Können Katzen Alzheimer bekommen? Symptome, Tipps

In unserem heutigen Artikel befassen wir uns mit einem nicht ganz so schönen Thema, nämlich der Demenz. Das Älterwerden gehört zum Leben dazu und kann Erkrankungen mit sich bringen.

Auch unsere Stubentiger bleiben vom Altern nicht verschont und können im Laufe ihres Lebens an unterschiedlichen Krankheiten erkranken. Doch gehört Demenz auch dazu?

Können Katzen Alzheimer bekommen?

Auch Katzen können Alzheimer entwickeln. Wie bei uns Menschen sind die Symptome zu Beginn meist unauffällig und werden im Laufe der Erkrankung immer stärker. Im Endstadium der Erkrankung können die Tiere sich kaum noch orientieren, fressen und bewegen.

Unabhängig von der Katzenrasse und des Alters kann jede Katze an Alzheimer erkranken. Es heißt nicht, dass jede Katze irgendwann eine vollständige Demenz bekommt. Doch bei den meisten Katzen können im Alter Symptome einer Demenz beobachtet werden.

Ab wann können Katzen Alzheimer bekommen?

Prinzipiell kann eine Katze jeden Alters an einer Demenz erkranken. Je älter eine Katze wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Demenz auftritt. Studien zeigen, dass die meisten Katzen ab 15 Jahren erste Anzeichen einer Demenz zeigen.

Nicht jede Katze bekommt im Alter Alzheimer. Dennoch muss man im Alter damit rechnen und deshalb seine Katze und ihr Verhalten immer gut im Auge behalten.

Denn je eher man die Symptome einer Demenz bei Katzen erkennt, desto eher kann mit Training dagegen steuern, sodass das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt wird.

Wodurch entsteht Alzheimer?

Bei Alzheimer und der Demenz handelt es sich im Grunde um die selben Dingen. Während Demenz der Überbegriff der neurodegenerativen Erkrankung ist, ist Alzheimer eine Unterform der Demenz.

Alzheimer entsteht durch die Ablagerung von Eiweißen in und um die Nervenzellen herum. Diese Ablagerungen sorgen dafür, dass die Gehirnzellen nicht mehr optimal mit Nährstoffen versorgt werden können und mit der Zeit absterben.

Je weniger eine Gehirnzelle benutzt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von Ablagerungen und desto eher können diese Gehirnzellen absterben. Laut heutigem Wissensstand können abgestorbene Gehirnzellen sich nicht wieder regenerieren, weshalb es sich bei der Demenz um eine immer weiterfortschreitende Krankheit handelt.

Katze hat Alzheimer – Anzeichen

Alzheimer kann unterschiedliche Symptome mit sich bringen, welche nicht alle auf einmal auftreten müssen. Auch die Stärke der Symptome ist zu Beginn meist abgeschwächt, sodass es im Frühstadium vielen Haltern noch nicht auffällt.

Wichtig zu beachten ist, dass eine Demenz sich bei jedem Tier etwas anders zeigen kann. Je besser du deine Katze kennst, desto leichter fällt es dir auch Verhaltensveränderungen wahrzunehmen.

Beobachtest du eines der folgenden Symptome bei deiner Katze, lasse sie von einem Tierarzt untersuchen.

Je früher Alzheimer festgestellt wird, desto früher kann man dagegen steuern und versuchen, mit Hilfe von gesunder Ernährung und Training den Krankheitsverlauf zu verlangsamen.

Orientierungslosigkeit bei Katzen mit Alzheimer

Ein sehr auffälliges Anzeichen für Katzen mit Alzheimer ist die beginnende Orientierungslosigkeit. Es kommt nicht selten vor, dass Katzen mit Alzheimer plötzlich vor einer Wand stehen und miauen, weil sie nicht wissen, wie sie wieder von dieser Wand wegkommen.

Auch kommt es mit Fortschreiten der Erkrankung dazu, dass die Tiere immer mehr Schwierigkeiten damit haben, ihre Futterstelle oder Katzentoilette zu finden.

Als Halter solltest du deshalb alles: Schlafplatz, Futterstelle und Katzentoilette so leicht und so barrierefrei wie nur möglich platzieren. Je zugänglicher diese Dinge für eine demente Katze sind, desto mehr Sicherheit bekommt sie.

Haben Katzen ein Sättigungsgefühl?

Manche Katzen essen so viel, dass man meint, sie hätten gar kein Sättigungsgefühl? Ob das stimmt?

Demente Katzen werden unsauber

Die meisten dementen Katzen werden im Laufe der Erkrankung unsauber. Das bedeutet, dass sie nicht mehr in ihrem Katzenklo ihr Geschäft verrichten, sondern dort wo sie sich gerade befinden, auch auf dem Teppich, dem Bett etc.

Der Grund hierfür liegt meist in der oben angesprochenen Orientierungslosigkeit. Dementen Katzen fällt es immer schwerer sich in ihrem Zuhause zurecht zu finden. Den Gang zur Toilette zu finden, ist für viele irgendwann kaum noch möglich, weshalb sie sich irgendwann einfach an irgendeinem Ort befreien.

Dieses Verhalten ist nicht nur für dich als Halter blöd, sondern vor allem sehr beängstigend für die Katze selber. Auch Katzen spüren, dass etwas nicht stimmt, weshalb viele ängstlich werden und jetzt noch mehr auf dich als Bezugsperson und Fels in der Brandung angewiesen sind.

Katze hat Unsicherheiten beim Springen o.Ä.

Katzen sind für ihre grazilen und eleganten Bewegungen bekannt. Springt eine Katze von A nach B, dann ist sie in ihrem Sprung sicher und kommt auch dort an, wo sie ankommen möchte.

Funktioniert das auf einmal nicht mehr und beobachtest du, dass deine Katze immer häufiger daneben springt, solltest du sie von einem Tierarzt untersuchen lassen.

Es kann eine degenerative Erkrankung wie Alzheimer dahinterstecken, aber auch Erkrankungen im Ohr, welche auf das Gleichgewichtsorgan einwirken, können Grund für diese Unsicherheiten sein.

Egal was es ist, je eher man es erkennt, desto schneller und eher kann man auch etwas dagegen tun.

Katze miaut mehr

Die meisten Katzen die an Alzheimer erkranken, zeigen irgendwann ein vermehrtes Miauen. Manchmal passiert es nachts aus dem Nichts. Die kleinen Stubentiger wissen plötzlich nicht wo sie sind und schreien nach Hilfe.

Auch tagsüber kann ein vermehrtes Miauen auftreten. Häufig ist es einfach ein Zeichen von Unsicherheit, Ängstlichkeit und Hilfe. Katzen spüren selber auch, dass etwas nicht stimmt und werden folglich unsicher.

Durch das Miauen rufen sie nach dir und hoffen auf eine mentale und körperliche Hilfe. Achte dabei darauf, dass du Ruhe ausstrahlst. Das Letzte was demente Katzen brauchen, sind unruhige und besorgte Menschen. Katzen sind sehr sensibel und spüren, wie sich ihre Halter fühlen.

Hat ein Halter Angst um die Katze, auch wenn diese Angst absolut berechtigt und verständlich ist, verunsichert das die Katze noch mehr und sie bekommt noch mehr Angst.

Katze hört nicht mehr auf Namen/Kommandos

So gut wie jede Katze kann auf ihren Namen hören. Viele Katzen haben im Laufe des Lebens auch den ein oder anderen Trick erlernt.

Bemerkst du, dass deine Katze die erlernten Kommandos nicht mehr durchführen kann, Probleme hat sich neue Dinge zu merken oder gar nicht mehr auf ihren Namen reagiert, dann können auch das schon Zeichen einer Demenzerkrankung sein.

Katze schläft nachts durch

Wer Katzen hat weiß, dass der Schlafrhythmus einer Katze nicht mit dem Schlafrhythmus von uns Menschen übereinstimmt. Während wir gerne die Nacht durchschlafen, werden Katzen nachts aktiv, spielen und sind einfach gerne etwas lauter.

Bei dementen Katzen ändert sich dieses Verhalten und passt sich mehr unserem Rhythmus an. Anstatt nachts zu spielen oder wach zu sein, schlafen sie durch und sind dafür tagsüber wach.

Dieses veränderte Schlafverhalten kann ein Anzeichen dafür sein, dass eine Demenz dabei ist sich zu entwickeln.

Veränderter Charakter bei dementen Katzen

Katzen, die an Alzheimer erkrankt sind merken, dass etwas mit ihnen nicht stimmt. Sprünge, die sonst immer funktioniert haben funktionieren auf einmal nicht mehr. Der Gang zur Toilette, der sonst mühelos bewältigt wurde, wird plötzlich zu einer großen Herausforderung.

Alles das nimmt eine Katze wahr, was bei vielen Katzen zu einem ängstlichen Verhalten führen kann. Hattest du vorher eine selbstbewusste Katze, kann es passieren, dass deine Mieze auf einmal viel miaut, anhänglich ist und deine Nähe sucht.

Auch aggressivere Verhaltensweisen können plötzlich als Resultat der Unsicherheit gezeigt werden. Versuche dich mit dem Verhalten deiner Katze zu arrangieren und Stress und ähnliche Dinge unbedingt zu vermeiden.

Kann man Alzheimer bei Katzen vorsorgen?

Alzheimer entsteht durch Ablagerungen, sogenannten Plaques, am und um die Gehirnzellen herum. Je weniger Gehirnzellen benutzt werden, desto leichter können sich diese Plaques bilden. Eine verminderte Versorgung mit Nährstoffen führt letztendlich dazu, dass die Gehirnzellen absterben.

Wir müssen als Halter also versuchen unsere Katze dabei zu unterstützen, dass diese Ablagerungen nicht stattfinden oder aber, dass wir die Entstehung dieser Plaques in die Länge ziehen können.

Gesundes Futter

Gesundes Futter ist der Grundbaustein für Gesundheit. Das gilt für uns Menschen, wie auch für unsere Haustiere. Leider sieht man, dass sich auch in Katzenfutter viele Dinge befinden, die dort absolut nichts zu suchen haben.

Zum Beispiel findet man immer wieder Leckerlis und Katzenfutter, in denen sich Zucker befindet. Zucker gehört nicht zu den natürlichen Nahrungsmitteln und kann auch bei Katzen ein suchtähnliches Verhalten erzeugen.

Übergewicht und wenig Bewegung können einen langsameren Stoffwechsel nach sich ziehen was wiederum die Entstehung von Ablagerungen begünstigen kann.

Achte deshalb darauf, dass deine Katze gutes, gesundes Katzenfutter bekommt und ausreichend Bewegung erfährt.

Kognitives Training

Viele holen sich Katzen, weil Katzen in der Regel weniger Arbeit bedeuten als Hunde. Leider denken manche Menschen auch, dass das bedeutet, dass sie sich kaum mit ihrer Katze beschäftigen müssen.

Einige Katzenhalter geben ihrer Katze tägliche Streicheleinheiten, spielen ab und zu mit ihr, aber wirklich kognitiv beschäftigt werden die wenigsten Katzen.

Gerade die kognitive Ausleistung hilft Katzen dabei, nicht benutzte Gehirnzellen wieder zu aktivieren. Je mehr Aktivität die Gehirnzellen aufweisen, desto besser werden sie mit Nährstoffen versorgt und desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass die Gehirnzellen absterben.

Kognitives Training erreichst du zum Beispiel dadurch, dass du deiner Katze Tricks beibringst. Sehr gut eignen sich hierfür sog. Clicker. Mit Hilfe des Clickers bringst du deiner Katze zuerst bei, dass das Klickgeräusch etwas Positives ist.

Anschließend kannst du ihr beibringen, dass sie immer einen Stab berühren muss. Tut sie das, wird geklickert und sie bekommt ein Leckerli (z.B. in Form einer Vitaminpaste). Als Steigerung kannst du ihr beibringen über einen Holzbalken zu laufen oder ihr ähnliche Tricks beibringen.

Im Prinzip sind dir bei dem Training keine Grenzen gesetzt. Voraussetzung ist nur, dass deine Katze und du Spaß daran habt und die Katze auch nicht überfordert wird. Lieber das Training langsam beginnen und mit der Zeit kann das Pensum dann Schritt für Schritt gesteigert werden.

Wie lange können Katzen mit Alzheimer leben?

Wie lange eine Katze mit Alzheimer leben kann, hängt viel von ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab, wie gesund die Katze ernährt und wie viel sie zusätzlich kognitiv beschäftigt wird. Für solche Katzen ist es möglich trotz Demenz viele Jahre zu leben.

Das durchschnittliche Lebensalter einer Katze liegt bei ca. 20 Jahren. Wenn man bedenkt, dass viele Katzen ab dem 15. Lebensjahr erste Zeichen einer Demenz zeigen, kann man davon ausgehen, dass viele Katzen es trotz Alzheimer schaffen an die 20 Jahre alt zu werden.

Vor allem das kognitive Training hat einen großen Einfluss darauf, wie schnell die Krankheit voranschreitet. Je mehr der Verlauf verlangsamt werden kann, desto länger kann eine Katze logischerweise mit dieser Erkrankung leben.

Gibt es Medikamente gegen Demenz?

Leider gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Medikamente gegen Demenz bei Menschen oder Katzen. Sind Katzen depressiv, können Anti-Depressiva verschrieben werden, damit sie wieder etwas ihrer Lebenslust zurückbekommen.

Hat eine Katze Demenz, würden wir versuchen, sie so gesund wie möglich zu ernähren. Je besser eine Katze mit Vitaminen und Nährstoffen versorgt wird, desto besser kann der ganze Körper arbeiten.

Auch wenn es keine konkreten Studien dazu gibt, so sind wir dennoch der Meinung, dass eine gesunde Ernährung den Körper in eine bessere Situation bringt, mit Krankheiten und auch mit den Folgen einer Demenz zurecht zukommen.

Tägliches kognitives Training hilft dabei, dass die noch vorhandenen Gehirnzellen benutzt, besser durchblutet werden und der Alterungsprozess nicht ganz so schnell vonstatten geht.

Demente Katze einschläfern?

Ein Thema, mit dem wir Tierhalter uns sehr ungern beschäftigen ist der Tod. Gerade der bewusst herbeigeführte Tod ist für viele Halter einfach eine schreckliche Vorstellung. Dennoch müssen wir, gerade bei dem Thema des Alzheimers, auch auf das Einschläfern eingehen.

Woran erkennt man den Zeitpunkt, dass man seine Katze einschläfern lassen sollte? Für uns Menschen ist es schwer in eine Katze hineinzuschauen und entscheiden zu können, ab wann sie sich quält. Deshalb können wir keine Pauschalantwort geben.

Solltest du eine immer weitere Verschlechterung des Allgemeinzustandes bei deiner Katze feststellen. Frisst sie nur noch wenig, bewegt sich kaum und scheint an sich kaum noch Spaß und Freude am Leben zu haben, dann solltest du dich mit dem Einschläfern auseinandersetzen.

Wir Halter wollen unsere Tiere so lange wie möglich bei uns halten, dennoch müssen wir das Wohl unserer Tierchen an erster Stelle stellen. Wie viel Sinn macht es, eine Katze bei sich zu behalten, die kaum noch etwas vom Leben mitbekommt?

Am sichersten kann man gehen, wenn man sich die Meinung seines Tierarztes einholt. Scheint deine Katze noch einigermaßen fit zu sein, genießt tägliche Streicheleinheiten mit dir und frisst noch gut, dann sehen die Chancen gut aus, dass die Trennung noch etwas dauert.

Fazit: Auch Katzen können an Alzheimer erkranken

Auch Katzen können an Alzheimer erkranken und mit der Zeit immer mehr ihres normalen Ichs verlieren. Die Symptome ähneln dabei sehr denen, die auch wir Menschen zeigen. Dazu gehören vor allem die steigende Orientierungslosigkeit und das vermehrte Urinieren und Koten innerhalb der Wohnung.

Hat eine Katze Demenz, kann sie sich zu einer ängstlichen Katze entwickeln und braucht deshalb besonders viel Stabilität. Routinen sollten beibehalten werden und Veränderungen in der Wohnung nicht mehr als absolut notwendig durchgeführt werden.

Auch jegliche Form von Stress, wie z.B. lautes Kindergeschrei, laute Musik etc. sollten unbedingt vermieden werden, damit die Katze sich nicht noch mehr zurückzieht und noch ängstlicher wird.