Wie schlau sind Ratten? Schlauer als der Mensch?

Ratten gehören mit zu den intelligentesten Säugetieren die es gibt. Eine Tatsache, die die meisten von uns wissen unabhängig davon, ob man schon Ratten gehalten hat oder nicht. Doch wie schlau sind die kleinen Nager wirklich?

Ratten gehören zu den intelligentesten Tieren. Studien zeigen, dass Ratten zur Metakognition fähig sind. Das heißt sie sind in der Lage, über ihr eigenes Wissen nachzudenken und Informationen daraus zu ziehen.

Ratten sind wahre Überlebenskünstler und das nicht umsonst. Ihr hohes Maß an Intelligenz und das Hören auf ihren Instinkt sorgen dafür, dass die kleinen Nager sehr anpassungsfähig sind.

Studien zeigen: Ratten sind intelligent

Über die Intelligenz zu urteilen ist meiner Meinung nach nicht ganz so einfach und immer abhängig davon, welche Fähigkeiten man sich gerade anschaut und von welchem Blickwinkel man das Ganze betrachtet.

Studien zeigen, dass Ratten in der Lage sind ihr Denken wahrzunehmen und daraus Rückschlüsse zu ziehen. Ist man zur Metakognition fähig, kann man sein eigenes Ich selbstreflektieren.

Das ist vor allen Dingen dann wichtig, wenn es um Wissen geht. Es scheint so, dass Ratten in der Lage sind bewusst zu erkennen, ob sie Wissen zu einer bestimmten Situation haben oder nicht.

Dabei kann dieses Wissen auf eigenen Erfahrungen beruhen oder aber durch das Beobachten oder Weitergeben von Erfahrungen durch andere Ratten entstanden sein.

Diese Fähigkeit der Metakognition ist ein Zeichen für Intelligenz und deutet darauf hin, dass Ratten nicht grundlos den Ruf sehr intelligente Tiere zu sein haben.

Wer ist schlauer: Ratte oder Maus?

Lange galten Mäuse als weniger intelligent als Ratten. Ein Grund, warum gerade komplexere Labortests meist an Ratten anstatt an Mäusen durchgeführt wurden.

Neuere Studien deuten allerdings darauf hin, dass die beiden Nager sich in ihrer Intelligenz kaum voneinander unterscheiden. In einigen Bereichen schienen Mäuse innerhalb einer Studie sogar besser abgeschnitten zu haben als Ratten.

Da der Unterschied sehr gering war ist es fair zu sagen, dass Mäuse und Ratten gleich schlau und beide Tierarten gute, kognitive Fähigkeiten zu besitzen scheinen.

Darf man Ratten alleine halten?

In diesem Artikel verraten wir dir, ob man Ratten alleine halten darf oder nicht. Auch die Frage, ob man nur Männchen oder Weibchen halten darf beantworten wir dir.

Sind Ratten schlauer als Menschen?

Auch diese Antwort ist abhängig davon, von welchem Blickwinkel man das Ganze betrachtet. Wir Menschen, die viel denken und vieles auch zu stark überdenken, stehen uns manchmal selbst im Weg.

Einige kognitive Fähigkeiten sind bei Ratten genau so gut ausgeprägt wie beim Menschen. Da Ratten ihre Entscheidungen nur auf Basis ihrer Erfahrungen treffen, kann ihnen das Anwenden von Erlerntem auf neue Situationen manchmal leichter fallen als dem Menschen, sie sind aber nicht schlauer.

Die Neigung Dinge zu stark zu überdenken führt dazu, dass es manchmal schwer für uns Menschen ist klare Entscheidungen zu treffen. Ratten hingegen nehmen ihr erlerntes Wissen und schauen, welche Entscheidung aufgrund ihrer jetzigen Informationen am sinnvollsten ist. Sie scheinen laut Studien also in der Lage zu sein, Informationen zu interpretieren und aufgrund dessen Entscheidungen treffen zu können.

Genau zu diesem Entschluss ist auch eine Studie die Studienleiterin Anne Churchland gekommen, welche in der US-amerikanischen Zeitschrift “Journal of Science” veröffentlicht wurde.

In dieser Studie wurde den Ratten unterschiedliche Töne und Bildabfolgen gezeigt. Aufgabe der Ratten war es, diese Muster (also z.B. die Klangfolge der Töne) zu erkennen und Entscheidungen abhängig der gehörten Tonfolge zu treffen.

Diesen Test mussten nicht nur die Nager durchlaufen, sondern auch menschliche Probanden. Das Resultat war, dass beide, Mensch und Ratte, die bestmöglichen Entscheidungen trafen.

Um solche Entscheidungen zu treffen, müssen die Neuronen im Gehirn gut miteinander verbunden sein und ständig Informationen austauschen. Ein weiteres Indiz dafür, dass Ratten trotz ihrer kleinen Größe zu den intelligenten Tieren gehören.

Ratten sind empathisch

Selbst bei Menschen gibt es Unterschiede in der Intelligenz. So gibt es Menschen, die sehr logisch denken können aber Probleme damit haben, sich in andere Menschen hineinzuversetzen.

Das empathische Denken oder das Hineinfühlen in andere Wesen nennt man auch emotionale Intelligenz und auch diese Fähigkeit besitzen die kleinen Nager.

Ratten sind sehr empathische Wesen und in der Lage, selbst kleinste Stimmungsveränderungen wahrzunehmen. Nicht nur bei ihren Rattenfreunden, sondern auch bei ihren Haltern.

Es kann also passieren, dass eine Ratte zu seinem Halter geht wenn er merkt, dass dieser gerade nicht so gut gelaunt ist oder die Nähe dem Halter gut tun würde.

Nur intelligente Tiere (oder Menschen) können sich in andere Wesen hineinversetzen und empathisch nachempfinden, was in dem anderen gerade vorgeht. Ein weiterer Grund, warum Ratten zu den intelligenten Tieren gehören.

Ratten sind Überlebenskünstler

Wenn Ratten eins sind, dann wahre Überlebenskünstler. Seit Jahrhunderten gibt es sie und immer wieder haben sie selbst die schlimmsten Katastrophen überlebt. Zu solch einer Überlebenskunst ist man nur in der Lage, wenn man sich den jeweiligen Situationen so gut es geht anpassen kann.

Dabei muss eine Anpassung immer so schnell wie möglich geschehen, damit das Überleben gesichert werden kann. Auch hierfür braucht man Intelligenz, die Fähigkeit Situationen einschätzen und entsprechend handeln zu können.

Ratten gehen selten in Fallen

Wer schon einmal versucht hat Ratten auf seinem Grundstück zu fangen, der hat schnell gemerkt dass die Fallen trotz Leckereien leer bleiben. Egal wie lecker der Köder auch sein mag, die Chance eine Ratte in eine Falle zu locken ist extrem gering. Doch woran liegt das?

Auch hier kommt meiner Meinung nach wieder die Intelligenz ins Spiel. Ratten sind zwar sehr neugierige Tiere, aber auch sehr vorsichtig.

Ihr Ziel ist es Erfahrungen und Informationen zu einer neuen Situation zu sammeln und erst wenn diese Erfahrungen positiv ausfallen, handelt die ganze Rattengruppe danach.

Machen wir uns das einfach am Beispiel der Fallen deutlich. Ratten sind von Natur aus vorsichtige Tiere. Ist eine Ratte einer Gruppe einer Falle zum Opfer gefallen, dann sehen die anderen Ratten das und wissen, dass Fallen für Ratten tödlich sind.

Dieses Wissen wird weitergegeben und aus der Rattengruppe wird sich selten ein Tier in eine Falle verirren, da es gelernt hat, dass Fallen gefährlich sind. Ratten sind Überlebenskünstler, weil sie die anderen Ratten aus ihrer Gruppe beobachten.

Stirbt eine Ratte aus einem ersichtlichen Grund, wie z.B. durch das Zuschlagen einer Falle, der Berührung eines Stromkabels o.Ä. und beobachten andere Ratten diesen Zusammenhang, dann lernen sie, dass diese Situation oder Gegenstand gefährlich für sie ist.

Wären sie nicht intelligent, dann würden sie diese Schlussfolgerung nicht treffen, einfach der Nase folgen und in jede Falle tapsen.

Ratten kann man Tricks beibringen

Intelligenz wird auch durch die Fähigkeit sich Dinge zu merken und andere Wesen zu verstehen deutlich. Nicht nur Hunden oder Katzen kann man Tricks beibringen, sondern auch Ratten.

Manche Halter sind sogar in der Lage, ganze Agility-Kurse mit ihren Ratten zu absolvieren. Um solche Tricks mit seinen Ratten durchführen zu können, muss eine Ratte in der Lage sein Tricks zu verstehen, zu lernen und auch sich merken zu können.

Fazit: Ratten sind intelligente Tiere

Ratten sind vielleicht nicht in der Lage hochmathematische Probleme oder Gleichungen zu lösen, dennoch besitzen sie einige kognitive Fähigkeiten, in denen sie dem Menschen in Nichts nachstehen.

Die Fähigkeit ihr eigenen Denken zu reflektieren und erlerntes Wissen auf neue Erfahrungen anzuwenden zeigt, wie intelligent Ratten wirklich sind.

Auch mehrere Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Ratten in der Lage sind Muster zu erkennen und anhand dieser Muster auch in völlig unbekannten Situationen die richtige Entscheidung zu treffen.

Solche Fähigkeiten sind nur möglich, wenn Wissen und Erfahrungen überdacht werden und bewusst auf neue Situationen übertragen werden können. Wer weiß, was unsere kleinen Nager noch alles können. Die Wissenschaft bleibt daran und erforscht weiter, zu welchen Dingen Ratten noch in der Lage sind.