb aktiv vom Halter oder besser noch einem Tierarzt gekürzt werden.

Fazit: Ratten werden nicht alt

Ratten sind intelligente und süße Haustiere. Wer einmal Ratten hatte weiß diese kleinen Wesen ungemein zu schätzen und möchte sie am liebsten so lange wie möglich bei sich haben.

Leider werden Ratten nicht alt. Die meisten Ratten werden durchschnittlich 1,5 Jahre alt. Hat man Glück, können Ratten auch an die 3 Jahre alt werden.

Wer als Halter den Alterungsprozess verlangsamen möchte, der sollte Ratten so gesund und artgerecht wie nur möglich halten. Wichtig ist die Fütterung mit Frischfutter. Unnatürliches Futter oder Futter mit Zuckerzusätzen sollten vermieden werden.

Auch wenn Ratten nicht so alt werden, sollte es einen nicht davon abhalten Ratten zu halten. Den Spaß und die Liebe die diese kleinen Nager in der Lage sind einem zu geben sind unbezahlbar :o)