Nicht jeder Hund wird als Familienmitglied auch im Haus gehalten. Die Gründe hierfür sind mannigfaltig. Seien es Allergien, die den Halter plagen, sei es der Wunsch nach einem Wachhund oder, oder, oder…
Doch nicht jede Hunderasse eignet sich dabei gleich gut für das Leben außerhalb des Hauses. Der Golden Retriever ist für seine verspielte, sanfte, aber auch anhängliche Art bekannt. Eignet er sich dennoch auch als Wachhund und kann er das ganze Jahr über draußen bleiben?
Golden Retriever können nicht draußen gehalten werden. Durch ihre soziale Art ist der Kontakt zu ihrer Familie sehr wichtig, da diese Hunde sonst nicht glücklich sind. Auch durch die hohe Neigung zu Allergien sollten Golden Retriever nicht draußen leben.
Nicht jeder Hund kommt mit dem Leben alleine draußen klar. Im Folgenden gehen wir auf die genauen Gründe ein, warum Golden Retriever sich nicht dazu eignen draußen gehalten zu werden.
Golden Retriever sind soziale Hunde
Zu fast jeder Hunderasse hat man bestimmte Merkmale im Kopf selbst dann, wenn man solch eine Hunderasse vorher noch nie hatte. So sieht es auch bei den Golden Retrievern aus. Ein Ruf, der ihnen vorauseilt und der fast jedem Menschen bekannt ist ist, dass diese Hunde eine sehr soziale und empathische Art besitzen.
Es ist deshalb auch kein Zufall, dass gerade Golden Retriever als Assistenzhunde eingesetzt werden.
Diese soziale Ader sorgt dafür, dass Golden Retriever einen starken Rudelbezug, in diesem Falle zu ihren Menschen, haben. Sie wollen immer bei ihrer Familie sein und ihr Leben zusammen mit dieser Familie gestalten.
Das ist auch einer der Gründe, warum Golden Retriever nicht draußen leben können. Sie brauchen den Kontakt zu ihrer Familie und zwar konstant. Natürlich brauchen diese Hunde auch viel Bewegung und wollen nach draußen, aber sie wollen dabei den Kontakt zu ihren Haltern behalten. Es geht ihnen um das gemeinsame Erleben von Dingen.
Würde ein Golden Retriever konstant alleine draußen leben und z.B. als Wachhund gehalten werden, dann würde dieser Goldie an Einsamkeit verkümmern. Gerade Golden Retriever haben den Wunsch ihrem Herrchen zu gefallen.
Im Englischen nennt man das „will to please“. Es ist ihnen wichtig, dass das was sie tun auch von ihrem Halter anerkannt und als richtig empfunden wird. Ein Goldie, der diese Seite nicht ausleben kann, ist definitiv kein glücklicher Goldie. Allein aus diesem Grund sollte ein Golden Retriever nie draußen gehalten werden.
Wie lange können Golden Retriever draußen bleiben?
Es gibt manchmal Gründe, da können Golden Retriever nicht komplett drinnen gehalten werden. Auch, wenn es unserer Meinung nach nicht artgerecht ist, wenn man einen Golden Retriever draußen hält, so möchten wir dennoch auf ein paar Dinge eingehen, die man beachten sollte.
Vielleicht vermutest du es nicht, aber es gibt gesetzliche Regelungen für Hunde, die draußen gehalten werden. Werden diese nicht erfüllt, wird der Hund nicht artgerecht gehalten und es können Strafen folgen.
Zu den Punkten, die unbedingt erfüllt sein müssen gehört unter anderem, dass der Golden Retriever eine gute, isolierte Schutzhütte haben muss, welche auch bei starkem Regen trocken bleibt.
Im Winter muss diese Schutzhütte Wärme bieten, im Sommer hingegen darf sie nicht zu warm werden. Auch Schattenplätze müssen ausreichend vorhanden sein. Wenn du ausführlich nachlesen möchtest, welche Punkte noch alles erfüllt sein müssen, dann schaue hier nach. Dieser Link bringt dich zum Bundesanzeigerverlag, der die Regelungen für das Halten von Hunden ganz genau aufzeigt.
Gibt es schwarze Golden Retriever?
Wenn man so drüber nachdenkt, sieht man nur helle Golden Retriever. Doch woran liegt das? Gibt es gar keine schwarzen Golden Retriever? Die Antwort findest du in unserem neuen Beitrag :o)
Golden Retrievers neigen zu Allergien
Golden Retriever gehören zu den Hunden, die relativ häufig unter Allergien leiden. Gerade die CAD (Canine Atopische Dermatitis) scheint bei Golden Retrievern häufig aufzutreten. Diese Allergie zeigt sich in Form von Juckreiz oder Hautveränderungen z.B. in Form von Pusteln, welche durch unterschiedliche Allergene wie Pollen, Gräser, Hausstaubmilben etc. ausgelöst werden können.
Verbringt ein Goldie die meiste Zeit des Tages, vor allem in den kritischen Frühlingsmonaten draußen, ist die Gefahr groß, dass eine allergische Reaktion ausgelöst wird.
Wie für uns Menschen, ist es auch für Goldies sehr unangenehm, wenn die Haut juckt oder irgendwann schmerzt, wenn sie sich durch das Kratzen zusätzlich noch entzündet.
Diese Eigenschaft zur Ausbildung von Allergien ist ein weiterer Grund, warum Golden Retriever nicht dafür geeignet sind draußen zu leben.
Sind Golden Retriever Wachhunde?
Auch, wenn viele Hunde einen Beschützerinstinkt besitzen und gerne ihre Herrchen vor Gefahren verteidigen, so ist nicht jeder Hund auch gleichzeitig als Wachhund geeignet. Als Wachhund müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein.
Golden Retriever eignen sich nicht gut als Wachhunde, da sie sehr menschenfreundlich, offen und sanft sind. Das Beschützen von Wohnungen gehört nicht zu ihrem normalen Verhaltensmuster. Durch ihre soziale Art brauchen sie zudem den engen Kontakt zu ihren Haltern.
Züchtungen galten früher vor allem dazu, gewisse Fähigkeiten von Hunden zu fördern und zu intensivieren. Dabei hat jede Hunderasse ein gewisses Arbeitsfeld, dass ihnen liegt und bei dem sie sich am wohlsten fühlen.
Hunderassen, welche als Wachhunde eingesetzt werden, haben von Natur aus einen starken Drang ihr Revier zu bewachen und bei Bedarf zu verteidigen. Anders als Golden Retriever, sind solche Hunde Fremden gegenüber nicht offen, sondern sie sehen Fremde als potentielle Gefahren für ihr Revier.
Wachhunde müssen nicht nur einen ausgeprägten Drang haben ihr Revier zu beschützen, sondern sie müssen auch mutig sein und bei Bedarf dem Feind gegenüberstehen können. Anders als bei Golden Retrievern, haben solche Hunderassen nicht den Bedarf, non-stop von ihrer Familie umgeben sein zu müssen oder ihnen gefallen zu wollen.
Hunde, welche sich als Wachhunde eignen, sind sehr selbstbewusst und vor allem auch selbstständig. Sie mögen es selber Entscheidungen zu treffen und diese auch umzusetzen.
Alles das sind Eigenschaften, die auf einen Golden Retriever nicht zutreffen. Ein Goldie liebt seine Familie und die Harmonie. Anstatt das Böse in Fremden zu sehen, sieht er das potentielle Gute, geht auf fremde Menschen zu und heißt diese herzlich Willkommen.
Anstatt das Revier zu verteidigen, würde ein Goldie es wahrscheinlich eher schaffen, einen vom „richtigen“ Weg abgekommenen Menschen wieder auf den richtigen Weg zu schieben und aus ihm einen guten Menschen zu machen :o)
Können Golden Retriever alleine bleiben?
Man kann nicht immer 24/7 bei seinem Hund sein. Doch wie kommt der Goldie damit klar, wenn man ihn alleine lässt?
Können Golden Retriever im Winter draußen bleiben?
Vom Fell her spricht nichts dagegen, einen Golden Retriever auch im Winter draußen zu lassen. Ähnlich wie auch der Husky, besitzt der Golden Retriever ein Doppelfell. Dieses Doppelfell besteht aus einer wärmenden Unterwolle und einem schützenden Deckhaar.
Während die Unterwolle den Golden Retriever im Winter warm hält, bietet das Deckhaar im Sommer Schutz vor der Sonne und hält den Hund einigermaßen kühl.Dennoch können Golden Retriever nicht so kalte Temperaturen wie ein Husky tolerieren.
Spätestens bei -10°C muss man davon ausgehen, dass ein Golden Retriever Kälteschäden entwickeln kann, wenn er diesen Temperaturen über mehrere Stunden ausgesetzt ist. Deshalb sollte man einen Golden Retriever im Winter nicht ohne Schutzmöglichkeiten draußen lassen.
Hier reden wir allerdings davon, dass der Goldie mehrere Stunden z.B. 4-8 Stunden im Winter draußen bleibt ohne, dass es sich um einen langen Spaziergang handelt. Winterliche Temperaturen spielen für den Golden Retriever kein ganz so großes Problem, wenn man mit ihm Gassi geht, ihn bewegt, mit ihm spielt und er hinterher wieder in sein warmes Zuhause kommt.
Golden Retriever können gestohlen werden
Ein weiterer Grund, warum man einen Golden Retriever nicht draußen halten sollte ist, dass es sich bei diesen Hunden um Rassehunde hält. Rassehunde werden (leider) als hochwertiger angesehen, obwohl diese Hunde meist durch Überzüchtungen und dem Streben nach dem perfekten Ideal viele Erbkrankheiten besitzen.
Dadurch, dass diese Hunde als hochwertiger im Vergleich zu Mischlingshunden angesehen werden, werden diese auch viel teurer verkauft. Genau hier liegt die Gefahr, wenn man einen Golden Retriever draußen hält.
Wie du schon gesehen hast, eignen sich Golden Retriever aufgrund ihrer sanften und offenen Art nicht als Wachhunde. Gepaart mit der Tatsache, dass es sich um Rassehunde handelt, können diese Hunde noch leichter gestohlen werden.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde ein Goldie verspielt und freundlich auf den Dieb zugehen und für ihn wäre es ein Leichtes einen Goldie zu stehlen. Damit so etwas nicht passiert, sollte man einen Goldie nicht komplett draußen im Garten, im Hof oder einem Zwinger halten.
Fazit: Golden Retriever sollten nicht draußen gehalten werden
Es gibt viele Hunderassen, die sich für das Halten draußen und für das Beschützen des eigenen Grundstückes eignen. Der Golden Retriever jedoch gehört nicht zu diesen Hunderassen.
Für einen Golden Retriever wäre es eine Strafe, wenn er mehrere Stunden alleine draußen ohne seine Familie und somit sein Rudel verbringen müsste. Es ist essentiell, dass ein Golden Retriever viel Kontakt zu seiner Menschenfamilie hat, mit ihnen zusammen spielen und Zeit verbringen kann.
Ein solch sozialer Hund wie der Goldie, würde wie eine Blume eingehen, wenn er die ganze Zeit draußen und nicht in der Wohnung gehalten werden würde.
Quellen