Labradore sind für ihre verspielte, sanfte und oft lustige Art bekannt. Häufig werden diese Hunde als Anfängerhunde angepriesen, da sie im Vergleich zu anderen Hunderassen nicht so stur sind und Kommandos von ihren Haltern schneller annehmen und umsetzen.
Um so erstaunlicher ist es für viele wenn sie hören, dass einige Labradore aggressiv sind. Kann das sein? Können diese sanften Labbis wirklich aggressiv werden?
Auch Labradore können aggressiv werden. Trotz ihrer sanften Art müssen Labradore Regeln aufgestellt bekommen. Passiert das nicht, können Labradore ein aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen, aber auch Menschen gegenüber zeigen.
Häufig liegt das Problem nicht beim Hund, sondern beim Halter. Durch Erziehungsfehler wird der Labrador unsicher und es können aggressive Verhaltensmuster entstehen.
Sind Labradore aggressiv?
Einige Hunderassen werden vermehrt mit einem aggressiven Verhalten in Verbindung gebracht als andere. Labradore gehören definitiv zu den Hunderassen, die mit Spaß, Freude und einem netten Charakter verbunden werden.
Durch ihre verspielte und freundliche Art gehören Labradore zu den sanften und meist nicht aggressiven Hunden. Werden Labradore allerdings nicht richtig erzogen, können auch sie Verhaltensauffälligkeiten aufweisen und zu aggressiven Hunden werden.
Labradore haben, ähnlich wie der Golden Retriever, den Wunsch ihrem Halter zu gefallen. Bekommen sie Kommandos beigebracht oder Regeln aufgestellt, dann übernehmen sie die Regeln meist viel schneller und sind nicht so diskussionsbereit wie andere Hunde.
Der Wunsch nach Harmonie macht es gerade Anfängern leichter, einen Labrador zu erziehen, eben weil diese nicht versuchen stur ihren Willen durchzusetzen.
Sind braune Labradore aggressiver?
Wir Menschen versuchen viele Dinge zu kategorisieren und für uns verständlicher zu machen. So scheint es auch bei Labbis zu sein. Denn immer noch glauben manche an das Gerücht, dass die Fellfarbe eines Labradors Aussagen darüber gibt, ob ein Labrador leicht zu trainieren sei oder nicht.
Oftmals wurde angenommen, dass cremefarbene oder schwarze Labradore leichter zu trainieren seien als ihre braunen Artgenossen. Doch stimmt das?
Bislang gibt es keine Studie die zeigt, dass braune Labradore aggressiver und schwerer zu trainieren sind als ihre schwarzen und gelben Artgenossen. Experimente deuten darauf hin, dass die Farbe keine Rolle im Verhalten spielt, jedoch die Erziehung selber.
Wir konnten bis jetzt keine wissenschaftliche Studie finden die belegt, dass braune Labradore aggressiver sind als helle oder schwarze Labradore. Jedoch haben wir ein Studie gefunden, bei denen über 90 Labradorhalter einen Fragebogen bezüglich der Aggressivität und dem Labradorverhalten ausfüllen mussten.
Gleichzeitig wurde geschaut, welche Farballele im Labradorkörper aktiv sind um somit eventuelle Zusammenhänge bezüglich der Fellfarbe (und der aktivierten Gene), sowie dem Verhalten zu finden.
Diese Studie konnte keine Verbindung zwischen der Fellfarbe und der Wahrscheinlichkeit feststellen, dass ein Labrador aggressiv wird. Auch wir sind der Meinung, dass nicht die Farbe ausschlaggebend ist, sondern die konsequente Erziehung.
Warum werden Labradore aggressiv ?
Leider sind Labradore für ihr sanftes und gutmütiges Wesen bekannt. Ähnlich wie auch der Golden Retriever, besitzt auch der Labbi den Wunsch, seinen Haltern gefallen zu wollen. Diese Eigenschaften führen dazu, dass man Labrodore als Anfängerhunde sieht, da sie im Verhältnis zu anderen Hunden viel leichter und schneller erzogen werden können.
Oftmals wird diese Hunderasse als eine Rasse dargestellt, bei der die Hunde gar nicht erzogen werden müssen. Genau hier liegt das Problem. Denn auch wenn Labradore nicht so stur und eigenwillig sind wie andere Hunderassen, so müssen auch Labbis erzogen werden.
Häufig endet es damit, dass Labradore anderen Hunden oder im schlimmsten Falle sogar Menschen gegenüber aggressiv reagieren. Plötzlich wird aus dem sanften, als begleithundgeeigneten Labrador ein gefürchteter Hund.
Damit das nicht passiert ist es unabdingbar, dass ein Labbi vom Welpenalter an erzogen wird. Solltest du noch keine Erfahrung mit der Hundeerziehung haben, ist das gar kein Problem.
In so gut wie jeder Stadt gibt es Hundeschulen und Hundetrainer, die dich bei der Hundeerziehung unterstützen und dir dabei helfen, deinen Labrador zu erziehen. Des Weiteren gibt es eine Unmenge an guten Büchern und Youtubevideos die zeigen, wie man einen Hund richtig erzieht.
Ist dein Labrador wirklich aggressiv?
Wenn Hunde viel bellen und in die Leine springen, werden sie häufig sofort als aggressiv abgestempelt. Das ist auch verständlich. Denn ein Labrador, der die Zähne fletscht, bellt und währenddessen versucht zu einem anderen Hund zu kommen, macht für viele einen eindeutig aggressiven Eindruck.
Doch leider ist es so, dass viele Hundehalter nicht in der Lage sind ihre Hunde zu lesen und zu verstehen. In vielen Fällen ist nicht der Hund selber das „Problem“, sondern die Verhaltensweisen des Besitzers und zwar nicht nur draußen während der Gassirunden.
Hat ein Labrador es zum Beispiel nie gelernt Grenzen zu akzeptieren und Respekt vor anderen Hunden wie auch Menschen zu zeigen, dann ist es kein Wunder, dass er ungestüm auf andere Hunde losstürmen möchte.
Wirklich aggressiv sind dabei allerdings nur die wenigsten Labradore. Häufig sind die Unsicherheiten des Halters der Grund dafür, warum ein Labrador plötzlich anfängt viel zu bellen und anderen Hunden gegenüber aggressiv zu wirken.
Warum beißt mein Labrador in die Füße ?
Ich möchte ein Beispiel geben, was ich mit Respekt anderen Menschen gegenüber meine. Vielleicht kennst du das, manche Hunde mögen es in die Füße zu zwicken, springen andere Menschen freudig an, liegen wie ein Pascha auf der Couch etc.
Auch wenn dieses Verhalten auf den ersten Blick keine offensichtliche Aggressivität zeigt, so zeigt der Labrador in diesem Verhalten eindeutig, dass er das Sagen im Haus hat und er keinen Respekt gegenüber den Menschen hat, mit denen er zusammenlebt oder die er kennenlernt.
Beißt dein Labrador dir ständig in die Füße, sobald du dich in der Wohnung bewegst, im Garten anfängst herumzulaufen oder gar zu spielen, dann maßregelt dich dein Labrador in diesem Moment. Denn in diesem Moment möchte er nicht, dass du dich frei bewegst.
Das ist der Grund, warum wir immer wieder sagen, dass es soooo wichtig ist, dass ein Hund, egal welche Rasse, von Anfang an klare Regeln aufgestellt bekommt. Die Erziehung soll nett und freundlich, aber konsequent erfolgen.
Lernt ein Labrador nicht vom frühen Alter an, dass er Menschen nicht anspringen darf, dass ihm nicht die ganze Wohnung gehört etc. dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er irgendwann unsicher wird und DANN haben wir den Fall, dass er anfängt andere Hunde oder andere Menschen anzubellen.
Doch weil viele Halter sich nicht bewusst sind, dass die Erziehung schon innerhalb der eigenen vier Wände beginnt, wird ein Bellen und das „In-die-Leine-Springen“ häufig fälschlicherweise als Aggressivität abgestempelt.
Jetzt gilt es also für dich als Halter, dass du deinem Labrador Regeln aufstellst. Lass Dich nicht in der Wohnung von ihm anspringen. Das ist eine Form der Respektlosigkeit. Wenn dein Labrador das ganze Sofa einnimmt und du dich irgendwo zusammengekauert in die Ecke setzen musst, schiebe deinen Labrador sanft, aber bestimmt von der Couch herunter.
Ein Labrador, wie jeder andere Hund auch, muss lernen, dass seine Halter das Sagen und auch die Kontrolle über die Wohnung haben und nicht er :o)
Je sicherer du dich gibst und je konsequenter (aber sanft) du in der Erziehung bist, desto mehr wird dein Labrador dir vertrauen und desto geringer wird in den meisten Fällen auch seine Unsicherheit (und somit häufig seine Aggressivität) werden.
Fazit: Labradore können aggressiv werden
Auch wenn Labradore für ihren verspielten und sanften Charakter bekannt sind, so können auch diese Hunde irgendwann aggressiv werden. Ein aggressives Verhalten tritt meist dann auf, wenn ein Labrador nicht konsequent erzogen wurde.
Häufig wird ein aggressives Verhalten vom Besitzer fehlinterpretiert und es handelt sich eigentlich nicht um ein aggressives, sondern ein sehr unsicheres Verhalten. Doch weil ein Labrador nicht weiß, wie er sich anders verhalten soll, geht er in den „Angriffsmodus“ und bellt, legt sich in die Leine, rennt zum Tor, rennt Fahrradfahrern hinterher etc.
Damit ein Labrador seine sanfte Art zeigen kann ist es wichtig, dass er von Anfang an klare Regeln aufgestellt bekommt. Wenn du das schaffst umzusetzen, brauchst du keine Angst zu haben, dass dein Labrador irgendwann aggressiv wird.
Quellen