Können Katzen die Pfoten einschlafen?

Liegen wir lange auf einer Seite und stehen dann auf, passiert es häufig, dass unsere Arme oder Beine einschlafen. Kaum ist der Druck von unseren Extremitäten entfernt, fängt es auch schon an zu kribbeln, es piekst und es dauert mehrere Minuten, bis unser Arm oder Bein wieder normal einsatzfähig ist.

Manchmal bemerkt man bei auch bei seiner Katze, dass sie geschlafen hat, aufsteht und plötzlich anfängt zu humpeln. Also habe ich mir die Frage gestellt, ob auch Katzen die Pfoten einschlafen können?

Katzen besitzen eine bessere Gefäßversorgung in ihren Pfoten, weshalb es nicht möglich zu sein scheint, dass einer gesunden Katze die Pfoten einschlafen. Hat eine Katze eine Nervenerkrankung, können allerdings auch ihr die Pfoten einschlafen.

Welche Krankheiten dazu führen können, dass auch einer Katze die Pfoten einschlafen, erfährst du weiter unten.

Was passiert wenn die Gliedmaßen einschlafen?

Liegen wir zulange auf einer Seite, dann kann es passieren, dass uns unser Arm einschläft. Das passiert vor allem dann, wenn wir ungünstig liegen und durch unseren Druck die Gefäß-wie auch die nervale Versorgung abgedrückt wird.

Wird ein Nerv gedrückt und komprimiert, kann er die zuständige Muskulatur nicht mehr versorgen und der z.B. Arm schläft ein. Das Gehirn sendet kribbelnde und pieksende Signale, damit wir den Druck von dem jeweiligen Nerven nehmen.

Am wichtigsten ist hier die nervale Versorgung, denn durch unseren Druck wird der Nerv komprimiert, also zusammengendrückt, weshalb der Arm von uns nicht mehr bewusst angesteuert und gespürt werden kann.

Das Gehirn merkt natürlich, dass auf den Nerven gedrückt wird und versucht diesen Druck zu minimieren, in dem wir die typischen Sensationen wie ein Kribbeln und Pieksen im Arm verspüren.

Das verspüren wir allerdings erst wieder, sobald wir den Druck von unseren Nerven genommen haben, denn erst jetzt sind wir wieder in der Lage, Stück für Stück unseren Arm zu spüren. Der Mechanismus von eingeschlafenen Füßen oder Pfoten ist bei Menschen und Tieren von der Theorie her gleich.

Katzen besitzen eine bessere Gefäßversorgung

Schaut man sich den Körperbau einer Katze an und vergleicht diesen mit unserem, dann fällt eine Sache schnell auf: Katzen laufen auf allen Vieren, während wir Menschen auf zwei Beinen laufen.

Die Gewichtsverteilung ist bei Katzen also von Grundauf schon anders als bei uns. Das heißt, die Extremitäten einer Katze sind es von Natur aus gewohnt, dass mehr Druck auf ihnen lastet. Denn Katzen machen alles mit ihren Pfoten, sei es rennen, jagen oder auch das Schlafen, bei dem alle Pfoten eingeklappt werden.

Eben weil eine Katze alles mit ihren vier Pfoten macht, muss eine gute Durchblutung und nervale Versorgung der Beine und Pfoten gewährleistet sein. Aus diesem Grund erscheint es sehr unwahrscheinlich, dass einer Katze die Beine einschlafen.

Katzen müssen immer laufbereit sein

Schauen wir uns die Natur einer Katze an, dann wird einem bewusst, wie wichtig ein schnelles Handeln ist. Lebt eine Katze draußen und wird angegriffen, muss sie sofort in der Lage sein flüchten zu können.

Bei einer Katze, die gerade schläft und deren Bein eingeschlafen ist, wäre das nicht möglich und könnte im schlimmsten Falle ihr Todesurteil bedeuten. Auch aus diesem Grund empfinden wir es als sehr unwahrscheinlich, dass die Natur so etwas bei einer gesunden Katze einrichten würde.

Warum schlecken Katzen Metall ab?

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Diabetes – eingeschlafene Pfoten

Beim Diabetes ist der Körper nicht mehr ausreichend in der Lage, den im Blut enthaltenen Zucker in die Zellen zu befördern. Stattdessen verbleibt der Zucker im Blut, was über längeren Zeitraum negative Folgen nach sich zieht.

Ein hoher Blutzucker führt dazu, dass die kleinen Nerven in den Extremitäten, also bei Katzen die Pfoten, geschädigt werden. Mit der Zeit fällt es den Katzen immer schwerer, ihre Poften zu spüren.

Ganz zu Beginn kann es dann dazu kommen, dass diesen Katzen auch die Pfoten einschlafen. Ein zusätzlicher Druck, z.B. durch das Schlafen, auf die bereits angeschlagenen Nerven kann dazu führen, dass diese Katzen ein Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Pfoten bekommen. Das legt sich aber nach kurzer Zeit wieder.

Je weiter die Erkrankung voranschreitet, desto mehr werden diese Nerven zerstört, bis die ganze Pfote taub ist.

Katze humpelt nach Aufstehen

Manchmal sieht man, dass eine Katze aufsteht und zu humpeln scheint. Das ist auch der Grund, warum man als Katzenhalter sich die Frage stellt, ob vielleicht auch bei Katzen die Gliedmaßen einschlafen können.

Ist eine Katze kern gesund, ist es sehr unwahrscheinlich, dass ihr die Pfoten einschlafen. Das Humpeln wird in den meisten Fällen durch andere Gründe ausgelöst. Zu den können z.B. gehören:

  • Gegenstand im Ballen: Gerade bei Freigängern kann es häufiger mal passieren, dass sich ein Stein, Splitter o.Ä. in den Ballen drückt. Je nach Tiefe fangen Katzen nicht sofort an zu humpeln. Manchmal tun sie das erst, wenn eine Entzündung schon vorhanden ist. Weshalb es passieren kann, dass eine Katze erst nach dem Schlafen zu humpeln scheint.
  • Bienenstich: Auch Bienen-oder Wespenstiche sind bei Freigängern keine Seltenheit. In diesem Fall humpeln die Katzen allerdings schon sehr früh nach dem Stich.
  • Falsch aufgesprungen: Katzen sind elegante Springer, doch auch bei ihnen kann es passieren, dass sie mit ihren Pfoten falsch aufkommen. Zerrungen oder auch leichte Überbeanspruchungen können die Folge sein. Als Halter sieht man deshalb manchmal, dass eine Katze humpelt. In diesen Fällen dauert das Humpeln länger an, auch mehrere Tage sind möglich, weshalb vorsichtshalber ein Tierarzt draufschauen sollte.

Kontrolliere die Pfoten

Humpelt eine Katze, solltest du auf jeden Fall immer ihre Beine und Pfoten kontrollieren. Schaue nach, ob du irgendwelche Gegenstände in ihrem Ballen siehst. Solltest du einen Stachel oder Ähnliches entdecken, dann ziehe ihn heraus und desinfiziere die Wunde.

Bemerkst du nichts Auffälliges im Bereich der Pfote, deine Katze macht aber allgemein einen fiten Eindruck, dann kannst du erst einmal abwarten.

Sollte sich das Humpeln am nächsten Tag noch nicht gebessert haben oder solltest du noch am selben Tag eine Verschlechterung im Verhalten deiner Katze beobachten (wirkt apathisch, frisst nicht mehr etc.), dann solltest du definitiv einen Tierarzt aufsuchen.

Fazit: Es gibt keine sichere Aussage

Bislang scheint es keine Studien darüber zu geben, weshalb wir keine 100%ige und wissenschaftliche Aussage zu diesem Thema finden konnten. Aufgrund der Anatomie und der Beobachtungen vieler Katzenhalter scheint es allerdings so zu sein, dass Katzen die Pfoten nicht einschlafen können.

Anders kann es bei Katzen mit nervalen Schädigungen oder Erkrankungen aussehen. Vor allem Diabetes greift im Laufe der Zeit die kleinen Nerven in der Peripherie (dem Ende eines Beines oder Armes) an und sorgt dafür, dass die Nerven irgendwann absterben.

In diesem Fall wird die Ansteuerung der Beine immer schwieriger, sodass Katzen mit Diabetes irgendwann nicht mehr nur auf den hinteren Pfoten laufen, sondern meist auch noch auf dem ganzen Unterschenkel.