Wie gewinnt man das Vertrauen eines Wellensittichs? 10 Tipps

Spielt man mit dem Gedanken sich einen Wellensittich zu holen dann hat man meist Bilder im Kopf, wie die Wellensittiche zu einem geflogen kommen, wie sie es sich auf der Schulter gemütlich machen und wie man einfach gemeinsam Spaß mit diesen gefiederten Freunden hat.

Doch nicht immer ist das die Realität. Denn um solch eine Beziehung zu seinen Wellis zu haben, muss man viel Zeit und Geduld investieren.

Damit Wellensittiche Vertrauen fassen, ist es wichtig, dass man sich viel mit ihnen beschäftigt. Dabei muss man ihnen viel Raum lassen. Zu Beginn sollte man sie nicht anfassen, sondern nur mit ihnen reden und in ihrer Nähe sein. So gewöhnen sie sich an das Gesicht und die Stimme des Halters.

Da Wellensittiche Fluchttiere sind und in der Natur viele Fressfeinde haben, sind sie von Natur aus vorsichtig und misstrauisch. Gerade wer ungeduldig ist, kann schnell jeglichen Fortschritt zu Nichte machen.

Bei Einzelhaltung wird Welli zahmer?

Noch immer schwirrt vielen der Glaubenssatz durch den Kopf, dass Wellensittiche in Einzelhaltung zahmer werden, als wenn man sie in einer Gruppe hält. Dies ist allerdings nicht richtig.

Es ist nicht die Einzelhaltung die bestimmt, ob ein Wellensittich zahm wird, sondern die Geduld, die man hat und die Zeit, die man mit seinen Wellensittichen verbringt. Da Wellis sehr soziale Tiere sind, ist die Einzelhaltung nicht artgerecht.

Auch Wellensittiche in Einzelhaltung können scheu bleiben. Denn damit ein Welli Vertrauen fasst, sind viele Dinge notwendig. Ein Punkt der erfüllt sein sollte ist, dass ein Wellensittich artgerecht gehalten werden muss.

Schaut man sich Wellis in der freien Natur an dann sieht man, dass diese in Schwärmen bis mit zu hunderten von Vögeln leben. Eine Einzelhaltung ist demnach nicht artgerecht und sollte unter allen Umständen vermieden werden.

Die Mehrfachhaltung kann das Vertrauen zum Menschen sogar fördern. Denn in dem scheue Wellis ihre Artgenossen dabei beobachten, wie sie den Kontakt zu dir suchen oder gemeinsam mit dir spielen, können sie sehen, dass du keine Gefahr für sie darstellst. Scheue Wellis können dadurch viel schneller Vertrauen zu dir aufbauen.

Was du nicht machen solltest

Im Folgenden möchten wir kurz auf ein paar Punkte eingehen, die du nicht machen solltest und wie du das Vertrauen eines Wellensittichs zerstören kannst. Solltest du einen der gleich aufgeführten Punkte machen, dann ist der erste Schritt, diese Punkte zu unterlassen.

Halte einen Welli nicht in den Händen fest

Es gibt manche Menschen die behaupten, ein Welli gewöhne sich am besten an den Menschen, in dem man ihn jeden Tag für mehrere Minuten in den Händen festhält und ihn quasi zwingt, sich der Situation zu ergeben.

Dieses Verfahren bedeutet absoluten Stress für deinen Wellensittich!

Hat ein Wellensittich noch kein Vertrauen zu dir, dann wird er es nie bekommen, wenn du ihn gegen seinen Willen festhälst. Vergesse nie, dass Wellensittiche auch Fluchttiere sind.

Wenn sie Gefahr sehen, dann fliegen sie weg und bleiben nicht um zu kämpfen. In dem du einen Wellensittich fest umschlungen in den Händen hälst, symbolisieren deine Hände die Krallen eines Greifvogels.

Anstatt dir zu vertrauen hat der Wellensittich die Panik seines Lebens weil er denkt, ein Greifvogel hat ihn gefangen und seine letzte Stunde hat geschlagen.

woran erkenne ich, ob mein wellensittich mich mag

Mag mein Wellensittich mich?

Es ist nicht immer leicht seine Wellis zu verstehen. In diesem Beitrag zeigen wir dir, woran du erkennst, ob deine Wellensittiche dich mögen oder nicht.

Zwinge Welli nicht aus den Käfig

Du kannst dir merken, dass alles was mit Zwang zu tun hat, keine Basis für die Entstehung von Vertrauen ist. Genau so verhält es sich, wenn du einen Welli zwingen möchtest seinen Käfig zu verlassen.

Der Käfig bedeutet für einen Wellensittich Sicherheit. Möchte er seinen Käfig nicht verlassen, dann bedeutet es einfach, dass er die Umgebung außerhalb des Käfigs gerade nicht als sicher empfindet.

Wenn du ihn jetzt versuchst aus dem Käfig heraus zu zwingen, dann bestätigst du nur, dass die Außenumgebung nicht sicher ist. Gleichzeitig sieht er dich als Gefahr an und wird alles, aber kein Vertrauen zu dir aufbauen.

Bade Welli nicht gewaltsam!

Wellensittiche sind saubere Tiere und sie lieben es zu baden und ihr Gefieder mit Wasser zu benetzen. Gleichzeitig bindet das gemeinsame Baden die Bindung innerhalb des Schwarms. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen, dass ein Welli sich nicht ausreichend badet.

Deshalb zwinge einen Wellensittich niemals sich zu baden. Zwingst du einen Welli sich zu baden, in dem du ihn fest in den Händen hälst und ihn ins Wasser drückst, dann bekommt der Welli auch hier wieder die Angst seines Lebens.

Angst ist niemals die Saat, aus der Vertrauen wachsen kann.

Das Vertrauen eines Wellis gewinnen

Jetzt kommen wir zu dem praktischen Teil und zwar, wie du das Vertrauen eines Wellensittichs gewinnst. Denke daran, dass man nur mit viel Zeit und Geduld das Vertrauen eines Wellis gewinnen kann.

Sei nicht demotiviert, wenn du nach ein paar Wochen immer noch das Gefühl hast, dass deine Wellis dir nicht vertrauen. Manchmal kann es Monate dauern, bis man große Veränderungen sieht.

Doch wenn du die folgenden Punkte beachtest, deinen Wellensittichen den Raum zu entfalten gibst, dann werden sie dir über kurz oder lang vertrauen.

Nicht jeder Wellensittich zeigt sein Vertrauen, in dem er die ganze Zeit in deiner Nähe sein möchte. Manche Wellis haben von Natur aus einen etwas scheueren Charakter, es hat aber nichts damit zu tun, dass der Welli dich nicht mag oder du etwas falsch gemacht hast :o)

Halte dich viel in der Nähe des Käfigs auf

Sind deine Wellis gerade frisch eingezogen, dann ist es wichtig, dass man ganz langsam das Vertrauen aufbaut. Zu Beginn ist es wichtig, dass die Wellis sich an ihre neue Umgebung gewöhnen.

Damit sie sich an dich gewöhnen ist es wichtig, dass du dich viel in der Nähe des Käfigs aufhälst. Dabei geht es nicht darum, dass du die ganze Zeit mit deinem Gesicht gedrückt vor dem Käfig stehst, ganz im Gegenteil.

Vielmehr geht es darum, dass du dich viel im selben Raum aufhälst, in den ersten Wochen aber viel auf Abstand. Wenn du bügeln musst, ein Buch lesen möchtest oder sonstige, nicht-laute Beschäftigungen ausführen musst, dann versuche diese im selben Raum zu machen, in dem sich auch deine Wellis befinden.

Auf diese Weise merken sie, dass du zu ihrer Umgebung dazu gehörst und fassen schneller Vertrauen zu dir.

erkennen wellensittiche ihre halter?

Können Wellensittiche Menschen erkennen?

Hast du dich schon einmal gefragt, ob Wellis in der Lage sind Menschen zu erkennen? In diesem Beitrag findest du die Antwort :o)

Benutze deine hohe Stimme

Auch, wenn du in der ersten Zeit lieber auf Abstand gehen und deinen Wellis Raum geben solltest, so solltest du dennoch aktiv mit ihnen reden. Rede also viel mit ihnen, wenn du dich im selben Raum befindest.

Von Vorteil ist es, wenn du zum Reden deine hohe Stimme benutzt. Diese Stimme, die wir immer benutzen, wenn wir mit Babys oder kleinen Welpen reden. Wellis lieben hohe Töne und wenn wir mit ihnen in dieser hohen Tonlage reden.

Dadurch fühlen sie sich wohler und können sie noch leichter Vertrauen zu dir aufbauen. Versuche dich nicht entmutigen zu lassen, falls du nicht sofort eine Resonanz oder Antwort bekommst.

Auch wenn deine Wellensittiche dich zu Beginn ignorieren oder vorsichtshalber weiter nach hinten in den Käfig gehen, so hören sie dir dennoch zu. Rede jeden Tag mit deinen Wellis, am besten in dieser hohen „Baby-Stimme“ und du wirst sehen, dass sich deine kleinen Freunde immer mehr an dich gewöhnen, dir vertrauen und dir vielleicht sogar schon bald antworten :o)

Verzichte zu Beginn auf das Streicheln

Wenn deine Wellis erst seit kurzer Zeit bei dir sind, dann solltest du vorerst darauf verzichten deine Wellis zu streicheln oder allgemein mit den Händen sehr weit in den Käfig zu greifen.

Versuchst du zu früh solch einen nahen Kontakt aufzubauen, dann kann es passieren, dass sie in Panik verfallen, wild im Käfig herumflattern und sich im schlimmsten Falle noch einen Flügel o.Ä. brechen.

Um das Vertrauen seiner Wellensittiche zu gewinnen, muss man geduldig jeden Tag Zeit mit ihnen verbringen. Es sind die Zeit und Geduld, die die Basis für eine schöne Wellensittich-Mensch-Freundschaft darstellen.

Füttere sie zur gleichen Uhrzeit

Ein nächster wichtiger Punkt, der dabei hilft, dass sich deine Wellis an dich gewöhnen und Vertrauen zu dir aufbauen ist, dass du sie zu Beginn immer zur selben Uhrzeit fütterst. Dieser Punkt ist wichtig, denn dadurch verbinden sie das Fressen, also etwas Positives, mit dir und genau das wollen wir haben.

Es kann sehr gut passieren, dass sich deine Wellis schon auf dich und die Essenszeit freuen. Wir wollen, dass sie mit dir so viel Positives wie nur möglich verbinden.

Lasse Musik spielen

Die wenigsten Wohnungen sind den ganzen Tag über ruhig und ohne irgendwelche Geräusche. Auch an die Geräusche und das Geräuschpegel innerhalb der Wohnung müssen sich Wellensittiche erst einmal gewöhnen.

Das sollte am besten Schritt für Schritt erfolgen. Sehr gut kann man das machen, in dem man in dem Raum der Wellensittiche leise Musik spielen lässt. Mit der Zeit kann man die Musik etwas erhöhen, sie sollte aber nie laut sein!

Die Musik hilft dabei, dass die Wellis merken, dass es normal ist, dass es auch in ihrer Umgebung Geräusche gibt. Je schneller sich die Wellis an den Geräuschpegel innerhalb der Wohnung gewöhnen, desto schneller sinkt ihr Stresslevel.

Lasse sie regelmäßig fliegen

Ich weiß, dass man sich zu Beginn manchmal etwas Sorgen macht, wenn es um das freie Fliegen in der Wohnung geht, die Kleinen aber noch kein richtiges Vertrauen gefasst haben. Dennoch sollte man nicht darauf verzichten, denn Wellensittiche sind Vögel, das Fliegen gehört zu ihrem Leben dazu und nur damit sind sie auch glücklich.

Deshalb gönne ihnen jeden Tag einige Stunden Freiflug innerhalb der Wohnung. Das hilft dabei, dass sie sich nicht mehr eingesperrt fühlen und sie können dich aus weiter Ferne beobachten, wenn sie das möchten.

Wellensittiche sind von Natur aus neugierig, es kann also sein, dass sie sich zwar etwas von dir entfernt, aber trotzdem in deiner Nähe aufhalten um zu schauen, was du da gerade machst.

Durch das Freifliegen können sie selber entscheiden, wie nah sie dir sein möchten. Die Tatsache, dass sie wissen, dass sie wegfliegen können gibt ihnen zusätzlich ein Gefühl von mehr Sicherheit, was der ganzen neuen Situation den Stress nimmt.

Wann kann man mit dem Handtraining beginnen?

Irgendwann sollten die Wellis in der Lage sein deine Hand zu tolerieren. Das muss allerdings ebenfalls den Wellis erst beigebracht werden. Zu Beginn sehen sie deine Hand als etwas Böses an und möchten am liebsten davor wegfliegen.

Doch wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen, dass man seinen Wellis beibringt, dass die Hand nichts Böses ist und keine Gefahr darstellt?

Wenn du die oben besprochenen Schritte fleißig befolgt hast, dann wirst du nach ein paar Wochen oder Monaten merken, wie die Wellis dir gegenüber nicht mehr so schreckhaft erscheinen und auch auf ihrer Stange in der Nähe des Käfiggitters sitzen bleiben, wenn du dich dem Käfig näherst.

Solltest du das beobachten, dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt angekommen, dass du mit dem Handtraining beginnst.

Es ist wichtig, dass Wellis sich irgendwann auch an die Hände gewöhnen, damit man sie in Ruhe zum Tierarzt bringen kann, wenn es von Nöten sein sollte.

Füttere sie mit Hirse

Für das Handtraining gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, dass du keine Hirsestangen mehr in den Käfig legst. Stattdessen hälst du die Hirsestange immer selber in den Käfig rein und deine Wellis müssen dann diese Chance nutzen, um an Hirse zu kommen.

Auch hier gilt es wieder ganz geduldig zu sein und das über einen längeren Zeitraum zu üben. Halte zu Beginn die Stange einfach nur leicht in den Käfig und gib‘ ihnen die Möglichkeit, dass sie von der anderen Seite her problemlos knabbern können ohne, dass sie deiner Hand zu nahe kommen.

Mit der Zeit kannst du den Abstand immer geringer werden lassen, bis sie deine Hand auch neben sich akzeptieren.

Fazit: Vertrauen gewinnen braucht Zeit

Das Vertrauen seiner Wellensittiche zu gewinnen geht nur, wenn man dem ganzen Zeit gibt. Manchmal kann es auch viele Monate dauern, bis man kleine Fortschritte sieht.

Am wichtigsten ist es, dass man viel Zeit mit seinen Wellensittichen verbringt, sodass sie sich immer mehr an dich gewöhnen. Mit kleinen Tricks, wie das Füttern von Hirse aus der Hand, kann man den kleinen Vögelchen beibringen, dass die Hand nichts Böses bedeutet.