Rollige Katze: Anzeichen, Wie oft & Was tun?

Kommen weibliche Katzen in die Geschlechtsreife, dann spricht man von einer rolligen Katze. Während dieser Zeit ist die Katze paarungsbereit, fruchtbar und kann potentiell Katzenbabys zur Welt bringen.

Nicht nur die Symptome einer rolligen Katze interessieren viele, sondern vor allem auch die Gründe hinter der Rolligkeit und eventuelle negative Folgen. Denn eine Rolligkeit birgt auch gesundheitliche Gefahren. Mit allem dem befassen wir uns in unserem heutigen Artikel.

Ab wann werden Katzen rollig?

Katzen werden je nach Rasse zwischen dem 4.-12. Monat das erste Mal rollig. Im Allgemeinen kann man sagen, dass eine Katze ab dem 6. Lebensmonat geschlechtsreif ist.

Wann eine Katze rollig wird hat unterschiedliche Faktoren. So spielt die Rasse eine große Rolle. Einige Rassen wie die Siamkatze werden früher rollig, andere Katzen sind Späzünder und kommen erst zum Ende des ersten Jahres in die Rolligkeit.

Auch der Zeitpunkt der Geburt scheint einen Einfluss darauf zu haben, wie früh eine Katze rollig wird. So beobachtet man bei Katzen, die im Winter geboren wurden, dass diese früher rollig werden und meist schon mit dem 4. Lebensmonat in die Geschlechtsreife kommen.

Im Sommer geborene Katzen kommen häufig eher später in die Geschlechtsreife und sind meist ab dem 6. Monat oder später paarungsbereit.

Woran erkennt man eine rollige Katze?

Rollige Katzen sind meist sehr gut an ihrem veränderten Verhalten und dem plötzlich stark auftretendem Miauen bis hin zum richtigen Katzengeschrei zu erkennen. Eine Rolligkeit bringt viele unterschiedliche Symptome mit sich, die von Katze zu Katze unterschiedlich ausgeprägt sind.

Am auffälligsten sind dabei die folgenden Anzeichen:

  • Katze rollt sich auf dem Boden hin-und her
  • Erhöhte Anhänglichkeit
  • Der Po wird vermehrt hochgehalten und der Schwanz rückt zur Seite
  • Katzen miauen vermehrt bis hin zum richtigen Katzenjammern
  • Weniger Appetit
  • Ggf. Gewichtsverlust
  • Manche Katzen können zickig werden
  • Katze findet keine Ruhe und läuft hin-und her
  • Markierverhalten (kann auch bei weiblichen Katzen auftreten)
  • Vermehrtes Verlangen die Wohnung zu verlassen (Bitte aufpassen!)

Wie oft werden Katzen rollig?

Katzen werden allgemein im Frühjahr bis Herbst rollig, dies hat mit dem Lichteinfluss zu tun. Künstliches Licht sorgt dafür, dass Katzen öfters rollig werden. Aus diesem Grund beobachtet man bei Wohnungskatzen häufig, dass diese auch im Winter rollig werden können.

Viel Licht signalisiert dem Körper, dass die Katze sich in einem guten Zeitpunkt befindet um ihre Jungen groß zu ziehen. Dafür eignen sich am besten die warmen Monate, denn da können Katzen potentiell einfacher an Beute kommen und ihre Jungen großziehen.

So „denkt“ der Körper einer Katze. Das viele Katzen Wohnungskatzen sind und ihr Futter nicht mehr selber jagen müssen, weiß der Katzenkörper nicht. Aus diesem Grund können Wohnungskatzen häufig auch im Winter rollig werden.

Das hat einen Nachteil, denn dadurch werden die Ruhephasen zwischen einzelner Rolligkeitsphasen geringer, was immer die Gefahr einer Dauerrolligkeit mit sich zieht.

Straßenkatzen laufen meist weniger Gefahr dauerrollig zu werden, weil sie zum Einen meist gedeckt werden und zum Anderen, weil sie durch das geringere Licht in den Wintermonaten automatisch in eine Ruhephase kommen.

Wie lange dauert eine Rolligkeit?

Eine Rolligkeit dauert meist zwischen 6- 10 Tage an. Wurde eine Katze in diesem Zeitraum nicht gedeckt, dann kann sie nach 2-3 Wochen wieder rollig werden. Deshalb besteht bei nicht-kastrierten Katzen auch die Gefahr einer Dauerrolligkeit.

Der Körper der Katze ist auf das Paaren ausgelegt. Wurde eine Katze während ihrer Rolligkeit nicht gedeckt, dann wird sie nach ein paar Wochen, manchmal auch schon nach kurzen zwei Wochen, wieder rollig.

Je länger eine Katze nicht gedeckt wurde, desto kürzer die Abstände zwischen den Rolligkeitsphasen. Im ungünstigsten Fall kann sich eine Dauerrolligkeit ausbilden.

Jede Rolligkeit bedeutet für eine Katze Stress und ist auch mit Schmerzen verbunden. Ist eine Katze dauerrollig bedeutet das, dass sie non-stop diesem Stress ausgesetzt ist und sie nicht mehr in den normalen, nicht-rolligen Rückstand zurückkehren kann.

Da das sehr anstrengend für eine Katze ist und auch nichts mehr mit einem natürlichen Verhalten oder einer Lebensweise zu tun hat, die der Natur ähnelt, sollte man spätestens beim Auftreten einer Dauerrolligkeit über eine Kastration nachdenken.

Katze kastrieren oder sterilisieren: Unterschied,Vor-& Nachteile

In diesem Artikel erklären wir dir ganz ausführlich, was eine Kastration und Sterilisation sind und wo die einzelnen Vor-& Nachteile liegen.

Ist die Rolligkeit gefährlich?

Die Rolligkeit an sich ist nicht gefährlich. Eine Dauerrolligkeit hingegen kann Eierstockszysten und im schlimmsten Falle tumoröse Entartungen nach sich ziehen.

Die Rolligkeit an sich ist ein natürliches Verhalten und zeigt an, dass eine Katze sich in ihrer fruchtbaren Phase befindet. Wird eine rollige Katze gedeckt, bekommt sie Katzenjungen und alles nimmt seinen natürlichen Verlauf.

Da es schon Unmengen an Katzen gibt und Katzenbabys deshalb manchmal schwer zu vermitteln sind, wollen viele Katzenhalter verständlicherweise nicht, dass ihre Katze gedeckt wird. Der Deckakt bleibt also aus.

Die eigentliche Gefahr für die Katze besteht jetzt in einer Dauerrolligkeit. Das bedeutet, dass es zwischen den einzelnen fruchtbaren Phasen keine Ruhephase mehr gibt und die Follikel im Eierstock sich nicht wieder zurückbilden können.

Das bedeutet hoher Stress für die Katze und die Gefahr der Bildung von Eierstockzysten. Diese können im Laufe des Lebens entarten und zu Tumoren führen. Aus diesem Grund sollte man bei Wohnungs-und Nicht-Zuchtkatzen unbedingt über eine Kastration nachdenken.

Haben Katzen Schmerzen, wenn sie rollig sind?

Eine Rolligkeit bedeutet für eine Kätzin nicht nur Stress, sondern ist auch mit Schmerzen verbunden. Deshalb sollte man versuchen, seine Katze in dieser Zeit so gut es geht zu unterstützen.

Sehr gut eignen sich warme Körnerkissen oder leicht erwärmte Heizkissen. Die Kätzinnen wissen meist instinktiv, dass ihnen Wärme gut tut. Eine vermehrte Wärme hilft dabei, dass sich verkrampfte Muskulatur löst und kann der Katze dabei helfen, die Schmerzen etwas zu reduzieren.

Katze ist rollig, was tun?

Am besten unterstützt man seine rollige Katze, wenn man mit ihr kuschelt, ihre Kuschelhöhle(n) schön warm hält, sie versucht mit Streicheleinheiten zu beruhigen und mit Spieleinheiten abzulenken.

Ist deine Katze rollig, dann braucht sie jetzt besonders viel Ruhe und Aufmerksamkeit. Eine rollige Katze wird von wahrer Unruhe geplagt und es fällt den Stubentigern meist sehr schwer sich auszuruhen und herunterzufahren.

Deshalb sollte man die Kuschelecken besonders warm und angenehm gestalten, um die Chancen zu erhöhren, dass die Katze sich ausruhen kann. Sehr gut eignen sich leicht erwärmte Heizkissen. Wärme hilft, dass sich Muskeln wieder entspannen und kann dazu beitragen, dass deine Katze nicht ganz so starke Schmerzen hat.

Meist zeigen rollige Katzen auch ein vermehrtes Schmuse-bzw. Nähebedürfnis. Das sollte man als Katzenhalter unbedingt zulassen und für die Katze da sein. Für die Katze ist der ganze Hormonumschwung seltsam und oft weiß sie selber nicht, was mit ihr passiert.

Deshalb ist es umso wichtiger, dass man seiner Katze mit Ruhe und Verstädnis entgegentritt und nicht mit ihr schimpft, weil sie nicht aufhört zu miauen.

Manche Katzen haben so starke Schmerzen und eine so starke innere Unruhe, dass sie kaum noch fressen. Trifft das auch auf deine Katze zu, dann versuche für sie Futter selber zu kochen.

Bei selbstgekochtem Futter hat man häufig bessere Chancen, dass die Katze etwas davon frisst und nicht komplett abmagert.

Mit am besten kann man rolligen Katzen helfen, in dem man sie von ihrer Rolligkeit ablenkt. Das heißt in dieser Zeit solltest du mit deiner Katze besonders viel spielen und versuchen, sie so auf andere Gedanken zu bringen.

Hat eine Katze ihre Periode?

Anders als bei uns Frauen bekommt eine weibliche Katze keine monatlichen Blutungen die zeigen, dass sie geschlechtsreif ist.

Anstatt dass die alte Gebärmutterschleimhaut wie bei dem Großteil der Säugetiere abgestoßen wird und Blutungen entstehen, wird die Gebärmutterschleimhaut bei Katzen resorbiert. Eine Blutung wirst du aus diesem Grund bei deiner Katze nicht beobachten können und deshalb daran auch nicht erkennen können, ob sie geschlechtsreif ist oder nicht.

Kann man die Rolligkeit verhindern?

Die gängigste Methode um eine Rolligkeit zu verhindern bietet die Kastration. Bei einer Kastration werden dem Weibchen die Eierstöcke entfernt. Hier werden die Sexualhormone gebildet, welche für die Entstehung der Rolligkeit verantwortlich sind.

Werden diese Hormone nicht mehr gebildet, dann hört der Fruchtbarkeitszyklus auf und es entsteht keine Rolligkeit mehr.

Kann Katze nach Kastration noch rollig werden?

Nach einer Kastration können Katzen nicht mehr rollig werden. Sollte eine Katze trotz Kastration Zeichen einer Rolligkeit zeigen, kann es sich um das Overrest-Syndrom handeln. Wurde ein Teil des Eierstockgewebes nicht entfernt, werden weiter Sexualhormone gebildet und die Katze wird rollig.

In diesem Fall solltest du noch einmal den Tierarzt aufsuchen. Leider wird deine Katze dann noch einmal operiert werden müssen, damit auch das übriggebliebene Eierstockgewebe restlos entfernt werden kann.

Sobald sich kein Eierstockgewebe mehr im Körper deiner Katze befindet, können keine Sexualhormone mehr produziert werden und deine Katze wird auch nicht mehr rollig.

Fazit: Rollige Katzen brauchen viel Verständnis

Eine rollige Katze zu Hause zu haben ist nicht nur Stress für den Halter, sondern auch für die Katze selber. Aus diesem Grund sollte man in dieser Zeit besonders viel Verständnis für das veränderte Verhalten seiner Katze haben.

Möchte man nicht, dass dieser Zustand zu einem Dauerzustand wird und die Katze in eine Dauerrolligkeit hineinrutscht, sollte man schon früh über eine Kastration nachdenken.

Nur durch eine Kastration kann eine Dauerrolligkeit mit all ihren Symptomen und potentiellen Risiken verhindert werden.