Laut Statista gehören Katzen zu den beliebtesten Haustieren in Deutschland. So zeigte die Umfrage, dass 2019 rund 14,7 Millionen Katzen in deutschen Haushalten lebten. Da auch Katzen natürlicherweise in ihrem Leben krank werden können, stellt sich hier die Frage, ob es sich lohnt eine Krankenversicherung für seine Katze abzuschließen.
Lohnt sich eine Katzenkrankenversicherung?
Wenn man bedenkt, dass eine Katze zwischen 15-20 Jahre alt wird, dann lohnt sich eine Katzenkrankenversicherung. Gerade mit dem Alter bekommen Katzen häufig chronische Nieren-,Herz- oder Tumorerkrankungen, welche regelmäßige und teure Tierarztbesuche nach sich ziehen. Spätestens dann rentiert sich solch eine Versicherung, da auch die nötigen Medikamente häufig teuer sind.
Wir Menschen sind es gewohnt eine Krankenversicherung zu haben und wenn man bedenkt, wie teuer ärztliche Behandlungen sind, dann kann man schon froh seine diese Versicherung zu haben.
Auch Tierärzte sind, je nachdem was bei der Katze behandelt werden muss, häufig sehr teuer und nicht jeder kann sich eine OP oder sonstige Behandlungen für seinen Vierbeiner locker leisten. Aus diesem Grund zeigen wir dir heute, ob es sich lohnt eine Katzenkrankenversicherung abzuschließen und welche Vor-und Nachteile es ggf. gibt.
Wir haben mehrere Katzenkrankenversicherer miteinander verglichen, um dir einen guten Überblick zu geben. Als Vergleich haben wir immer die Premiumversicherung der einzelnen Katzenversicherungen, das heißt es ist der teuerste Tarif, der nicht nur eine Katzen-OP-Versicherung, sondern auch weitere Heilbehandlungen beinhaltet. Dabei gehen wir immer von dem selben Szenario aus (sprich Alter, Rasse etc. ändern sich nicht) und zeigen dir einmal einen Vergleich für eine reine Hauskatze. Bei einigen Versicherern gibt es unterschiede bei den Beiträgen, je nachdem, ob es sich um eine reine Hauskatze oder eine Freigängerkatze handelt, diese haben wir extra aufgeschrieben.
Die Eigenschaften der Katze die wir als Grundlage genommen haben, sehen wie folgt aus:
- Alter der Katze: 1 Jahr
- Geschlecht: männlich
- Rasse: Europäisch Kurzhaar
- Sterilisiert: Nein
- Aufgrund von Krankheiten z.B. Fehlentwicklungen schon beim Tierarzt gewesen?: Nein
- Selbstbeteiligung?: Nein (bei einigen geht es nur mit Selbstbeteiligung, das haben wir extra markiert)
Was ist versichert? | Allianz | Agila | Petplan | Uelzener | Helvetia |
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Mit oder ohne Selbstbeteiligung? | Ausgewählter Tarif ist ohne SB | 20% SB bei OP’s ab dem 5. Geburtstag | 20% SB | Siehe Besonderheiten | 20% SB |
Jahreshöchstentschädigung für OP’s | Unbegrenzt | Unbegrenzt | 4.000 € | – | Unbegrenzt |
Höhe Erstattung nach Gebührenordnung für Tierärzte | Bis zum 4-fachen Satz | Bis zum 4-fachen Satz | Bis zum 4-fachen Satz | Bis zum 2-fachen Satz | Bis zum 2-fachen Satz (3-fach nur bei Begründung) |
Dauer Nachbehandlung nach einer OP | Bis zu 20 Tage | Keine Infos gefunden | Bis zu 20 Tage | Unbegrenzt | Bis zu 20 Tage |
Behandlungen rassespezifischer & besonderer Erkrankungen & Fehlstellungen inklusive? | Einmal bis zu 5.000€ | Ja | Ja (Laut Nachtfrage gibt es keine rassespezifischen Ausschlüsse) | Keine Infos gefunden | Keine Infos gefunden |
Übernommene Notfallgebühren | 50€ netto | 59,50€ | Werden nicht übernommen | Keine Infos gefunden | Bis zum 3-fachen Satz |
Übernommene Kosten für Zahnbehandlungen unter Narkose | Ja | Im Pluspaket mit enthalten | Keine Infos gefunden | Bis 500€ jährlich (mit 20% SB) | – |
Besonderheiten | Bei Vorliegen bestimmter Grunderkrankungen erfolgt keine Versicherung | – Aufnahme nur bis zum 10. Geburtstag. – Die Versicherungssumme steigt jährlich um 125€, wenn im Jahr keine Rechnungen eingereicht wurden. | – | Versicherungsabschluss vor dem 5. Geburtstag = 100% Erstattung – Versicherungsabschluss nach dem 5. aber vor dem 8. Geburtstag = 80% Erstattung – Versicherungsabschluss nach dem 8. Geburtstag = 60% Erstattung | |
Preis für reine Hauskatze | ab 76,61€ monatlich/ 867,22€ jährlich | ab 24,90 monatlich | ab 23,48€ monatlich | ab 37,95€ monatlich/ 326,49 jährlich | ab 44,70€ monatlich |
Preis für Freigängerkatze | ab 83,93€ monatlich/ 950,90€ jährlich | ab 24,90 monatlich | ab 23,48€ monatlich | ab 37,95€ monatlich/ 326,49 jährlich | ab 44,70€ monatlich |
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Katzenversicherung – Worauf muss man achten?
Katzenkrankenversicherungen können unter gewissen Umständen von Vorteil sein und uns Haltern einiges an Geld sparen. Doch es ist, wie bei jeder Versicherung, wichtig auch immer das Kleingedruckte zu lesen.
Da es einige wichtige Punkte gibt, auf die man unbedingt achten sollte, wenn man sich über Katzenversicherungen informiert, gehen wir auf diese einzeln ein.
Achte auf eine 3-4-fache Erstattungshöhe
Tierärzte rechnen nach der Gebührenordnung für Tierärzte ab, kurz: GOT. Bei der Abrechnung gibt es unterschiedliche Sätze, die natürlich auch unterschiedlich hoch sind. Wenn Behandlungen außerhalb der normalen Sprechzeiten stattfinden, muss der 2-fache Satz angewendet werden. Manche Tierärzte rechnen allerdings auch höhere Sätze ab, wie z.B. den 2,5-fachen oder gar 3-4 fachen Satz, je nach Höhe der Arbeit.
Leider ist es häufig so, dass Notfälle z.B. Not-OP’s gerne außerhalb der normalen Sprechstunden stattfinden, zum Beispiel am Wochenende oder auch spät abends. In diesen Fällen wird ein höherer Abrechnungssatz benutzt, welcher sich in einer höheren Rechnung widerspiegelt. So kann eine OP, die normalerweise vielleicht nur 1.000€ gekostet hätte, gerne mal 3.000€ oder mehr kosten. Das ist natürlich ein großer Unterschied.
Aus diesem Grund würde ich immer darauf achten eine Versicherung auszuwählen, die mindestens den 3-fachen Abrechnungssatz erstattet.
Versicherung ohne Selbstbeteiligung
Wie du in der Tabelle weiter oben gesehen hast, kommt man für eine Katzenversicherung gerne mal auf 800-1000€ Beitragssumme pro Jahr. Hier muss man preislich abwägen, womit man günstiger fährt. Die meisten Versicherungen beinhalten meist eine Selbstbeteiligung von 20% je Schadensfall. Diese Selbstbeteiligung trifft bei allen Tierarztgängen zu, das heißt egal ob OP oder andere versicherte Behandlung, jedes Mal musst du 20% der Kosten selber tragen.
Wenn man es sich leisten kann, jedes Jahr mehr Beiträge zu bezahlen aber dafür ohne Selbstbeteiligungen viele versicherte Behandlungen erstattet zu bekommen, ist das sicherlich die richtige Wahl. Denn gerade im Alter sind Erkrankungen deiner Katze immer wahrscheinlicher und häufig stehen mehrere Tierarztbesuche plus Behandlungen pro Jahr an.
Ausschlusskriterien von Katzenversicherungen
Versicherungen sind in der Regel etwas Gutes, aber auch die Versicherungsgesellschaften möchten mit ihren Versicherungen Geld verdienen. Deshalb ist es leider so, dass nicht für jede Katze eine Katzenversicherung abgeschlossen werden kann. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn deine Katze unter einer chronischen Erkrankung leidet, die es mit sich bringt, dass deine Katze auch in der Zukunft oft zum Tierarzt muss. Bei chronischen Vorerkrankungen schließen die Versicherer deshalb meist eine Katzenversicherung aus.
In der Regel kann man unter diesen Umständen aber noch eine Katzen-OP-Versicherung abschließen, sodass wenigstens die OP-Kosten gedeckt werden. Allerdings werden keine OPs oder sonstige Behandlungen von der Versicherung gedeckt, wenn sie mit einer Erkrankung in Verbindung stehen, welche schon vor Vertragsabschluss bestand.
Auf der Seite der Allianz habe ich die folgenden Erkrankungen gefunden, die eine Katzenversicherung ausschließen:
- FIP (Bauchfellentzündung)
- FIV (Katzenaids)
- FelV (Katzenleukämie)
- Epilepsie
- Morbus Cushing
- Morbus Addison
- Anaplasmose
- Entzündung des ZNS
- Angeborener Lebershunt
- Lupus erythematodes
- Myasthenia gravis
- Bluter
- Dirofilariose (Herzwurmerkrankung)
Bei einem Abschluss einer Katzenversicherung muss immer wahrheitsgetreu geantwortet werden. Solltest du eine Vorerkrankung deiner Katze verheimlichen, so kann das ein sofortiger Kündigungsgrund sein!
Versicherung ohne Selbstbeteiligung
Im Folgenden möchte ich dir eine kleine Übersicht von den OP-Kosten geben, die ich auf der Versicherungsseite von Petplan gefunden habe. Hierbei handelt es sich um Richtwerte, die je nach Tierarzt, Größe und Art der OP auch anders ausfallen können (meist höher).
- Darmresektion: ca. 200€
- Fremdkörperentfernung: ca. 400€
- Tumorentfernung: 200-500€
- Knochenbrüche: ab ca. 350€
- Kaiserschnitt: ca. 120-370€
Wie du siehst oder vielleicht schon aus eigener Erfahrung kennst, sind Tierarztkosten ganz schön hoch und man ist schnell einige hundert Euro los. Wenn man keine komplette Katzenversicherung abschließen möchte, so sollte man dennoch eine Katzen-OP-Versicherung abschließen. Auf diese Weise wird man finanziell bei OPs unterstützt und muss sich keine Sorgen darüber machen, wie man sich die OP für seinen Vierbeiner leisten kann.
Lohnt sich eine Katzenkrankenversicherung?
Kommen wir jetzt zur alles entscheidenden Frage und zwar, lohnt sich eine Katzenversicherung ja oder nein? An sich kann man hier keine Pauschalantwort geben, weil es auf die finanziellen Verhältnisse des jeweiligen Halters ankommt.
Generell kann man sagen, dass sich eine Katzenversicherung, zumindest eine Katzen-OP-Versicherung, rentiert. Denn gerade im Alter bekommen Katzen häufig Beschwerden wie Herzerkrankungen, Nierenerkrankungen oder Tumorerkrankungen, welche sehr teuer werden können.
Chronische Nierenerkrankungen, Tumorerkrankungen und Erkrankungen am Herz gehören zu den häufigsten Erkrankungen im Alter bei der Katze. Das Durchschnittsalter einer Katze beträgt zwischen 15-20 Jahre (in manchen Fällen sogar ein paar Jährchen mehr). Gerade die letzten 5-10 Jahre fallen häufig vermehrte Tierarztbesuche an.
Solltest du gerne eine Katzenversicherung abschließen wollen, dann vergleiche selber nochmal verschiedene Anbieter. Der Vergleich hier soll dir eine Hilfestellung geben, kann aber eine eigene, katzenspezifische Recherche nicht ersetzen.