Können Ratten im Dunkeln sehen? Sind sie nachtaktiv?

Als Neu-Rattenbesitzer ist man vor allem an dem Schlafrhythmus seines neuen Haustieres interessiert. Nur wenige von uns möchten die Nacht durchmachen und sich dem Rhythmus ihres Haustieres anpassen.

Wie sieht es bei unseren Ratten aus. Können diese überhaupt im Dunkeln sehen und sind sie eher in der Nacht oder tagsüber aktiv?

Ratten sehen am besten in der Dämmerung und im frühen Morgengrauen. Da Ratten kein gutes Sehvermögen haben, können sie nachts nicht gut sehen. Diese Tatsache hält sie allerdings nicht davon ab vor allem nachts aktiv zu sein.

Trotz ihres schlechten Sehvermögens gehören Ratten zu den nachtaktiven Säugetieren und können sich auch ohne gutes Sehvermögen problemlos in der Dunkelheit orientieren.

Wie gut können Ratten sehen?

Ratten besitzen keine gute Sehkraft. Durch ihre Kurzsichtigkeit können Ratten nur nahe Objekte gut erkennen. Weit weg liegende Gegenstände werden nur verschwommen wahrgenommen. Auch Farben können kaum unterschieden werden. Ihre Welt sehen Ratten vorwiegend in unterschiedlichen Graunuancen.

Anders als die meisten Menschen, haben Ratten kein sehr gutes Sehvermögen. Durch das Fehlen der Rotrezeptoren in ihren Augen, können sie nur Blau- und Grüntöne wahrnehmen. Das Meiste ihres Umfeldes sehen sie in unterschiedlichen Grauabstufungen.

Was ihre Sicht zusätzlich noch verschlechtert ist ihre Kurzsichtigkeit. Ratten können nur Gegenstände mit dem Augen deutlich erkennen, welche sich fast direkt vor ihren Augen befinden. Je weiter weg sich der Gegenstand von ihren Augen befindet, desto unscharfer nehmen die Ratten es wahr.

Können Ratten schwimmen?

Können Ratten eigentlich schwimmen und sollte man sie baden? All’ das beantworten wir dir in unserem neuen Beitrag.

Können Ratten im Dunkeln sehen?

Durch ihre geringe Sehkraft können Ratten im Dunkeln nicht gut sein. Anders als Katzen, besitzen sie keine besondere Haut auf den Augen, welche in der Lage ist Licht zu reflektieren.

Dadurch, dass sie ihre Welt fast nur in unterschiedlichen Grautönen und meist sehr unscharf wahrnehmen, wird das Sehen im Dunkeln zusätzlich noch erschwert.

Allerdings sind Ratten in der Lage, sehr feine Unterschiede zwischen hell-und dunkel wahrzunehmen, da sie viel mehr Stäbchen in ihren Augen besitzen, welche für das Wahrnehmen von Hellig-und Dunkelkeit verantwortlich sind.

Das Wahrnehmen von feinen Veränderungen im Lichtverhältnis hilft ihnen dabei, sich trotzdem sehr gut im Dunkeln zurecht zu finden und zwar so gut, dass sie zu den nachtaktiven Tieren gehören, welche gerne in dunklen Kanalisationen, Höhlen etc. anzufinden sind.

Es gibt noch weitere Fähigkeiten, die ihnen dabei helfen sich mühelos im Dunkeln zurecht zu finden:

Ratten haben einen gut ausgeprägten Geruchssinn

Der Geruchssinn von Ratten ist sehr gut ausgebildet. Während wir Menschen nur ungefähr 400 Geruchsrezeptor-Typen in unserer Nase besitzen, kommen Ratten auf um die 1000 unterschiedliche Geruchsrezeptoren.

Diese Rezeptoren helfen dabei, selbst feinste Geruchsnuancen wahrzunehmen. Mit diesem sehr guten Geruchssinn sind sie in der Lage, sich auch in fremden Umgebungen zurecht zu finden. Befinden sich bereits Ratten in einem Revier, können sie das ganz einfach durch ihren sehr guten Geruchssinn erkennen.

Die Rattennase ist so fein, dass sie selbst Tuberkulosebakterien herausriechen können.

Auch Nahrungen können kilometerweit errochen werden, weshalb es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie in der freien Natur etwas zum Essen finden.

Ratten haben ein sehr gutes Gehör

Auch das Gehör von Ratten ist wesentlich besser ausgebildet, als das von uns Menschen. So sind Ratten in der Lage selbst Ultraschalltöne wahrzunehmen.

Dieses gute Hörvermögen dient nicht nur bei der Orientierung in ihrem Umfeld, sondern auch für die Kommunikation untereinander. Der Großteil der Kommunikation der Ratten untereinander bleibt uns Menschen verborgen, denn die benutzten Töne sind für unsere Ohren zu hoch, weshalb wir sie einfach nicht hören können.

Die Schnurrhaare helfen bei der Orientierung

Wie viele Säugetiere, besitzen auch Ratten Schnurrhaare. Diese Schurrhaare helfen die Umgebung direkt vor ihnen wahrnehmen und einschätzen zu können. Mit ihren Schnurrhaaren können sie zudem sehr gut die Größe von Gegenständen einschätzen.

Ratten sind sehr flexibel und passen fast durch jede Lücke durch. Die Schnurrhaare helfen ihnen dabei entscheiden zu können, ob sie es schaffen sich durch eine Lücke hindurch zu quetschen oder nicht.

Sind Ratten nur nachts aktiv?

Wer mit dem Gedanken spielt vielleicht bald stolzer Besitzer von Ratten zu sein, stellt sich natürlich auch die Frage, wann die kleinen Nager denn eigentlich aktiv sind. Nur sehr wenige Menschen sind bereit ihre Nächte zu opfern nur um Haustiere zu haben (wobei viele Katzenhalter jetzt wahrscheinlich etwas anderes sagen würden).

Wildlebende Ratten und Hausratten sind vornehmend nachtaktiv. Ihre aktivste Zeit haben sie am frühen Abend um am frühen Morgen, meist bleiben sie die ganze Nacht über wach und schlafen tagsüber viel. Viele Farbratten passen sich immer mehr dem Rhythmus ihrer Halter an und sind tagsüber aktiv.

Prinzipiell sind alle Ratten von ihrem Wachrhythmus gleich. Sie bevorzugen es die Nacht unsicher zu machen und die meisten Stunden am Tag mit schlafen zu verbringen. Obwohl Ratten nicht gut sehen können, können sie sich durch ihre gut ausgebildeten anderen Sinnen auch im Dunkeln sehr gut zurecht finden.

Da Ratten Beutetiere sind und nur wenige Jäger nachts auf Beutejagd sind, ist es nachts für Ratten am sichersten.

Diesen Instinkt besitzen auch unsere Hausratten, die Farbratten. Dennoch sind Ratten sehr soziale Tiere, die es lieben mit ihren Haltern etwas zu unternehmen. Deshalb passen sich viele Ratten mit der Zeit ihren Haltern an und verbringen viele Stunden tagsüber damit zu spielen und werden nachts immer ruhiger.

Können Ratten Farben sehen?

Wie nehmen Ratten eigentlich ihre Umwelt wahr? Sind sie in der Lage Farben zu sehen? Erfahre die ausführliche Antwort in unserem Beitrag.

Sind Ratten in der Nacht laut?

Da Ratten nachtaktive Tiere sind, kann es sein, dass sie vor allem nachts Radau machen. Besteht eine gute Bindung zwischen Ratten und Halter, passen die Ratten sich dem Rhythmus ihrer Halter an und sind vor allem tagsüber am aktivsten und lautesten.

Egal ob wildlebende Ratte oder Farbratte, alle haben eins gemeinsam: Sie sind nachtaktiv. Für uns Halter ist das nicht immer von Vorteil. Denn der Instinkt nachts wach zu sein ist auch bei unseren Farbratten vorhanden, was dazu führt, dass sie gerne die Nacht zum Tag machen, spielen und sonstigen lauten Aktivitäten nachgehen.

Je nach dem wie aktiv deine Ratten sind und wie energiegeladen sich untereinander spielen, desto lauter wird es auch. Befinden sich zusätzlich noch Spielzeuge im Käfig, welche laut sind, wenn die Ratten mit ihnen spielen oder sie umfallen, dann wird es nachts natürlich umso lauter.

Spielen die Ratten nachts nur moderat und steht der Rattenkäfig in einem anderen Zimmer, dann bekommt man nachts meist nicht so viel davon mit. So war es zumindest bei mir.

Mir ist damals aufgefallen, dass jüngere Ratten nachts aktiver sind als ältere Ratten. Gerade, als meine Ratten noch Babys waren, haben sie es geliebt nachts zu spielen und man hat immer ein Rascheln im Gehege gehört.

Meine Ratten sind nachts laut – Was tun?

Vielleicht sind deine Ratten nachts sehr laut und es fällt dir immer schwerer zu schlafen. In diesem Fall kannst du versuchen, dass du deine Ratten tagsüber mehr beschäftigst.

Wie aktiv eine Ratte nachts ist, ist auch immer davon abhängig wie viel sie tagsüber ausgelastet wurde. Ratten verbringen nicht den ganzen Tag damit zu schlafen. In ihren wachen Phasen kann man deshalb viel mit ihnen spielen und auch Intelligenzspiele werden von den kleinen Nagern immer sehr gerne angenommen.

Werden Ratten tagsüber ausgelastet und viel beschäftigt, dann steigen die Chancen, dass sie nachts nicht so viel Radau machen. Gleichzeitig lernen sie, dass sie vor allem tagsüber mit ihren Besitzern spielen, weshalb sie sich allein deshalb schon immer mehr dem Rhythmus ihrer Menschen anpassen.

Man darf nie vergessen, dass Ratten sehr intelligente Tiere sind. Es geht deshalb nicht nur darum, dass sie körperlich über das Spielen ausgelastet werden, sondern auch mental sollten sie trainiert werden.

Fazit: Ratten sehen schlecht im Dunkeln

Ratten sind zwar sehr intelligente Tiere, besitzen aber kein gutes Sehvermögen. Dennoch sind sie nachtaktive Tiere und können sich trotz ihres geringen Sehvermögens im Dunkeln problemlos orientieren.

Vor allen Dingen ihr gutes Gehör und ihr guter Geruchssinn helfen ihnen dabei, sich in ihrer Umgebung trotz totaler Dunkelheit orientieren zu können.

Durch ihre Nachtaktivität kann es passieren, dass sie nachts viel Lärm machen und man als Halter nicht gut in den Schlaf findet. In diesem Fall sollte man seine Ratten tagsüber mehr beschäftigen.

Die verstärkte Bindung und das vermehrte Auslasten helfen dabei, dass die kleinen Nager nachts vermehrt die Ruhe suchen und meist nicht ganz so laut sind.


Quellen:

https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/ratten-koennen-tuberkulose-riechen/