Vergleicht man das Alter unserer Haustiere, dann fällt schnell auf, dass Katzen mit am ältesten werden. Während die meisten Hunde im Durchschnitt und abhängig von ihrer Größe um die 12 Jahre alt werden, ist es bei Katzen keine Seltenheit, dass sie 20 Jahre und älter werden.
Doch woran liegt es? Warum werden Katzen so viel älter als Hunde? Katzen scheinen älter zu werden als Hunde, da sie mehr Verteidigungs-& Fluchtmöglichkeiten besitzen, wahrscheinlich über die Jahre ein besseres Immunsystem entwickeln konnten und nicht so stark überzüchtet sind wie Hunde.
Es gibt unterschiedliche Annahmen, warum Katzen älter werden als Hunde, auf die wir jetzt detailliert eingehen werden.
Katzen sind nicht so überzüchtet
Im Gegensatz zu Hunden, werden Katzen seit viel kürzerer Zeit gezüchtet. Wahrscheinlich deshalb, weil Hunde schon seit jeher Aufgaben für Menschen übernommen haben und es deshalb im Interesse der Menschen lag, verschiedene Rassen für verschiedene Aufgaben zu kreieren.
Aus diesem Grund gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Hunden, die sich nicht nur in der Fellfarbe, sondern vor allem in der Größe und dem kompletten Körperbau unterscheiden.
Schaut man sich hingegen Katzen hat, sieht man zwar auch hier Unterschiede. So haben einige Katzen, wie die Perser, eine etwas kleinere Nase, die Fellfarben können sich sehr unterscheiden, aber im Großen und Ganzen ähneln sich die meisten Katzenrassen sehr.
Verglichen mit dem unzähligen Hunderassen, sehen sich die meisten Katzen immer noch sehr ähnlich.
Durch die wenige Zucht können auch weniger Rassekrankheiten entstehen, die ebenfalls einen sehr hohen Einfluss darauf haben, wie alt Katzen werden können.
Katzen haben mehr Verteidigungsmöglichkeiten
Katzen haben gegenüber Hunden in der Verteidigung mehrere Vorteile. Während Hunde nur beißen und wegrennen können, können Katzen beißen und mit ihren Krallen den Angreifer stark verletzen. Eine zusätzliche Verteidigungsmöglichkeit, die das Überleben sichert.
Gleichzeitig sind Katzen sehr wendig und schnell. Es ist ihnen möglich, sich selbst durch die engsten Lücken zu schieben, was in einer Flucht immer von Vorteil ist. Durch den wendigen Körper und die muskulären Hinterbeine, sind Katzen gleichzeitig dazu in der Lage, hoch und weit zu springen und dem Angreifer zu entkommen.
Auch das Klettern ist eine der Verteidigungsstrategien, die Hunde nicht aus ihrem Ärmel holen können. Kommt ein Feind einer Katze zu nahe oder sieht die Katze keine Chance, kann sie sich sehr schnell über das Klettern auf Bäume, Mauern etc. in Sicherheit bringen.
Katzen haben weniger Feinde
Es ist logisch, je weniger Feinde man hat, desto länger kann man auch leben. Hat man weniger Feinde, sind nicht nur weniger Angriffe zu befürchten, sondern man investiert weniger Zeit in die Verteidigung.
Die Katzenvorfahren schienen damals weniger Feinde zu haben, als die Vorfahren der Hunde. Der Katzenkörper der Katzenvorfahren hatte also mehr Zeit, sich auf andere Dinge zu konzentrieren, wie z.B. die Ausbildung eines guten Immunsystems.
Katzen sind keine Rudeltiere
Katzen sind von Natur aus Einzelgänger und leben nur selten in Rudeln. Diese Eigenschaft haben fast alle Katzen gemein, egal ob wir von unseren Hauskatzen reden oder von den wilden Großkatzen in der freien Natur. Die einzige Ausnahme ist der Löwe, der immer in Rudeln anzufinden ist.
Das Leben als Einzelgänger hat seine Vorteile und kann sich positiv auf die Gesundheit und somit die Lebenserwartung auswirken. Wird ein Tier aus einem Rudel krank, breitet sich diese Infektion meist schnell innerhalb des Rudels aus, was einige Tode mit sich bringt.
Die Chance an einer Erkrankung zu sterben ist bei Rudeltieren deshalb höher, als bei Einzelgängern. Dies könnte ein weiterer Grund dafür sein, warum die Katzenvorfahren vor hunderten von Jahren mehr Zeit hatten, ein widerstandsfähiges Immunsystem zu bilden.
Vielleicht bessere Gene ?
Eine Katze zu sein hat viele Vorteile und geht meist mit einem längerem Leben einher. Fragt man Wissenschaftler wird schnell klar, dass das Altern noch lange davon entfernt ist, von uns Menschen entschlüsselt zu werden.
Bekannt ist, dass vor allem die Telomere der Chromosome (Endkappen der Chromosomen, die eine DNA umgeben) eine große Rolle dabei spielen, wie schnell jemand altert. Je schneller diese Telomere abgebaut werden, desto schneller altert man auch.
Vielleicht besitzen Katzen etwas in ihren Genen, was dazu führt, dass die Telomere nicht so schnell abgebaut werden und sie deshalb nicht so schnell altern, wie z.B. Hunde.
Dieser Punkt könnte dadurch bestärkt werden, dass es gerade bei den Hunderassen große Unterschiede gibt. Während kleine Hunde meist älter werden und im Durchschnitt bis zu 12 Jahre alt werden können, werden große Hunde in der Regel nicht älter als 8 Jahre.
Große Hunde scheinen also etwas in ihrer DNA zu besitzen, was sie schneller altern lässt als ihre Artgenossen, die nur einer kleineren Hunderasse angehören.
Warum können Katzen ihre Krallen einziehen?
Katzen sind in der Lage, ihre Krallen bewusst einzuziehen. Warum sich die Natur das so ausgedacht hat, erfährst Du hier.
Straßenkatzen leben nicht so lange
Interessanterweise scheint es einen Unterschied in der Lebenserwartung zwischen Hauskatzen und Straßenkatzen zu geben. Während Hauskatzen durchschnittlich um die 15 Jahre alt werden, liegt das Durchschnittsalter von Straßenkatzen deutlich geringer, bei 2-4 Jahren.
Es scheint also noch andere, wichtigere Gründe zu geben, warum Straßenkatzen im Verhältnis zu Hauskatzen nicht so alt werden. Straßenkatzen sind vor allem vielen Gefahren ausgesetzt.
Allein die Autos machen jährlich viele Katzentode aus, weshalb es kein Wunder ist, dass Straßenkatzen eine geringere Lebenserwartung haben. Auch die Beschaffung von Nahrung ist für Straßenkatzen nicht immer einfach.
Häufig leben diese von Resten, die sie im Müll finden, welche gerade bei warmen Wetter schnell schlecht werden, was ebenfalls auf die Gesundheit der Straßenkatzen schlagen kann.
Zusätzlich besitzen Straßenkatzen nicht den Luxus, geimpft zu werden oder regelmäßig von einem Tierarzt untersucht und behandelt zu werden. Alles das hat einen großen Einfluss darauf, wie alt eine Katze wird.
Freigängerkatzen leben kürzer
Auch Freigängerkatzen haben eine deutlich geringere Lebenserwartung als reine Hauskatzen. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Freigängerkatzen liegt bei ca. 10 Jahren.
Auch hier liegt der Hauptgrund in der erhöhten Verletzungs-bzw. Unfallgefahr ganz besonders durch Autos. Ein vermehrter Kontakt mit anderen Katzen erhöht zudem das Risiko, sich mit ansteckenden Krankheiten zu infizieren. Auch dies hat einen Einfluss darauf, wie alt eine Katze wird und sorgt mit dafür, warum Freigängerkatzen in der Regel nicht ganz so alt werden.
Welche Katzenrasse wird am ältesten?
Obwohl alle Katzenrassen die oben angesprochenen Punkte alle von Natur aus erfüllen, so gibt es dennoch kleine Unterschiede, wie alt welche Katzenrasse wird. Einige Katzenrassen sind dafür bekannt, besonders alt zu werden.
Die Europäisch Kurzhaar und die Balinesen werden im Durchschnitt zwischen 15- 22 Jahre alt. Die Maine Coon hingegen kommt nur auf ein Durchschnittsalter von 15- 20 Jahren.
Hierbei handelt es sich allerdings um Durchschnittswerte und es gibt immer wieder Ausnahmen, in denen auch Katzen anderer Rassen über 20 Jahre alt werden. Einen großen Einfluss hat vor allem auch die Ernährung.
Wie alt wurde die älteste Katze?
Immer wieder hört man von Katzen, die deutlich älter als 20 Jahre alt wurden. Dennoch gibt es immer mal wieder Exoten, die einem das Bewusstsein erweitern und älter werden, als man es je für möglich gehalten hätte.
Die älteste Katze, Crème Puff, steht im Guinessbuch der Rekorde und wurde 38 Jahre und drei Tage alt. Sie verstarb 2005 in Austin, Texas, USA und gehörte der Katzenrasse Felis catus an, war also eine Hauskatze.
Laut dem Katzenhalter selber, soll die spezielle Ernährungsform und die große Vielfalt an Beschäftigungsmöglichkeiten einen großen Einfluss darauf gehabt haben, dass diese Katze so alt geworden ist.
Hat man Einfluss auf das Altern seiner Katze?
Katzen scheinen von Natur aus schon gut für das Altern ausgestattet zu sein, weshalb man mit Katzen ein hohes Alter in Verbindung bringt.
Dennoch kann man auch als Halter einen Einfluss darauf nehmen, wie alt eine Katze wird und ein langes Leben positiv unterstützen.
Gesunde Ernährung
Die Ernährung ist das A und O, verfolgst du uns schon seit Längerem, dann liest du das nicht zum ersten Mal hier bei uns auf dem Blog. Dieser Punkt ist so wichtig, da vielen von uns die Auswirkungen einer guten Ernährung noch nicht so bewusst zu sein scheinen.
Als Kind habe ich früher häufiger Sprüche gehört wie „Selbst Hundefutter ist gesünder als unser Menschenessen aus den Dosen“. Ich weiß nicht, ob es früher wirklich so war, aber heute ist es definitiv nicht mehr so.
So findet man immer wieder Zucker, Getreide, minderwertige tierische Nebenerzeugnisse etc. in vielen Futtersorten. Futter soll dem Körper die nötigen Mineralstoffe und Energie liefern die er braucht, um sich optimal regenerieren zu können.
Fressen Katzen Dinge, die nicht auf ihrem normalen Speiseplan liegen, wie z.B. Hörner, Zucker oder Getreide, dann kann der Körper nichts damit anfangen. Im Gegenteil, gerade Zucker hat viele negativen Auswirkungen auf den Körper und kann das Entstehen von Erkrankungen bei Katzen sogar noch fördern.
Achte deshalb darauf, dass du qualitativ hochwertiges Futter kaufst. Damit sorgst du dafür, dass deine Katze alle nötigen Nährstoffe bekommt und die Chancen auf ein langes Leben sind jetzt deutlich höher.
Regelmäßige Check-Ups
Ein weiterer Grund, warum unsere Hauskatzen wesentlich älter werden als z.B. Straßenkatzen liegt auch an der guten medizinischen Versorgung der meisten Katzen. Viele Katzenhalter nehmen Tierarztbesuche sehr ernst und lassen ihre Katze lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig untersuchen.
In dem du mit deiner Katze regelmäßig Tierarzt-Checkups durchführen lässt und die empfohlenen Impfungen einholst, sorgst du dafür, dass eventuelle Erkrankungen schon frühzeitig erkannt werden können.
Durch regelmäßige Tierarztchecks können Veränderungen im Katzenkörper meist schon früh erkannt und damit früh behandelt werden.
Fazit warum Katzen älter werden als Hunde
Es gibt keine 100%ige Begründung, warum Katzen älter werden, sondern nur Vermutungen. Es scheint, dass die Katzenvorfahren weniger Feinde hatten, weshalb sie nicht den Großteil ihrer Zeit mit der Verteidigung verbringen mussten.
Je weniger Zeit eine Spezie in die Verteidigung stecken muss, desto mehr Zeit kann in den eigenen Körper investiert werden. Man geht davon aus, dass Katzen ein besseres Immunsystem besitzen, als Hunde.
Auch die Züchtung scheint einen großen Einfluss auf das hohe Alter von Katzen zu haben. Im Vergleich zu Hunden sind Katzen noch nicht so stark überzüchtet, weshalb Hunde meist schneller krank werden als Katzen.
Möchte man seine Katze lange bei sich haben, dann sollte man dafür sorgen, dass sie qualitativ hochwertiges Futter bekommt, viel Bewegung und Beschäftigung erfährt und sie regelmäßig von einem Tierarzt untersucht wird.