Glückskatze: Ursprung, Alter, Besonderheiten

Bestimmt hast du schon einmal den Begriff „Glückskatze“ gehört. Das sind Katzen, die ein dreifarbiges Fell besitzen. Vielleicht ist dir aufgefallen, dass diese Katze eher selten zu finden sind, was die Frage stellt wie dieses dreifarbige Fell überhaupt zustande kommt. Auch der Name „Glückskatze“ lässt einige Fragen offen.

Aber keine Sorge, wir haben die Antworten gefunden und präsentieren dir heute viele interessante Fakten rund um diese hübschen Glückskätzchen :o)

Wie entstehen Tricolorkatzen?

Tricolorkatzen sind eine Laune der Natur. Sie entstehen, wenn zwei X-Chromosome vorhanden sind, welche unterschiedliche Fellfarbmuster beinhalten. Kommt dann noch ein Scheckung dazu, welche das weiße Fell entstehen lässt, haben wir eine sogenannten Tricolor, also dreifarbige Katze.

Das Besondere ist, dass auf beiden Chromosomen unterschiedliche Fellfarben aktiviert und auch gleich dominant sind. In den meisten Fällen ist es so, dass eine Farbe dominant ist und die andere Farbe quasi überlagert. So kommen dann so schöne Farbtöne wie Creme, Blau etc. heraus.

Bei Glückskatzen dominiert keine Farbe die andere, sie sind gleich intensiv, kommen nur an anderen Stellen am Körper vor. Damit aus einer schwarz-roten Katze auch eine Glückskatze wird, muss zudem noch das Scheckungsgen (S-Gen) aktiviert sein. Dieses Gen ist für die Entstehung des weißen Felles verantwortlich. Kommen alle drei Faktoren zusammen, bekommt man eine seltene Glückskatze.

Gibt es nur weibliche Glückskatzen?

Die meisten Glückskatzen sind weiblich, dennoch gibt es in sehr seltenen Fällen auch männliche Glückskatzen. Auf 100 weibliche Glückskatzen kommt ein Glückskatzenkater. Das liegt daran, dass sich die Fellfarbe auf dem X-Chromosom befindet. Da Weibchen zwei davon besitzen ist es wahrscheinlicher, dass Glückskatzen auch weiblich sind.

Tricolor-Katzen sind allgemein schon selten, da sie eine Laune der Natur sind. Eine männliche Glückskatze zu finden ist noch einmal viel seltener, da es sich hier um eine noch ausgeprägtere „Anomalie“ in der DNA handelt. Männchen besitzen normalerweise ein Y-Chromosom und ein X-Chromosom.

Die Fellfarbe liegt auf den X-Chromosomen, damit Glückskatzen entstehen müssen auf beiden X-Chromosomen unterschiedliche Fellfarben aktiviert und gleich dominant sein. Nun besitzen Kater aber wie gesagt jeweils ein X-und ein Y-Chromosom, es sollte dementsprechend unmöglich sein, eine Glückskatze zu werden.

Kater, die ein dreifarbiges Fell besitzen, besitzen zwei X-Chromosomen und ein Y-Chromosom. Diese veränderte Anordnung der DNA führt nicht nur zu dem seltenen Fellmuster, sondern auch dafür, dass die Kater unfruchtbar sind.

Sind alle dreifarbigen Katzen Glückskatzen?

Von einer Glückskatze spricht man, wenn das Fell schwarz-rot-weiß ist. Da Katzen entweder das schwarze oder das rote Gen für die Fellfarbe mit oder ohne Scheckungsgen aktiviert haben können, sind es auch nur die drei Farben, die bei einer Katze gleichzeitig auftreten können. Sobald eine Katze ein dreifarbiges Fellmuster besitzt, spricht man von einer Glückskatze.

Da dreifarbige Katzen sehr selten sind, spricht man bei dreifarbigen Katzen immer von Glückskatzen. Eben aufgrund ihrer Seltenheit sollen sie, mag man den Erzählungen Glauben schenken, den Besitzer mit viel Glück belohnen und auch das Haus vor gefährlichen Dingen wie Feuer beschützen.

Wer kuschelt mehr: Kater oder Katze?

In diesem Beitrag zeigen wir Dir, ob Kater oder Katzen mehr dazu neigen anhänglich zu sein und mit ihrem Halter schmusen zu wollen.

Sind Glückskatzen aggressiv?

Interessanterweise halten sich unterschiedliche Gerüchte zu dem Charakter der Glückskatzen. Einige sagen, Glückskatzen seien besonders ruhig, anhänglich und freundliche Katzen, andere hingegen behaupten, Glückskatzen hätten einen sehr eigenwilligen Charakter.

Das Verhalten einer Katze kann man trotz angeblicher Studien nicht von der Fellfarbe abhängig machen. Dementsprechend kann man nicht pauschal sagen, dass alle Glückskatzen aggressiv oder verschmust sind. Das Verhalten einer Glückskatze ist von ihrer Persönlichkeit, ihren Erfahrungen und auch der Sozialisierung als Kitten abhängig.

Immer wieder liest man von einer Studie aus Kalifornien, die angeblich das Verhalten von Glückskatzen über eine Umfrage erforscht haben soll. Die Frage ist hier allerdings, in wie weit man dieser Studie Beachtung schenken mag. Um eine Studie gut beurteilen zu können, muss man sich die Studienbedingungen anschauen und hinterfragen, in wie weit diese repräsentativ sind.

In dieser besagten kalifornischen Studie wurde nicht unterschieden, ob es sich um richtige Glückskatzen handelte (Farbmuster rot-weiß-schwarz) oder um zweifarbige Katzen. Allein das zeigt schon, dass die Studie nicht repräsentativ für das Verhalten von Glückskatzen sein kann.

Wir sind der Meinung, dass jede Katze ihren eigenen Charakter hat. Natürlich spielen die Gene auch eine wichtige Rolle, bis jetzt zeigt sich aber nicht, dass die Fellfarbe entscheidend darüber ist, wie sanft oder aggressiv eine Katze ist. Hier muss man als Katzenhalter ein Gefühl für seine Katze entwickeln und mit dem richtigen Training und viel Geduld, kann auch das Katzenverhalten mehr oder weniger geformt werden, wie z.B. beim Anti-Kratztraining :o)

Wie alt werden Glückskatzen?

Das Alter von Glückskatzen hängt, wie bei allen Katzen, von vielen Faktoren ab. Je artgerechter eine Katze gehalten und gefüttert wird, desto älter wird sie auch. Das dreifarbige Fell scheint keinen negativen Einfluss auf das Alter einer Glückskatze zu haben.

Gerade um die Glückskatzen gibt es viele Mythen und Behauptungen, die sich teils hartnäckig halten. So schwirrt das Gerücht herum, dass Glückskatzen nicht so alt werden sollen wie andere Katzen, dafür gibt es aber bislang keine Belege.

Das Alter von Glückskatzen wie auch Nicht-Glückskatzen ist vor allem von der Fütterung und somit dem Gesundheitszustand abhängig. Je mehr schlechte Dinge wie Weizen, Zucker, Konservierungsstoffe etc. sich im Katzenfutter befinden, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Katze irgendwann erkrankt und sie nicht so alt wird wie gesündere Katzen.

Auch Stress hat einen großen Einfluss auf das Immunsystem und somit die Gesundheit einer Katze. Je mehr Stress eine Katze ausgesetzt ist, desto wahrscheinlicher ist auch die Ausbildung einer Krankheit. Einer der Gründe, warum viele Katzenhalter ihre Katzen kastrieren lassen.

Katze kastrieren oder sterilisieren: Unterschied,Vor-& Nachteile

In diesem Artikel erfährst du alles rund um die Kastration und Sterilisation. Beide Begriffe werden häufig als Synonyme verwendet, dabei haben beide Verfahren ganz unterschiedliche Auswirkungen auf das Verhalten einer Katze.

Bislang ist nicht bekannt, dass die Ausprägung dieser drei unterschiedlichen Fellfarben auch Einfluss auf andere Körperregionen, Organsysteme etc. hat. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Hinweise darauf, dass eine Glückskatze nicht genau so gut 20 Jahre alt werden kann, wie auch andere Katzen.

Kann man Glückskatzen züchten?

Glückskatzen können nicht extra gezüchtet werden. Die Entstehung von Glückskatzen hat ganz allein die Natur in der Hand. Damit eine Glückskatze entsteht, müssen Vater und Mutter Träger für die Ausbildung einer Glückskatze sein. Da Kater mit dreifarbigem Fell steril sind, ist das bewusste Züchten von Glückskatzen nahezu unmöglich.

Das Besondere bei Glückskatzen ist, dass beide Farben, sprich Rot und Schwarz, gleich dominant sind. Keine der Farben überdeckt die andere. Gleichzeitig besitzen diese Katzen noch ein aktiviertes Scheckungsgen, welches für die weiße Farbe im Katzenfell verantwortlich ist.

Männliche Glückskatzen sind steril, weshalb damit keine Zucht erfolgen kann. Andere Kater können allerdings Träger dieses rezessivem Fellfarbgenes sein, das weiß man als Züchter allerdings vorher nicht. Des Weiteren ist dieses besondere Farbgen sehr rezessiv (schwach = wird also nicht immer vererbt), wodurch man vor der Zucht nie weiß, ob dieses Gen bei einem der Katzenbabys aktiviert sein wird oder nicht.

Ist die Mutter eine Glückskatze und werden viele weibliche Katzenbabys geboren, dann steigt die Chance, dass eines davon eine Glückskatze wird.

Züchter spielen seit jeher mit der DNA und versuchen immer wieder exotischere Katzenrassen zu züchten. Derzeit sind sie noch nicht in der Lage so einen starken Einfluss auf die DNA zu nehmen, dass Farbgene auf einzelnen Chromosomen aktiviert bzw. deaktiviert werden können.

Doch wer weiß, vielleicht wird es den Züchtern irgendwann möglich sein, auch Glückskatzen bewusst züchten zu können. Ob man das möchte oder ob diese extra Zucht negative Auswirkungen auf die Katzen haben kann, kann man bis jetzt noch nicht sagen. Unserer Meinung nach ist es gut, manchmal die Natur einfach Natur sein zu lassen.

Welche Rassen produzieren Glückskatzen?

Glückskatzen können bei jeder Katzenrasse auftreten. Egal, ob es sich um Perser, Maine Coon, Britisch Langhaar oder andere Katzenrassen handelt. Bei unseren Hauskatzen ist das Vorkommen von Glückskatzen am höchsten.

Es gibt einige Katzenrassen, bei denen das Züchten von Glückskatzen verboten ist. Das heißt ist die Mutter eine Glückskatze, dann darf bei einigen Katzenrassen mit dieser Katzenmutter nicht gezüchtet werden, auch wenn es sich hierbei um eine Rassekatze handelt. Der Grund liegt ganz allein in den Zuchtbedingungen der jeweiligen Katzenrasse.

Manche sind sehr streng und wollen, dass die Rassekatze so „perfekt“ wie nur möglich aussieht. Ein dreifarbiges Fellmuster wird bei vielen Rassenkatzen nicht als Standard angesehen, weshalb die Weiterzucht untersagt ist. In wiefern das Sinn macht wissen wir nicht, denn das aktive Züchten von Glückskatzen ist sowieso nicht möglich.

Glückskatzen kaufen: Wo und wie teuer?

Eben da man Glückskatzen nicht züchten kann, muss man sich hier immer wieder bei Züchtern oder Ausschreibungen erkundigen, ob Glückskatzen zum Verkauf stehen. Die Ausbildung von Tricolorkatzen ist eine Laune der Natur und tritt manchmal auf und manchmal nicht.

Prinzipiell können Glückskatzen bei allen Katzenrassen auftreten. Egal, ob es sich um British Kurzhaar, Maine Coon oder andere Rassen handelt. Auch im Tierheim wird man immer wieder fündig und kann dort auf Glückskatzen stoßen.

Preislich gesehen orientieren sich die Glückskatzen am Preis der jeweiligen Rasse. Da dieses Fellmuster bei allen Katzenrassen auftauchen kann und es sich hierbei um keine eigenständige Glückskatzen-Rasse handelt, ist der Preis stark variabel. Prinzipiell kannst du aber davon ausgehen, dass du für Glückskatzen bei Rassekatzen eher mehr in die Hand nehmen musst. Hier bezahlt man die Seltenheit mit und das kann ein paar Hundert Euro mehr kosten.

Möchtest du unbedingt eine Glückskatze haben gilt es, sich bei Züchtern zu informieren und vielleicht auch in Facebook-Gruppen einzutreten. Hier bekommt man nicht nur gute Informationen, sondern immer mal wieder werden hier auch Katzenbabys angeboten, welche das schöne dreifarbige Muster aufweisen.

Glückskatze – Warum heißt sie so?

Der Name „Glückskatze“ ist interessanterweise nicht nur in einem Land bzw. einer Kultur bekannt, sondern in mehreren. Aufgrund ihrer Seltenheit sehen einige Kulturen diese Katzen als Glücksbringer an. Japanische Seefahrer waren der Ansicht, dass eine Katze mit dreifarbigem Fell Glück auf den Seefahrten bringen würde und nahmen deshalb die Glückskatzen immer mit an Bord.

In anderen Kulturen, wie z.B. auch in Irland, nahm man an, dass Tricolor-Katzen Häuser vor Feuer schützen könnten. Auch heute finden wir Glückskatzen in Form von Glückssympolen. Die japanische Winkekatze, die man sehr häufig in asiatischen Restaurants sieht, soll ein Symbol des Glücks sein. Diese Katze ist unsere dreifarbige Glückskatze, welche ihren Winkearm nach oben hält und somit dem Besitzer noch mehr Glück bringen soll.