Beobachtet man sein Kaninchen genau, dann kann man manchmal beobachten, dass es mit seinem Kopf hin-und her schüttelt. Manchmal nur ganz kurz und leicht und in manchen Fällen etwas stärker.
Häufig schütteln Kaninchen mit dem Kopf, wenn eine Ohrenentzündung durch z.B. einem Milbenbefall vorliegt. Zusätzlich können Symptome wie häufiges Kratzen und im weiteren Verlauf ein Schiefhals auftreten.
Als Kaninchenhalter ist es wichtig die Körpersprache von Kaninchen zu erlernen, denn so kann man meist schnell einschätzen, ob man sich Sorgen machen muss oder nicht.
1. Schritt: Untersuchung der Ohren
Als allerersten Schritt sollte man bei Kaninchen, die häufig den Kopf schütteln und sich ggf. sogar vermehrt in diesem Bereich kratzen, unbedingt die Ohren untersuchen. Häufig sind Erkrankungen in diesem Bereich die Ursache dafür, dass ein Kaninchen ständig den Kopf hin-und her schüttelt.
Je eher man der Ursache auf den Grund kommt, desto geringer die Gefahr von etwaigen Komplikationen.
Einige der Ursachen, wie z.B. ein Befall mit Milben, sind ansteckend. Deshalb ist es wichtig, die Ursache für das Kopfschütteln so schnell wie möglich herauszufinden. Es gibt natürlich auch Kaninchen, die ihren Kopf nur ab und an schütteln und keine Erkrankungen vorliegen haben.
Aus diesem Grund ist es auch so wichtig sein Kaninchen genau zu beobachten und die Körpersprache lesen zu können.
Ohrenentzündungen führen zu Kopfschütteln
Eine sehr häufige Ursache für das Schütteln des Kopfes sind Entzündungen im Bereich des Ohres. Häufig gehen diese Entzündungen mit Rötung und/oder warmen Kaninchenohren einher.
Kann man vermehrte Absonderung wie Schmalz entdecken, kann es ein weiteres Indiz dafür sein, dass das Ohr entzündet ist und vermehrt Flüssigkeit abgesondert wird.
In diesem Fall sollte man einen Tierarzt aufsuchen, der auch auf Kaninchen spezialisiert ist. In den meisten Fällen bekommt man ein Antibiotikum verschrieben, welches das Kaninchen einige Tage einnehmen muss.
Milben als Ursache für das Kopfschütteln
Ein sehr lästiges Thema, mit welches fast jeder Kaninchenhalter mindestens einmal im Leben konfrontiert wird, sind Milben. Gerade bei Kaninchen mit Freilauf im Garten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie sich irgendwann mit Milben infizieren.
Da die Symptome einer Milbeninfektion meist erst spät auftreten, sollte man hier beim ersten Verdacht einer Milbeninfektion sofort zum Tierarzt gehen. Denn ein Milbenbefall greift häufig das Innen-und Mittelohr an, welches zu schwerwiegenden Schäden z.B. Gleichgewichtsverlust führen kann.
Eine Milbeninfektion von normalen Ohrenschmalz zu unterscheiden ist nicht immer einfach, weshalb die sicherste Variante der Tierarzt ist.
Mögliche Symptome einer Milbeninfektion
- Kaninchen schüttelt häufig den Kopf
- Kaninchen kratzt sich ständig am Ohr und im Nackenbereich
- Ohrengänge sind voll mit Ohrenschmalz oder Sekret
- Im weiteren Verlauf bilden sich braune Krusten
Egal, welches Symptom du davon bei deinem Ninchen beobachtest, suche immer einen auf Kaninchen spezialisierten Tierarzt auf. Durch die richtige Behandlung können weitere Infektionen im Bereich des Körpers vermieden werden.
Sollte dein Kaninchen sich mit Milben infiziert haben, solltest du auch alle anderen Kaninchen untersuchen lassen und alle mit Milben infizierten Kaninchen von den restlichen Ninchen trennen, bis sie wieder komplett gesund sind.
Eine Milbeninfektion von einer „normalen“ Ohrenentzündung oder auch einer Infektion mit dem EC-Parasiten zu unterscheiden ist nicht einfach. Deshalb sollte man immer Tierärzte aufsuchen, die auf Kaninchen spezialisiert sind.
Zu viel Ohrenschmalz
Gerade Widder-Kaninchen mit ihren Schlappohren entwickeln irgendwann in ihrem Leben eine Ohrenentzündung. Durch die Schlappohren kommt zu wenig Luft an die Ohren, weshalb es ein wahres Paradies für Erreger ist.
Der produzierte Ohrenschmalz kann von den Kaninchen nicht entfernt werden und bietet einen super Nährboden für viele unterschiedliche Erreger. Deshalb schaue dir regelmäßig die Ohren deines Kaninchens an und reinige es, falls nötig.
Die meisten Kaninchen mögen es partout nicht, wenn man versucht ihre Ohren zu reinigen. Hier muss man als Halter sehr viel Geduld aufbringen, um es irgendwie zu schaffen, die Ohren so stressfrei wie nur möglich sauber zu halten.
Können Kaninchen miteinander kommunizieren?
Kaninchen können nicht nur mit uns Menschen reden, sondern natürlich auch mit ihren Artgenossen. Was genau sie sagen, erfährst du in diesem Artikel.
Erkrankungen des Gleichgewichtssinnes
Auch das Gleichgewichtsorgan selber kann betroffen sein. Manche Erkrankungen können das Innenohr selber angreifen, in welchem sich das Gleichgewichtsorgan befindet.
Auch Erkrankungen des zentralen Nervensystems können dazu führen, dass der Gleichgewichtssinn beeinflusst wird und es deshalb zu einem vermehrten Schütteln des Kopfes oder gar einer Schiefhaltung des Kopfes kommt. Sehr häufig ist hier eine Infektion mit dem EC-Parasiten die Folge, welche meist mit einem Schiefhals einhergeht.
Zahnerkrankungen
Auch Zahnerkrankungen können dazu führen, dass ein Kaninchen vermehrt mit dem Kopf wackelt. Die Zähne von Kaninchen wachsen, anders als bei uns, konstant nach.
Ist die Druckverteilung auf den Zähnen zu hoch kann es passieren, dass die Zähne nach oben in den Kieferknochen wachsen. Dort können sie Nerven wie z.B. den Facialisnerv reizen, was dazu führen kann, dass ein Kaninchen zu Beginn vermehrt den Kopf schüttelt und bei stärkerer Nervenreizung ein Schiefhals entsteht.
Nach dem Tierarztbesuch und möglichen Behandlungen sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass das Kaninchen artgerecht gefüttert wird. Je artgerechter die Fütterung, desto geringer ist auch die Ausbildung von eventuellen Zahnerkrankungen und ihren Folgen.
Kaninchen spielt oder möchte spielen
Nachdem wir die ganzen möglichen Erkrankungen durchhaben, die dazu führen können, dass ein Kaninchen seinen Kopf vermehrt schüttelt, kommen wir nun zu den einfachen und harmlosen Dingen.
Denn es kann auch einfach sein, dass dein Kaninchen spielen möchte oder gerade am spielen ist und deshalb den Kopf schüttelt.
Zum Beispiel kann man manchmal beobachten, dass ein Kaninchen den Kopf schüttelt, für ein paar Sekunden still verharrt und plötzlich aus dem Nichts seine fünf Minuten bekommt und durch das Gehege rennt.
Kopfschütteln als Zeichen der Abneigung
Hier kommt wieder die Fähigkeit zum Einsatz, die Körpersprache seines Kaninchens lesen zu können. Denn manche Kaninchen schütteln ihren Kopf, wenn sie etwas nicht möchten oder nicht gut finden.
Möchtest du zum Beispiel das Kaninchenklo reinigen und eines deiner Kaninchen ist davon nicht begeistert, kann es sehr gut sein, dass du einen Kopfschüttler kassierst und ein Klopfen mit der Hinterpfote noch oben drauf.
Fazit: Die Ohren sollten immer kontrolliert werden
Auch wenn häufig Erkrankungen der Grund dafür sind, dass ein Kaninchen vermehrt seinen Kopf schüttelt, so muss es nicht unbedingt sein. Wichtig ist, sollte man diese Verhaltensweise bei seinem Ninchen beobachten, die Ohren zu kontrollieren.
Am besten sollte man immer, egal ob man etwas in den Ohren sieht oder nicht, einen auf Kaninchen spezialisierten Tierarzt aufsuchen. Dieser kann am besten beurteilen, ob eine Infektion im Bereich des Ohres vorhanden ist oder nicht.
