Dürfen Kaninchenbabys Milch trinken?

Vielleicht bist du einfach nur neugierig, vielleicht bist du aber auch gezwungen dich mit dem Thema der Handaufzucht von Kaninchen vertraut zu machen. Muss man ein Kaninchenbaby mit der Hand aufziehen, tritt schnell die Frage auf, welche Ersatzmilch die Kleinen trinken dürfen und ob man auch Kuhmilch verfüttern darf.

Kaninchenbabys vertragen keine Kuhmilch. Kuhmilch enthält viel zu wenige Nährstoffe, sodass die Kleinen unterversorgt werden würden. Durch den sensiblen Verdauungstrakt kommt es bei der Fütterung mit Kuhmilch zudem zu Verdauungsbeschwerden. Die Überlebensrate ist mit Kuhmilch sehr gering.

Die Handaufzucht von Kaninchen ist keine leichte Sache und die Sterbensrate ist relativ hoch. Aus diesem Grund muss man schauen, alles so artgerecht wie nur möglich zu machen, damit die Chance dass die Babys überleben so hoch wie möglich ist.

Warum dürfen Kaninchen keine Kuhmilch trinken?

Egal ob Kaninchenbaby oder ausgewachsenes Kaninchen, beide dürfen keine Kuhmilch trinken. Einer der Hauptgründe liegt darin, dass Kaninchen lactoseintolerant sind. Sie können also die in der Kuhmilch enthaltenen Laktose nicht verwerten, was zu Verdauungsbeschwerden jeglicher Art führen kann.

Häufig bekommen die Nager Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall. Gerade für Kaninchenbabys kann das das Todesurteil sein. Der Verdauungstrakt ist bei Kaninchenbabys noch sensibler, als er es bei Kaninchen sowieso schon ist.

Bekommt ein Kaninchen dann noch Durchfall, verliert es sehr viel Flüssigkeit, es kann dehydrieren und sterben. Von den Schmerzen durch die Blähungen ganz abgesehen. Doch es gibt noch weitere Gründe, die gegen das Verfüttern von Kuhmilch sprechen:

  • Hormonell belastet: Kühe bekommen Hormone, damit ihrem Körper vorgegaukelt wird, dass sie trächtig seien. Nur bei trächtigen bzw. Kühen mit Kälbern wird Milch produziert. Damit das auch das ganze Jahr über klappt, müssen die Muttertiere ständig Hormone bekommen. Diese Hormone befinden sich teilweise noch in der Milch. Ein weiterer Grund, warum die sensiblen Nager keine Milch trinken sollten.
  • Nährstoffarm: Kuhmilch ist eine artfremde Milch, die sich gerade in ihrer Zusammensetzung sehr stark von der Kaninchenmilch unterscheidet. Während Kaninchenmilch bei 100ml auf ganze 14% Fett kommt, kommt die Kuhmilch nur auf ca. 4% Fett. Ein großer Unterschied der dazu führen könnte, dass Kaninchenbabys während der Handaufzucht nicht überleben.
  • Antibiotika: Die meisten Kühe werden mit Antibiotika vollgepumpt, damit sie keine Entzündungen bekommen, da die Milch sonst nicht verkauft werden darf. Diese Antibiotika können sich noch in der Milch befinden, womit die kleinen Nager nicht gut zurecht kommen. Zudem sorgen Antibiotika dafür, dass die Darmflora gestört wird und wie wir wissen, besitzen Kaninchen von Natur aus schon einen sensiblen Darm.

Wie viel Wasser müssen Kaninchen am Tag trinken?

Manche Kaninchen sieht man nur sehr selten trinken. Ob und wie viel Kaninchen am Tag trinken sollten, verraten wir dir in unserem neuen Artikel.

Welche Milch brauchen Hasenbabys?

Damit ein Kaninchenbaby optimal gedeiht, ist es wichtig, dass es alle nötigen Nährstoffe bekommt. Es steht also außer Frage, dass die beste Milch für Hasenbabys die Milch ihrer Mutter ist.

Doch in manchen Fällen verstößt die Mutter die Kleinen, sie stirbt während der Geburt o.Ä. was einen Halter dazu zwingt, die Kaninchenbabys über die Handaufzucht groß zu ziehen.

Kaninchenmilch ist sehr nährstoffreich, enthält viel Fett und Proteine. Es befinden sich rund 12% Proteine und ca. 14% Fett in der Milch. Hiermit ist die Kaninchenmilch die mit am energiereichste Milch, die man unter den Säugetieren finden kann.

Bei der Auswahl einer geeigneten Handaufzuchtsmilch ist es wichtig, dass die Ersatzmilch der Kaninchenmilch so nahe wie möglich kommt. Häufig muss man der Ersatzmilch noch Öl oder andere Dingen hinzugeben, damit der Fettgehalt entsprechend hoch ist und die Kleinen optimal versorgt werden.

Welche Ersatzmilch sich am besten eignet, kannst du weiter unten nachlesen.

Tabelle Zusammensetzung Kaninchenmilch und Kuhmilch:

BestandteileKuhmilch Kaninchenmilch
Fett4,0 %14,8 %
Eiweiße3,5 %12,7 %
Calcium0,12 %6,1 %
Wie du siehst, ist der Nährwertunterschied zwischen Kaninchen-und Kuhmilch sehr groß

Was passiert wenn Hasen Milch trinken?

Kaninchen und Hasen haben einen sehr sensiblen Verdauungstrakt, der auf die Verwertung von Frischfutter ausgelegt ist. Tierische Nahrungsmittel wie Milch, Fleisch o.Ä. stehen nicht auf dem normalen Speiseplan eines Kaninchens.

Bekommt ein Kaninchen Kuhmilch zu trinken, dann reagieren die meisten Kaninchen darauf mit Durchfall. Der sensible Verdauungstrakt verträgt keine Kuhmilch, weshalb die Darmflora gestört wird und Verdauungsbeschwerden die Folge sind.

Je kleiner die Nager sind, desto schwerwiegender die Folgen. Gerade bei Kaninchenbabys kann das Füttern mit Kuhmilch sehr schnell tödlich enden. Nicht nur, da sie unterversorgt werden, sondern auch weil Blähungen, Durchfälle etc. zusätzlich zu einer Dehydrierung führen.

Wie lange werden Kaninchenbabys gesäugt?

Kaninchenbabys werden in den ersten 3-4 Wochen komplett gesäugt. Während der 4.-8. Woche nehmen sie mehr und mehr feste Nahrung zu sich, werden immer weniger gesäugt, bis sie mit ca. 2 Monaten komplett nur noch von Frischfutter leben.

Die ersten Wochen sind die wichtigsten für das Überleben eines Kaninchenbabys. Bekommen die Kleinen in dieser Zeit nicht die richtige Milch oder nicht die richtige, zusammengesetzte Ergänzungsmilch, ist die Sterblichkeitsrate in dieser Zeit sehr hoch.

Je älter die Kleinen sind und je eher sie sich auf Frischfutter umstellen können, desto höher ist auch die Überlebensrate.

Wie lange überleben Kaninchenbabys ohne Milch?

Kaninchenbabys sind auf die regelmäßige Zufuhr von Muttermilch angewiesen, da sie sonst schnell sterben. Aus diesem Grund versucht man auch unbedingt, die kleinen Babys bei der Mutter anzusetzen, wenn diese ihren Nachwuchs nicht von alleine säugt.

Durch die Muttermilch bekommen Kaninchenbabys nicht nur wichtige Nährstoffe, die sie zum Wachsen brauchen, sondern bekommen darüber zusätzlich auch ihren Bedarf an Flüssigkeit. Kaninchenbabys kommen ca. 3-4 Tage ohne Milch aus. Danach verhungern sie und sterben.

Es ist sehr wichtig, dass die Kleinen regelmäßig gesäugt werden und an Gewicht zunehmen. Wenn die Mutter aus irgendwelchen Gründen ihre Jungen nicht säugt, muss man per Handaufzucht die kleinen Nager aufziehen.

Kaninchen säugen ihre Jungen häufig nur einmal am Tag.

Möchte man wissen, ob eine Mutter ihre Jungen säugt, dann geht das am besten über die Kontrolle des Gewichts. Es ist nicht untypisch, dass eine Kaninchenmutter ihre Jungen nur einmal alle 24 Stunden säugt.

Nehmen die Kleinen jeden Tag ein paar Gramm zu, dann weiß man, dass sie gesäugt werden. Stellt man ein oder maximal zwei Tage keine Gewichtszunahme fest, muss man die Kleinen sofort versuchen bei der Mutter anzulegen oder über eine Kittenaufzuchtsmilch/Ziegenmilchpulver per Hand füttern.

Dennoch sollte man nicht sofort versuchen, komplett auf die Handaufzucht umzusteigen. Stattdessen ist es wichtig der Häsin die Zeit, Raum und Ruhe zu geben, ihre Kleinen doch noch zu säugen.

Alternativ bietet sich das Anlegen der Kaninchenbabys an den Zitzen der Mutter an. Die Chance zu überleben und gesund heran zu wachsen ist am höchsten, wenn die Babys Kaninchenmuttermilch bekommen.

Welche Ersatzmilch für die Handaufzucht?

Ist man gezwungen, ein Kaninchenbaby per Hand aufzuziehen und findet man keine Kaninchenamme, dann muss man schauen, dass man die kleinen Fellnasen mit einer geeigneter Ersatzmilch großzieht.

Am besten eignet sich für die Handaufzucht Ziegenmilch bzw. Ziegenmilchpulver oder Kittenersatzmilch. Auch bei uns Menschen kommt Ziegenmilchpulver zum Einsatz, wenn Frauen ihre Babys nicht stillen können oder zufüttern müssen/wollen.

Von den Proteinen und Nährstoffen her, kommen Ziegenmilch und Kittenaufzuchtmilch der Kaninchenmilch am nähesten.

Mischt man das Ersatzmilchpulver zusammen, dann muss man daran denken, dass man sich nicht an der Verpackungsanleitung orientieren kann. Kaninchenbabys haben einen erhöhten Energiebedarf und man muss schauen, dass man ca. auf 14% Fett- und 12% Proteinanteil kommt.

Fazit: Kaninchenbabys dürfen keine Milch trinken

Egal ob Baby oder ausgewachsenes Kaninchen, beide dürfen keine Kuhmilch trinken. Der Grund liegt vor allem darin, dass die Nager lactoseintolerant sind und die Milch nicht vertragen.

Bekommt ein Kaninchen Milch gefüttert, dann kommt es sehr schnell zu Krämpfen, Blähungen und Durchfällen. Vor allem für Kaninchenbabys sind Durchfälle sehr gefährlich und lebensbedrohlich.

Des Weiteren ist die Zusammensetzung der Kuhmilch komplett anders als die der Kaninchenmilch. Kaninchenmilch ist eine der energiereichsten Milchsorten, die es unter den Säugetieren gibt.

Während Kuhmilch gerade nur einmal auf ca. 4% Fettgehalt kommt, besitzt Kaninchenmilch rund 14% Fett. Dieser hohe Energiegehalt ist wichtig, damit die kleinen Nager optimal versorgt werden und adäquat wachsen können.

Muss man Kaninchenbabys aus bestimmten Gründen von Hand aufziehen, sollte man sich am besten eine Amme suchen. Findet man keine, müssen die Nagerbabys mit der Hand aufgezogen werden.

Hierzu eignen sich am besten Ziegenmilchpulver oder Kittenmilchpulver. Beide Ersatzmilchvarianten gibt es in Pulverform und müssen auf den Energiebedarf der Kaninchenbabys angepasst werden.


Quellenverzeichnis

  • Schlolaut (1995): Das große Buch vom Kaninchen
    DLG-Verlag, Frankfurt/Main
  • https://www.kaninchenwiese.de/nachwuchs/paarung-geburt-und-aufzucht/