Huskys erfreuen sich auch in Deutschland großer Beliebtheit. Ihren Ruhm haben sie allerdings nicht durch ihre Intelligenz erlangen, sondern vor allem durch ihr wunderschönes Aussehen und die häufig strahlend blauen Augen. Doch bedeutet das automatisch auch, dass Huskys nicht intelligent sind?
Laut Stanley Coren gehören Huskys zu den nur durchschnittlich intelligenten Hunden. Durch ihren sehr guten Orientierungssinn, ihrer Fähigkeit Probleme zu lösen und ihre hohe soziale Intelligenz macht diese Hunderasse allerdings zu sehr intelligenten Hunden.
Intelligenz ist immer abhängig davon, welche Gesichtspunkte man sich anschaut. Die Fähigkeit Kommandos zu erlernen ist nicht der einzige Weg, die Intelligenz eines Hundes zu beurteilen.
*Im Folgenden benutzen wir häufig nur den Begriff Husky, dabei beziehen wir uns immer auf den sibirischen Husky.*
Wie wird Intelligenz gemessen?
Unserer Meinung nach scheint das Messen der Intelligenz genau so „lückig“ zu sein, wie auch der IQ-Test bei Menschen. Schaut man sich nur bestimmte Parameter an, kann man sehr schnell Hunde in die Schublade „nicht intelligent“ stecken, obwohl das unter anderen Gesichtspunkten nicht geschehen wäre.
Stanley Coren ist Psychologieprofessor und bekannt für seine neuro-psychologischen Untersuchungen insbesondere bei Hunden. In seiner Untersuchung gab es vier Hauptkriterien: instinktives Verhalten, Anpassungsfähigkeit, Arbeitswilligkeit und Gehorsamkeit.
Die Kategorien „Arbeitswilligkeit“ und „Gehorsamkeit“ scheinen am stärksten gewichtet worden zu sein, da es in diesen Kategorien darum geht, wie gut ein Hund auf seinen Halter hört und sich neu erlernte Kommandos merken und ausführen kann.
Kam ein Hund mit wenigen Wiederholungen aus, wie z.B. der Border Collie, der im Durchschnitt nur 5 Wiederholungen braucht, bis er ein neues Kommando gelernt hat, dann galt dieser Hund als sehr intelligent.
Der sibirische Husky landete bei diesen Untersuchungen nur im Mittelfeld auf Platz 45, während der Alaskan Malamute sogar noch weiter unten landete, auf Platz 50.
Sind Huskys schwer zu erziehen?
Der sibirische Husky gilt als wunderschöner Hund, mit eigenwilligem Charakter. Bedeutet das gleichzeitig auch, dass diese Huskyrasse schwer zu erziehen ist? Erfahre die Antwort in unserem Beitrag.
Huskys sind selbstständige Hunde
Laut der Liste von Stanley Coren steht der Border Collie an erster Stelle und gehört somit zu den intelligentesten Hunderassen. Hunderassen, die zu der Kategorie „schlaueste Hunde“ gehören, brauchen nur ca. 5 Wiederholungen, um neu erlernte Kommandos zu behalten und ausführen zu können.
Insbesondere die Hunderassen, die ihrem Halter gefallen wollen, sind besonders daran interessiert Kommandos schnell zu erlernen und diese auszuführen. Man spricht dabei von der Freude seinem Halter „gefallen“ zu wollen.
Huskys sind diesbezüglich genau das Gegenteil. Ein sibirischer Husky hat meist wenig Interesse daran, seinem Halter zu gefallen. Stattdessen wollen sie gerne ihren Willen durchsetzen, was auch einer der Hauptgründe ist, warum Huskys sehr stur sind und manchmal als „schwererziehbar“ gelten.
Doch kann man Intelligenz wirklich damit gleich stellen, wie sehr ein Hund seinem Halter gefallen möchte und wie schnell er Kommandos lernt? Auch wenn Huskys nicht gerne Kommandos erlernen und diese ausführen, so hat das unserer Meinung nach nicht viel mit Intelligenz zu tun, sondern mit der Lust etwas lernen zu wollen oder nicht.
Denn sibirische Huskys sind Arbeitshunde. Sie wollen Lasten ziehen und ein Rudel mit ihrem Halter und anderen Hunden bilden. Das Ausführen „einfacher“ Kommandos gehört i.d.R. nicht zu der Vorliebe eines sibirischen Huskys.
Eine Eigenschaft von sibirischen Huskys, die sie in meinen Augen sehr intelligent macht ist, dass sie sich sehr gut draußen orientieren können.
Eine wichtige Fähigkeit, denn ursprünglich wurden sie für das Ziehen schwerer Lasten gezüchtet. Das bedeutete, dass sie sich auch draußen bei schwerem Wetter und Schneestürmen zurecht finden mussten.
Huskies sind Problemlöser
Eine weitere Eigenschaft, die den sibirischen Husky in meinen Augen zu einer intelligenten Hunderasse macht ist die Tatsache, dass diese Hunde ein großes Geschick dabei haben Probleme zu lösen.
Dabei können Huskys sehr kreativ vorgehen und lassen meist keinen Versuch ungenutzt, um die Lösung zu einem Problem zu finden.
Eine wichtige Fähigkeit, die auch wieder mit der Herkunft zu tun hat. Aus Sibirien stammend musste diese Hunderasse auch bei kalten und stürmischen Schneewetter nicht nur in der Lage sein den richtigen Weg zu finden, sondern auch bei Problemen adäquat reagieren zu können.
Bei Unfällen oder ähnlichen Dingen in der freien Natur hätte es wahrscheinlich den Tod gekostet, wenn Huskys nur auf ihren Halter gehört und nicht eigenständig nach Lösungen gesucht hätten.
War eine Zufahrtsstraße zum Beispiel gesperrt oder gab es anderweitige Probleme, dann mussten die Hunde in der Lage sein einen Alternativweg zu finden um gesund am Zielort anzukommen.
Dass Huskys sehr gut darin sind Probleme zu lösen kann man an bestimmten Hundespielen erkennen. Denn bei Spielen, bei denen ein Husky sein Gehirn benutzen muss, um an das Futter zu kommen, schneiden sie extrem gut ab.
Auch wenn es nicht zu der typischen Intelligenz gezählt wird, finde ich die Fähigkeit selber Entscheidungen zu treffen, um an sein Ziel zu kommen, sehr intelligent.
Können Huskys ohne Leine laufen?
Huskys sieht man nur selten frei ohne Leine laufen. Doch muss es wirklich immer so sein oder kann man einen Einfluss darauf haben?
Hohe soziale Intelligenz
Kaum ein Hund ist so rudelbezogen wie es der Husky ist. Für ihn ist das Rudel einer der wichtigsten Bestandteile um glücklich zu sein. Das ist auch einer der Gründe, warum Huskys gerne mit mehreren Hunden zusammenleben.
Nicht nur die Freude am Leben in einem größeren Rudel ist eine Eigenschaft, die den Husky ausmacht. Auch die hohe Kommunikationsfähigkeit findet man bei kaum einer anderen Hunderasse.
Huskys lieben es mit ihren Haltern zu kommunizieren und das auf sehr verschiedene Art und Weise. Um mit ihren Haltern zu kommunizieren benutzen sie kein Bellen, sondern unterschiedliche Heularten.
Zudem sind sie sehr gut in der Lage die Körpersprache ihres Halters zu lesen und wissen sehr schnell, wie sich ihr Halter fühlt. Auch dieser Punkt wird weder bei Menschen, noch bei Hunden zur klassischen Intelligenz gezählt, ist unserer Meinung allerdings eine besondere und intelligente Fähigkeit.
Wusstest du, dass Huskys nur selten bis gar nicht bellen? Wir haben einen extra Artikel darüber geschrieben und verraten dir, was die Gründe dafür sind. Hier findest du den Artikel: Können Huskys bellen?
Siberian Husky – Der Ausbruchskünstler
Der sibirische Husky ist dafür bekannt fast immer einen Weg zu finden, zu entkommen. Das ist auch einer der Gründe, warum man einen Husky nicht unbeaufsichtigt im Garten herumlaufen lassen sollte.
Nur sehr hohe Zäune können bei dem ein oder anderen sibirischen Husky dafür sorgen, dass er auch im Garten bleibt und nicht auf eigene Faust die Umgebung erkundet.
Dies ist ebenfalls eine der Fähigkeiten, die den Husky in meinen Augen zu einem sehr intelligenten Hund macht. Jede noch so kleine Lücke oder anderweitige Möglichkeit zu entwischen, wird ein Husky finden und ausnutzen. Das zeigt, in welchem Maß ein Husky intelligent sein muss.
Fazit: Huskys sind intelligent
Huskys sind unserer Meinung nach sehr intelligent, denn sie wissen genau was sie wollen, sind sehr selbstständig und können Entscheidungen treffen, um an ihr gewünschtes Ziel zu kommen.
Ihre Fähigkeit Entscheidungen zu treffen und ihr großer Orientierungssinn macht diese Hunde für mich zu sehr intelligenten Hunden.
Anders als andere Hunderassen laufen sie nicht blind ihrem Halter hinterher, sondern sind in der Lage bestimmte Situationen abschätzen zu können und zu wissen, was sie wollen und was nicht.
Genau das macht sie in meinen Augen zu sehr intelligenten Hunden und ist auch der Grund, warum sich genau diese Hunderasse nicht sehr gut für Anfänger eignet.